Foto: Achnitz

Seniorenbeirat: Gremium vermisst auf dem LGS-Gelände Angebote für Ältere / Für attraktiven ÖPNV

Lahr - Nach Meinung des Seniorenrats gibt es auf dem LGS-Gelände zu wenige Angebote für Ältere. Auch die Nutzung der Seepromenade durch Radfahrer wurde kritisiert.

Nahverkehr und Rastmöglichkeiten sind Thema beim Seniorenrat 

Corona hat den Seniorenbeirat spürbar ausgebremst. Am Mittwoch hat das Gremium zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie getagt und dabei auch die Ergebnisse eines Arbeitstreffens im Februar diskutiert.

Gewünscht wird eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt und auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau. Auch der ÖNPV spielt eine wichtige Rolle in der Themensammlung des Stadtseniorenbeirats.

Eine bessere Anbindung der Stadtteile wird ebenso gefordert wie eine spürbare Preissenkung im öffentlichen Nahverkehr. Wer den Individualverkehr spürbar zurückdrängen wolle, müsse hier endlich die Voraussetzungen schaffen, dass gerade auch ältere Menschen vom Auto auf den Bus umsteigen. Bei der Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt hat das Gremium nicht zuletzt die Installation seniorengerechter Bänke mit Arm- und Rückenlehne im Blick.

Seepromenade als Radweg genutzt 

Ähnliches gilt auch für den Bürger- und Seepark auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau, wo es nach Meinung des Gremiums auch zu wenig Schattenplätze und zu wenig Angebote für Senioren gibt. Hans-Jürgen Jäckle kritisierte in diesem Zusammenhang auch die "massive Nutzung" der Seepromenade als Radweg. "Absteigen und schieben" sollte hier eigentlich das allgemeine Gebot auch auf der Ortenaubrücke sein.

Allgemein begrüßt wurde bei der Sitzung die Einrichtung einer kurzen "Teststrecke" in der Marktstraße mit einer neuen Pflasterung, die Menschen mit Gehbehinderung, mit Rollatoren und Rollstuhl entgegenkommen soll. Nun gehe es darum, die Erneuerung des Pflasters wenigstens in kleinen Schritten anzupacken und Mittel bereitzustellen.

Repair-Café wird aufwendiger in der Organisation 

Wie sehr Corona das Gremium aus dem Tritt gebracht hat, zeigte sich am Mittwochabend bei den Berichten zu den laufenden Projekten. Das alljährliche Seniorenfrühstück wird erst 2021 wieder stattfinden, das Projekt "Lahr erzählt" wird ebenfalls erst im kommenden Jahr wieder durchstarten.

Das "Repair-Café" im Treffpunkt Stadtmühle hatte Anfang September zum ersten Mal seit einem halben Jahr wieder geöffnet. 27 Reparaturen wurden angefragt. Spürbar kompliziert wird das Prozedere durch die wegen Corona neu eingeführte Anmeldepflicht und die Tatsache, dass die Reparateure und ihre Kunden nicht mehr zusammensitzen sollen.

Versuch für Spielplatzpatenschaften 

In Sachen Spielplatzpatenschaften soll ein Versuch gestartet werden, nachdem sich zwei Interessenten gemeldet haben, die einen ganz konkreten Spielplatz gern betreuen wollen.

Ganz zu Beginn der Sitzung informierte die Medizinerin Iris Lubrich-Birkner über die Corona-Pandemie und ihre Folgen, über Risikofaktoren und Symptome der Krankheit. Stadtrat Winfried Wille (CDU) hakte nach, ob es wirklich notwendig sei, Heimbewohner weitgehend zu isolieren und Besuche der Angehörigen über Monate derart massiv einzuschränken. Die Lebensqualität der Bewohner leide, Kontakte seien abgerissen, kognitive Fähigkeiten für immer verloren gegangen.