Ist und bleibt trotzt Corona-Regeln erlaubt: Ausspannen am Waldmattensee. Nur das Wasser ist noch lausig kalt. Foto: Braun

Freizeit: Rätsel um Behördenschild am beliebten Waldmattensee bei Kippenheimweiler

Kippenheimweiler - Das freut viele in der Region: Baden im und Sonnenbaden am Waldmattensee bei Kippenheimweiler sind weiterhin erlaubt. Ein Verbotsschild auf dem Parkplatz hatte für Verwirrung gesorgt. Jetzt soll es verschwinden.

See ist beliebtes Freizeitziel für Schwimmer und Nichtschwimmer

"Willkommen in Wylert am See", so begrüßt der Lahrer Stadtteil seine Gäste am Ortsschild.

Tatsächlich ist der Baggersee eines der beliebtesten Freiluftziele für Schwimmer und Sonnenanbeter. Viele Besucher tummeln sich dort nicht nur an Wochenenden, um das idyllische Plätzchen zu genießen und entlang der Absperrleine lange Bahnen im kühlen Nass zu ziehen.

Zahlreiche Gäste trotz Verbotsschildern

Am vergangenen Wochenende, bei Temperaturen von Mitte 20 Grad und perfektem Sonnenschein, strömten erneut einige Hundert Badefreunde an den See und ließen sich auch von einem offiziellen Verbotsschild der Stadtverwaltung nicht aufhalten. Mit Campingstühlen und Liegen ausgerüstet oder auf der schattigen Wiese im hinteren Teil des Geländes verbrachten viele dort den Tag.

Das verwirrende Schild klebte an einer langen Absperr-Bake auf dem Parkplatz des Sees, direkt beim Gasthaus Karpfenstüble. Die Stadt hatte den Parkplatz offiziell gesperrt, schon gleich zu Beginn der Corona-Warnung Mitte März.

Auch die Auto-Wiese neben dem "Karpfenstüble" war mit Flatterband dicht gemacht. "Sportanlagen, Sportplätze und Spielplätze bleiben wegen Corona geschlossen", mahnte das amtliche Schild.

Die Meisten halten sich an das Abstandsgebot

Verboten, die Sportanlage zu betreten? Manch‘ einer stutzte beim Vorbeigehen. Doch der Herdentrieb war dann bei den allermeisten größer: Die Autos wurden kurzerhand auf dem naheliegenden Parkplatz der Firma Vogel-Bau abgestellt und dann ging’s munter zum Sonnenbaden.

Die Gäste vom Wochenende hielten sich dabei zum allergrößten Teil an das Abstandsgebot mit den 150 Zentimetern Distanz zum Nächsten.

Die Faulenzer lagen weit verstreut über die Wiese verteilt und am Ufer blieben die Besucher auch auf Abstand. Im See selbst: gähnende Leere, bei angeblich 16 Grad Wassertemperatur auch kein Wunder.

Badefans können aufatmen

Die Stadtverwaltung gibt nun aber Entwarnung: Der Wylerter See zählt offiziell zu den Lahrer Naherholungsgebieten – und ist damit kein Fall für eine Sperrung.

"Das Schild wurde in einer sehr frühen Phase aufgestellt, als es darum ging, Menschenansammlungen zu vermeiden. Das Verbotsschild ist irreführend und wird verschwinden", erklärt Stadt-Pressesprecherin Ulrike Karl.

Der Aufenthalt am See sei ausdrücklich erlaubt, allerdings mit den gebotenen Vorgaben, die auch sonst gelten: Abstand halten zu anderen und in Gruppen nur mit Mitgliedern des eigenen Hausstands.

Kommunaler Ordnungsdienst kontrolliert das Gelände 

Gibt es größere "Versammlungen", etwa von Cliquen, drohe natürlich das übliche Bußgeld, 100 Euro pro Person. Polizei und städtischer Ordnungsdienst KOD würden das Gelände kontrollieren, warnt Karl. Zu Bußgeldern sei es bislang aber noch nicht gekommen.

Der beliebte See, weiß auch die Stadt, könnte in den kommenden Wochen noch mehr Anziehungskraft entfalten, wenn die Freibäder der Region wegen Corona dicht bleiben würden. Dann könnte es buchstäblich eng werden. Aber vielleicht, so die Hoffnung, lockert sich auch das Thema Freibäder in Bälde.

Bad bleibt dicht

Das Terassenbad wird bis auf Weiteres nicht für Besucher geöffnet. Das hatte die Stadtverwaltung auf Nachfrage unserer Redaktion jüngst mitgeteilt.

Wann das Bad wieder für die Allgemeinheit seine Pforten öffnet, ist unklar. Einen Termin könne man aktuell nicht nennen. Regulär hätte es in der zweiten Maiwoche wieder in dieSommersaison starten sollen.