Leere Zuschauerränge und ein leerer Rasen: Im Stadion an der Dammenmühle vom SC Lahr ruht schon seit Oktober aufgrund der Pandemie wieder der Ball. Die Zeit, die aktuelle Saison noch zu Ende zu spielen, wird knapp. Der Verband hofft aber auf ein "Best-Case-Szenario" im März. (Archivfoto) Foto: Schabel

Der Südbadische Fußballverband (SBFV) hat in einer Videokonferenz die Möglichkeiten, den Spielbetrieb nach dem Lockdowns fortzuführen, vorgestellt. Zudem beantwortete der Verband die Fragen der Vereinsvertreter.

"Es ist nicht die einfachste Saison", sagte der Vorsitzende des Verbandsspielausschusses, Christian Dusch, zu Beginn der digitalen Veranstaltung, auf der die Vereinsvertreter über die verschiedenen Szenarien für eine mögliche Saisonfortsetzung informiert wurden. Die laufende Saison wurde Ende Oktober aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen, seitdem gab es im Amateur-Bereich keine Spiele mehr.

Andere Sportverbände des Landes haben sich bereits entschieden, die Saison abzubrechen, beim SBFV gibt es noch Hoffnung auf eine Fortführung. Es seien noch keine Beschlüsse gefasst, man befinde sich am Anfang eines Diskussionsprozesses, so Dusch. Es gebe jedoch feste Grundsätze, die für eine mögliche Fortführung beachtet werden müssten.

Dusch teilte den Vereinsvertretern mit, dass sich an den Bedingungen für eine Saisonfortsetzung seit der letzten Zusammenkunft nichts geändert habe. So müsse für eine sportliche Wertung die Vorrunde zu Ende gespielt werden. Des Weiteren sollten die Vereine vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs eine Vorbereitungszeit von drei bis vier Wochen bekommen. Es sei zudem wichtig, die folgende Saison nicht "in Mitleidenschaft zu ziehen" und genügend Zeit für Regeneration im Sommer zu gewährleisten. Unterschiedliche Lösungen je nach Staffel seien möglich, eine Anbindung an den Auf- und Abstieg sei "unabdingbar".

Eine Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs am 8. März, nach Ende des Lockdowns, beschrieb Dusch als "Best-Case-Szenario". In diesem Falle könnten nach vier Wochen Vorbereitungszeit vom 11. April bis zum 30. Juni zwölf Spieltage eingeplant werden, an denen die Saison inklusive der Relegation zu Ende gespielt werden könnte. Dies würde bei Staffeln mit 13 Mannschaften und mehr bedeuten, dass man die Vorrunde zu Ende spielt. Staffeln mit zwölf und weniger Mannschaften würden dann die Vorrunde beenden und eine verkürzte Rückrunde spielen, die Dusch nicht näher definierte.

Der spätmöglichste Termin für die Aufnahme des Trainingsbetriebs sei der 8. April. Dann könne man vom 9. Mai bis zum 30. Juni neun Spieltage ansetzen, was mindestens erforderlich sei, um die Vorrunde inklusive Relegation in allen Staffeln zu beenden. Dies sei, so Dusch, der "Worst Case". Sollte man auch am 8. April noch nicht trainieren dürfen, käme man zum "Point of no Return" und man müsse die Saison in allen Ligen abbrechen. Die Spielrunde würde dann so gewertet, als hätte sie nie stattgefunden und man würde die kommende Saison so starten wie die Saison 2020/21.

Die Rückmeldungen der Vereine zu diesen Plänen waren vielfältig. Einige Vertreter hielten die angestrebte Vorbereitungszeit von vier Wochen für zu kurz, andere schlugen eine kürzere Trainingsphase vor. Trainieren könne man dann "mit Vollkontakt", so Dusch auf Nachfrage der Vereinsvertreter. Auf die Forderung, Englischen Wochen mit Mittwochsspieltagen als feste Spieltage einzuplanen, sagte Dusch, dass noch einige Nachholspiele zu absolvieren seien und auch der Pokalwettbewerb noch ausstehe. Wie dieser zu Ende gespielt wird, hänge auch davon ab, auf welchen Termin der Finaltag der Amateure gelegt wird.

Dusch stellte zudem nach einigen Nachfragen klar, dass ein Abbruch einheitlich gehandhabt werden würde, da man in allen Ligen Auf- und Absteiger benötige. Man werde zudem sowohl für den Nachwuchs-, als auch für den Erwachsenenbereich die gleiche Entscheidung treffen. Sollten die Corona-Beschränkungen nach einem Saisonabbruch das Fußballspielen wieder zulassen, würde man das Veranstalten von Freundschaftsspielen unterstützen. Eine Entscheidung zu Zuschauern für die restlichen Spiele sei indes noch nicht getroffen.

Dusch sagte abschließend, dass er dankbar für die vielen Rückmeldungen sei. Es sei wichtig, sich "ein breites Stimmungsbild" einzuholen, um bei der Tagung des Verbandsvorstands am kommenden Freitag die Meinungen der Vereine miteinzubeziehen. Wie auch immer man sich letztlich entscheide, man werde "nicht von allen Seiten Applaus ernten", war sich Dusch sicher.