Von ihrem Engagement erzählten (von links): Moderatorin Sabine Frigge, TV-Abteilungsleiterin Johanna Wolfsperger, Sandy David vom Hospizverein und Ulrike Ertl, Sprecherin des Seniorenbeirats Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

"Lahr erzählt": Drei Lahrerinnen berichten in der Mediathek, wie und warum sie ehrenamtlich tätig sind

"Wir helfen" ist am Dienstag Thema der Reihe "Lahr erzählt" gewesen. Ulrike Ertl, Sprecherin des Seniorenbeirats, Johanna Wolfsperger, Abteilungsleiterin des TV Lahr, und Sandy David, Ehrenamtliche im Hospizverein, erzählen, warum sie sich engagieren.

Lahr. Ulrike Ertl, Jahrgang 1952, war Kriminalhauptkommissarin, bevor sie im Ruhestand in den Seniorenbeirat gewählt wurde. Johanna Wolfsperger, Jahrgang 1997, macht eine Ausbildung als Erzieherin und ist durch die Familie eng mit dem TV Lahr verbunden. Sandy David, Jahrgang 1980, hat durch den Tod des Vaters Erfahrung mit der Sterbebegleitung gemacht. Daher engagiert sich sich im Hospizverein.

Die Idee, bei der Kriminalpolizei zu arbeiten, hat Ulrike Ertl das erste Mal mit zwölf Jahren. 1975 verwirklichte sie ihren Traum und wurde bei der Kripo angenommen. Über diese Arbeit hat Ertl bei dem Gespräch nur wenige Worte verloren, sie habe diese immer auch als Arbeit für die Opfer verstanden. Daher wollte sie genau das dann im Ruhestand nicht weiter machen. Ertl fasste ihr Engagement so zusammen: "Helfen bedeutet, sich Zeit nehmen, jemandem sein Ohr leihen und aufmerksam sein." Das sagten Wolfsperger und David ganz ähnlich. Die Abteilung Leichtathletik des TV Lahr ist die größte im Verein mit etwa 200 Mitgliedern. Wolfsberger kam bereits als Kind mit dem TV in Berührung. Als beide Eltern innerhalb weniger Jahre starben, waren der Verein, viele Kollegen und das Training ein Halt für die junge Frau. Sie sprach beim Vortrag von einer schönen und fordernden Aufgabe, für die sie etwas geben und etwas bekommen würde.

Sandy David lebt seit drei Jahren in Lahr. Sie hat nach dem Tod des Vaters, den sie beim Sterben begleitet hat, ihre Erfahrung und auch die Hilfe, die sie und ihre Familie von anderen bekommen hatten, "nicht verbuddeln" wollen. Dass sie ihre Hilfe für andere weitergeben wolle, bemerkte sie bei ihrer "ersten Sterbebegleitung", der ihres Vaters. Sie selbst drückte es so aus: "Wir können die Nacht nicht vertreiben, aber wir können ein Licht anzünden."

Bei der Vorstellung der Biografien wurde schnell deutlich, dass eines alle drei verbindet: Der Einsatz lohnt sich, da alle drei genauso viel, wenn nicht sogar mehr zurückbekommen würden. Ein Gespräch mit einem Menschen, dessen Leben zu Ende geht, berührt, kann anstrengend sein und gibt der Sterbebegleiterin immer auch etwas wieder. Wolfsperger nannte ihre Schützlinge in der Leichtathletikabteilung "meine Kinder", um dann festzustellen, dass die meisten schon längst Jugendliche sind. Ertl fasste ihr Engagement beim Kreisseniorenrat so zusammen: "Es ist mir in Lahr gut gegangen, daher wollte ich etwas zurückgeben."