Beruf & Co.: Messe bietet Informationen für Schulabgänger / Rund 50 Unternehmen vertreten

Die Sulzberghalle ist am Freitag zum Start der Messer Beruf & Co. fast aus allen Nähten geplatzt. Viele Schulabgänger nutzten die Gelegenheit, sich bei Firmen und Institutionen Infos für die Zeit nach der Schule zu holen.

Lahr. Der Einstieg war ein besonderer. Statt eines einfachen Grußworts gab es ein Interview, das Michael Dirksen und Stefania Bellona, Schülersprecher der Otto-Hahn-Realschule, führten. Sie stellten unmittelbar, nachdem die Messe am Freitag begonnen hatte, Fragen an Bürgermeister Guido Schöneboom, Thomas Bachlmayr, der das Team der Berufsberatung der Agentur für Arbeit in Lahr leitet, und an Djahan Salar von der Neuen Arbeit Lahr (NAL). Die beiden jungen Moderatoren waren glänzend vorbereitet, galt es doch, den mehreren Hundert Besuchern samt den Vertretern der vielen Betriebe Paroli zu bieten. Die Mikrofone waren da zwar eine Hilfe, aber wesentlich war, was und wie die Schüler nachfragten.

Schöneboom lobte die Messe, die die Stadtverwaltung zusammen mit der Agentur für Arbeit und der NAL inzwischen in der zwölften Auflage stemmt, als "griffig und informativ". Die Schüler könnten direkten Kontakt mit Vertretern von Firmen aufnehmen, um sich über ihre Wünsche, Ziele und Möglichkeiten zu informieren.

Auszeit zwischen Schulzeit und Ausbildung "nicht verkehrt"

"Es gibt nichts Schlimmeres, als einen Beruf zu lernen, auf den man dann keine Lust hat." Schöneboom, Bachlmayr und Salar rieten daher, sich zuerst umfassend zu informieren, Erwachsene oder Freunde zu fragen und generell neugierig zu sein. Man sollte idealerweise viel Spaß an der künftigen Arbeit haben. Klar sollte den künftigen Berufseinsteigern auch sein, dass Lernen ein Leben lang gefragt sei. "Man muss nicht unbedingt mit 16 Jahren wissen, was man im Berufsleben machen will." Schöneboom sagte dazu, dass Fremdsprachen, ein Besuch im Ausland und auch eine Auszeit zwischen Schulabschluss und jeder Berufsausbildung nicht verkehrt seien. Auf Nachfrage verriet der ausgebildete Lehrer, der erst nach der Wende 1989 zuerst in der Verwaltung in Leipzig tätig geworden war, dass er in der vierten Klasse noch Indianerhäuptling werden wollte.

Es hätte sich also gelohnt, den Grußworten dieser Art zuzuhören. Schade nur, dass zur gleichen Zeit auch Führungen in der Sporthalle stattfanden.

Neben vielen Firmen mit ihren sehr unterschiedlichen Angeboten waren auch Schülerfirmen vertreten. Da nicht alle Schüler sofort den idealen Ausbildungsplatz erhalten, waren gerade diese Angebote, wie auch die generelle Unterstützung der NAL, sicher eine gute Möglichkeit, die einige Schüler annehmen konnten. Am Eingangsbereich präsentierten Schüler der Vorbereitungsklasse der Friedrichschule ihre eigene Übungsfirma. Hanna (12) aus Bosnien, Anida (11) aus Mazedonien und Edgar (15) aus Kasachstan lernen, bevor sie wieder richtig zur Schule gehen können, Deutsch. Sie fanden den Besuch bei der Berufsvorbereitung des Christlichen Jugenddorfs (CJD) in Offenburg und im Lahrer Herzzentrum spannend. Svilen (14) aus Bulgarien will unbedingt Architekt werden. Es war hier sicher von Vorteil, dass er Deutsch bereits recht gut beherrscht.

Die Messe Beruf & Co. findet heute, Samstag, in der Sulzberghalle von 9.30 Uhr bis 13 Uhr statt. In beiden Hallen können sich Schüler bei sehr vielen Firmen aus der gesamten Region, Behörden oder Angeboten zur Weiterbildung oder um eine bessere Qualifikation für einen Beruf informieren. Vertreten sind auch verschiedene Schülerfirmen.