Hier entsteht ein ganz neuer Platz, mitten in Lahr: An der Kreuzstraße, hinter der ehemaligen Tonofenfabrik, werden tonnenschwere Sitz-Würfel installiert, neu gepflastert und Treppen gebaut. Vorne sind gerade die beiden Bauarbeiter Antoine Steltner und Sergej Wiens (rechts) mit Treppenbau beschäftigt. Foto: Braun

Hinter der einstigen Tonofenfabrik wächst ein attraktiver Innenstadt-Treffpunkt für die Altstadt

In der Innenstadt von Lahr entsteht in diesen Tagen ein ganz neuer Platz. Das Areal an der Kreuzstraße, hinter der alten Tonofenfabrik, wird zum Schmuckstück, sagen viele Passanten, die an der weitläufigen Baustelle vorbeigehen.

Lahr. Seit April werkeln Bauarbeiter der Schutterwälder Firma Schöllmann in der Kreuzstraße und angrenzenden Straßen, um das Quartier hinter dem künftigen stadthistorischen Museum in der Tonofenfabrik komplett neu zu gestalten. In den vergangenen Tagen hat sich allerhand getan. Die täglich vielen Hundert Passanten, die sich entlang der Baustellenabsperrungen vorbeischlängeln, bleiben jetzt immer öfter stehen und staunen über die neue Pracht, die sich an dieser Stelle der Innenstadt allmählich entwickelt. Knapp 1,5 Millionen Euro kostet die Platzgestaltung, 210 000 zahlt das Land.

"Wir liegen etwas hinter dem Zeitplan, doch wir sind guter Dinge, dass wir bis zur Chrysanthema im Oktober bis zum Platz am Storchenturm hin fertig werden", sagt Bauleiter Stefan Gresbach von der Stadtverwaltung im Gespräch mit unserer Redaktion. Er erklärt, was an dieser markanten neuen Stelle jetzt noch alles passieren wird:

> Orangefarbene Sitztreppe: Die augenfälligste Neuerung an diesem Platz an der Kreuzstraße sind riesige Betonquader, die rund um einen Baum zusammengefügt wurden und jetzt eine große Sitzecke bilden. Die Quader sind bis zu zehn Tonnen schwer und wurden mit einem riesigen Kran rund um den Baum platziert. Sie bestehen aus durchgefärbtem Beton, der über Jahre hinweg seine auffallende orange-rote Farbe behalten wird. Sie ist an die Fassade des neuen Stadtmuseums in der einstigen Tonofenfabrik und den Sandstein der Stadtmauer-Reste angelehnt. Schon vor der Inbetriebnahme zeigt sich: Das wird ein neuer Treffpunkt zum Pausemachen, Ausruhen, Verweilen, herrlich unter dem großen Baum unweit der Drogeriemärkte Müller und dm.

> Weitere Sitzbank: Auch ein Stück weiter, Richtung Intersport Gärtner, rund um den großen, schiefen Baum auf dem Platz, ist bereits ebenfalls schon eine orangerote Sitzbank entstanden, ebenfalls im Schatten.

> Waldhornstraße fast fertig: Begonnen haben die Pflasterarbeiten für den Platz in der Waldhornstraße. Dort wurde graues Natursteinpflaster aus Portugal verlegt. Es ist schon fast fertig und zeigt, wie die restlichen Straßen, die zum neuen Platz führen, einst aussehen werden.

Auch der Platz am Storchenturm wird viel weitläufiger und schöner

> Tiefgaragenzufahrt offen: Der Bereich Richtung Walpotenhaus, an der Tiefgaragenabfahrt, wird ebenfalls frisch gestaltet und an den neuen Platz optisch angeschlossen.   

> Mauer am Storchentum: Der Platz am Storchenturm wird bald ebenfalls zum freien Areal. Die Sandsteinmauer, auf der das Gasthaus "Zum Rebstock" im Freien bewirtet, wird abgerissen. An ihre Stelle kommt ebenfalls der graue Bodenbelag aus Natursteinen. "Dann wird der Platz viel weitläufiger", sagt Bauleiter Gresbach. Derzeit ist die Bewirtungsfläche gekiest.  

> Bis zur Bismarckstraße neu: Die Kreuzstraße, die vom neuen Museumsplatz am Storchenturm vorbei bis zur Bismarckstraße führt, wird neu hergerichtet, ebenfalls mit dem grauen Naturstein als Pflasterbelag. "Den Abschnitt bis zum Storchenturm wollen wir noch bis zur Chrysanthema im Oktober fertig bekommen. Das zweite Stück vom Storchenturm bis zur Bismarckstraße ist dann kommendes Frühjahr dran, vermutlich ab Februar, je nach Wintersituation", kündigt Bauleiter Stefan Gresbach an.  

> Leichte Verzögerung: Weil Leitungen in der Waldhornstraße nicht tief genug verlegt waren, sei es zu zeitlichen Verzögerungen bei den Bauarbeiten gekommen. Aber die Baufirma und Bauingenieur Dietmar Boos vom gleichnamigen Ingenieurbüro hoffen, diese Zeit jetzt wieder hereinholen zu können.

INFO

Wie soll der Platz heißen?

Kaum zu glauben, aber wahr: In der Lahrer Altstadt entsteht an der Kreuzung mehrerer Straßen ein ganz neuer Platz - und er hat noch keinen offiziellen Namen! Das jedenfalls kam bisher bei den Recherchen unserer Zeitung heraus. Kein Wunder: Das jetzt weitläufige, frei und weit gestaltete Areal zwischen Walpotenhaus und Tonofenfabrik war bisher nicht als Platz im Stadtgefüge präsent.  

> Was ist Ihr Vorschlag? Die "Lahrer Zeitung" als direkter Nachbar am neuen Platz ruft ihre Leser nun dazu auf, einen Namen für den Platz vorzuschlagen. Alle Ideen sind willkommen, wir werden die Namensvorschläge dann veröffentlichen und an die Stadtverwaltung weiterreichen. Unter allen Teilnehmern verlosen wir Bücher zum neuen Wickertsheimer-Weg.  

> Namens-Ideen bitte an "Lahrer Zeitung", Redaktion, Kreuzstraße 9, 77933 Lahr, per Mail an stadt@lahrer-zeitung.de.

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