Bürgermeister Guido Schöneboom (links) versprach, die Erweiterung der Friedrichschule noch in der ersten Jahreshälfte auf die Tagesordnung im Gemeinderat zu setzen. Vorsorglich überreichte er dem neuen Rektor Stephan Seizinger schon einmal den passenden Bauhelm und eine Warnweste. Fotos: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Bildung: Stephan Seizinger als Rektor der Friedrichschule eingeführt

Die Anforderungen an den neuen Rektor der Friedrichschule sind vielfältig. Bei der Einführung von Stephan Seizinger als neuem Leiter der Gemeinschaftsschule im Lahrer Osten gab es am Dienstag Vorschusslorbeeren und ein Versprechen.

Lahr. Seizinger ist seit Beginn des Schuljahrs im Amt. Für seine Dankesworte wählte er einen seltenen Blickwinkel als Einstieg. Er erinnerte sich an die ersten fünf Minuten, als er seinem künftigen Arbeitsplatz vor zehn Monaten das erste Mal besuchte. Ein Schüler kam die Treppe des imposanten Eingangsbereiches herausgestürmt und rief: "Mir reicht‘s!" Dafür wies eine Schülerin ihm aber den Weg. Vor dem Zimmer des damaligen Rektors gab es viele rote Herzen von Schülern für eine junge Lehrerin. "Ich habe dann angeklopft – und es nicht bereut."

Der neue Rektor freute sich über die Vorschusslorbeeren vonseiten des Oberschulamtes, dem Schulträger, dem Kollegium, Elternvertretern und von Schülern. Es gelte, was für alle Schüler, Lehrer oder Eltern, die Stadtverwaltung und das Schulamt wichtig sein sollte: Dass alle zusammen in der Zukunft selbstbewusst auftreten. Bedeute das doch, in der gesamten Lahrer Schullandschaft das Konzept der Gemeinschaftsschule weiter zu gestalten und zu entwickeln.

Bürgermeister Guido Schöneboom, Dezernent für Soziales, Schulen und Sport, erinnerte an die Herausforderungen, die alle Schulen in der Stadt durch den Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung zu bewältigen hätten. "Die Friedrichschule steht im Spannungsfeld dieser fehlgeleiteten Schulentwicklung." Schöneboom gab hier auch das Versprechen ab, dass man vonseiten der Verwaltung noch vor der Kommunalwahl im Mai des kommenden Jahres die Erweiterung der Friedrichschule auf die Tagesordnung im Gemeinderat setzen wolle. Der Bürgermeister überreichte dem Rektor einen Baustellenhelm.

Barbara Bundschuh begrüßte die Einführung des neuen Rektors für das staatliche Schulamt in Offenburg mit mehreren Thesen. Ein Leiter einer Schule sollte mit Belastungen umgehen können. Es gelte, die Kollegen in ihren Fähigkeiten richtig einzuschätzen. "Nicht jeder muss jede Aufgabe erfüllen", sagte Bundschuh weiter. Zu den ausgewiesenen Talenten Seizingers gehörten Kollegialität, Führungsqualitäten, Vertrauen und Leidenschaft. Es gelte, die Defizite an der Friedrichschule zu erkennen und die Schule ‒ mit entsprechenden Erweiterungen ‒ weiter auf dem sicher richtigen Weg zur Gemeinschaftsschule zu führen.

Stephan Seizinger ist 46 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Nach dem ersten Staatsexamen 1997 als Grund- und Hauptschullehrer arbeitete Seizinger in Offenburg und Oberkirch. Weitere Stationen waren Emmendingen bis zum Jahr 2006 und dann bis zum Sommer 2018 die Emil-Dörle-Schule in Herbolzheim. Dort war Seizinger Konrektor.