Die Veranstaltungsreihe "Seeleben 2019" konnte die Lahrer Besucher in diesem Jahr nicht überzeugen. Auch die "Sweet Soul Music Show" war nicht zuletzt wegen des Wetters schlecht besucht. Foto: Haberer

LGS-Gelände: Zu wenige Besucher / 10 000 Euro Einnahmen bei 200 000 Euro Kosten

Lahr - Das Finale von "Seeleben 2019" ist buchstäblich ins Wasser gefallen. Das Fazit der Veranstalter fällt ernüchternd aus: Bei 200 000 Euro Kosten gab es nur 10 000 Euro Einnahmen.

Das "Seeleben 2019", die Veranstaltungsreihe im Seepark, hat beim Lahrer Publikum nicht gepunktet. Bis auf zwei Ausnahmen waren die Veranstaltungen durchweg schlecht besucht, am vergangenen Wochenende hat sich dann auch noch das Wetter gegen die Ausrichter verschworen. Der Auftritt von "Quattrocelli" am Samstagabend wurde ebenso gestrichen wie die Wassershow am Sonntag. 50 Besucher kamen zur letzten Veranstaltung.

Es war nasskalt und ungemütlich, kein Wetter für die empfindlichen Instrumente von "Quattrocelli", für eine stimmungsvolle Atmosphäre des Sees. Klaus Gassmann und seine "Sweet Soul Music Show" sind am Sonntagabend trotzdem aufgetreten. Vor der Bühne versammelte sich ein halbes Dutzend Hartgesottene, die im Dauerregen die Hüften kreisen ließen und zwei, drei Dutzend Zuhörer unter dem Pavillon neben dem Mischpult.

"Dancing In The Street", das von Gassmann trotzig herausgegebene Motto des Abends, hätte wohl besser in "Dancing In The Rain" umgemünzt werden sollen. Die Truppe, die mit unterschiedlichen Soulformaten bereits mehrfach in der Stadthalle aufgetreten ist, hat sich am Ende aber nicht beirren lassen. Das Programm wurde Hit für Hit durchgezogen – zur Freude der Anwesenden.

Durchhalten bis zum Schluss war auch bei LGS-Chefin Ulrike Karl und ihrem Team angesagt. "Die Bürger haben sich auch nach dem Ende der Landesgartenschau Veranstaltungen im Seepark gewünscht. Der Gemeinderat hat den Rahmen vorgegeben, wir haben geliefert", fasst sie die Veranstaltungsreihe knapp zusammen. Das Programm sei abwechslungsreich und gut gewesen, unter dem Strich müsse sie aber akzeptieren, dass es vom Publikum nicht angenommen worden sei.

Gut besucht waren hingegen der Poetry-Slam im September und das "Singalong" mit Cécile Verny, die kostenlosen Sonntagskonzerte im August und September sowie das viertägige "Anbaden" im April. Alles andere war ein Flop. Das lag wohl auch an den Preisen. 22 Euro kostete zum Beispiel der Eintritt für Popband "Otto Normal", 14 Euro für das Duo "Lonely Hus-Band" am Samstag. Zugpferde, die auch Besucher von auswärts anlocken würden, fehlen im Programm ebenso wie "Local Heros", die für ein paar Euro den Seepark gerockt hätten.

Von den rund 100 000 Euro, die als Einnahmen anvisiert wurden, sind kaum mehr als 10 000 Euro hereingekommen. Der Kostenrahmen von rund 200 000 Euro werde aber trotzdem eingehalten, wie Karl betonte. Man habe auch bei den Ausgaben gespart und unter anderem die Absperrung stehen lassen, deutlich weniger bestuhlt. Ihre Bilanz fällt trotzdem ernüchternd aus. Das "Seeleben 2019" sei nicht wirklich angenommen worden, der logistische Aufwand habe in keinem Verhältnis zur Publikumsresonanz gestanden. Zukünftig scheint eine bunte Mischung aus lokalen Acts und eingekaufter Kultur, aus freien Veranstaltungen und Konzerten auf Eintrittsbasis über mehrere Wochenenden verteilt ihrer Einschätzung nach aufgrund des Aufwands aber nicht wirklich zu funktionieren.

Info: Rat entscheidet

Ulrike Karl und ihr Team von Landesgartenschau-GmbH werden die gesammelten Erfahrungen aus "Seeleben 2019" nun auswerten und das Ergebnis der Stadt, dem Gemeinderat vorlegen. Dann müsse entschieden werden, wie es nächstes Jahr weitergeht.