Erst die Arbeit, dann die Feier: Die Großfamilie Nock/Schicker steht am 24. Dezember erst in der Manege, bevor es zum großen Festessen und der darauffolgenden Bescherung kommt. Foto: Goltz

Großfamilie Nock/Schicker präsentiert neue Varieté-Show. Bescherung im Wohnwagen

Lahr - Die Zirkusfamilie Nock/Schicker wird am 24. Dezember zum zweiten Mal ihre neue Show in der Manege am Flugplatz präsentieren. Wie die Artisten danach den höchsten Festtag im Jahr verbringen, erzählen sie im Gespräch mit der Lahrer Zeitung.

"Wir feiern Weihnachten wie jeder andere auch", antwortet Joanna Nock lachend, die gemeinsam mit ihrem Mann Manuel Schicker die Varieté-Show des von ihnen auf die Beine gestellten Zirkus leitet. "Man muss sich da nichts Außergewöhnliches vorstellen, nur weil wir auf Rädern und eben nicht in einem Haus feiern", fügt sie hinzu. Auch bei ihnen werde ein geschmückter Weihnachtsbaum aufgestellt und an Heiligabend gemeinsam gekocht, gegessen, gesungen und beschert.

Die Vorweihnachtszeit sehe bei der sechsköpfigen Familie hingegen etwas anders aus: "In diesem Jahr veranstalten wir zum ersten Mal eine Weihnachtsshow. Da hatten wir die vergangenen Wochen alle Hände voll zu tun", erklärt der Zirkus-Chef. Lange habe es gedauert, bis ein passender Platz für das Zelt und die Wohnwägen gefunden war. Daraufhin ging es an die Fertigung und Verteilung der Werbeplakate. Zudem musste der Boden, der aufgrund des winterlichen Wetters aufgeweicht war, mit einem Sandgemisch wieder gefestigt werden und "natürlich mussten wir neben allem Drumherum die Choreografie für die neue Show einstudieren", sagt Nock.

Gefeiert wird im großen Wohnwagen mit Küche und Wohnzimmer

Zwei Stunden soll das Varieté-Programm gehen, das erfordert eine Menge Übung. "Wir wollen den Besuchern eine unvergessliche Show bieten. Dafür dürfen sich beispielsweise die Pausen zwischen den einzelnen Programmpunkten – trotz Umbau – nicht in die Länge ziehen, sodass sich das Publikum zu langweilen beginnt. Diese Abläufe müssen wir immer wieder durchgehen", erklären die beiden.

Die Vorstellungen um die Weihnachtszeit sind der Grund dafür, dass die Familie in diesem Jahr nicht wie üblich zur Mutter von Joanna Nock fahren. "Wir haben auch eine Vorstellung am 24. Dezember geplant. Meine Mutter wohnt in der Nähe von Bruchsal. Das wäre ein zu weiter Weg", erklärt die Zirkus-Chefin.

Nock, Schicker und ihre sechs Kinder – die einjährige Lilly, die sechsjährige Santana, die neunjährige Klara und der 13-jährige Diego – werden deshalb nach ihrem Programm, das von 14 bis 16 Uhr geht – in ihrem großen Küchen- und Wohnzimmerwagen feiern. "Mein Mann wird was Leckeres kochen. Der hat nicht nur in der Manege, sondern auch hinter dem Herd Talente vorzuweisen", lobt ihn seine Frau. Höchstwahrscheinlich werde es Gans mit Spätzle geben.

Nachdem am Abend die Mägen gefüllt sind, kommt es zur Bescherung. Während Santana nicht weiß, was sie sich am meisten wünscht und sich deshalb überraschen lässt, würden sich Klara und Diego über ein Pocket-Bike – ein Motorrad in Miniaturform – freuen. "Unsere Lilly bekommt eine Puppe", verrät die Mutter.

Info: Zirkusfamilie

Manuel Schicker stammt aus Norddeutschland und reiste mit seinen Eltern und deren Zirkus um die Welt. Joanna Nock ist in Bruchsal in einer Schaustellerfamilie aufgewachsen. Mit dem Umzug nach Worms vor 14 Jahren haben sich die beiden kennengelernt. Zunächst lebten sie bei Schickers Vater, dann bei Familie Nock in Worms. Irgendwann wollten sie auf eigenen Füßen stehen und bauten sich ihren eigenen Zirkus auf: Am 30. Mai 2016 hatte die Familie die erste Aufführung.