OB Markus Ibert (links) und Friedrich Arz, Gebietsmanager für Glasfaser-Kooperationen bei Vodafone, vor der Verteilstation in der Raiffeisenstraße, die den schnellen Datenverkehr bündelt. Foto: Schabel Foto: Lahrer Zeitung

Wirtschaft: Im Lahrer Westen sind Glasfaserleitungen verlegt worden

Lahrer Unternehmer beschwerten sich in der Vergangenheit oft über eine schlechte Internetverbindung. Jetzt haben 220 teils noch unbebaute gewerbliche Grundstücke im Westen der Stadt Glasfaseranschlüsse erhalten.

Lahr. Mit den Breitbandanschlüssen sind in den vergangenen sieben Monaten das Industriegebiet West, die Rheinstraße Nord, das Zweckverbandsareal am Flughafen und die Industriestraße versorgt worden. Den Firmen dort stehen jetzt Verbindungen von bis zu einem Gigabit pro Sekunde zur Verfügung – verglichen damit waren sie bisher im Schneckentempo auf der Datenautobahn unterwegs. Es sei denn, sie hatten sich in ihrer Not selbst schnellere Anschlüsse zugelegt.

Noch in seiner Funktion als Geschäftsführer des Industrie- und Gewerbezentrums (IGZ) hatte OB Markus Ibert die ersten Gespräche für den Glasfaserausbau am Flugplatzareal geführt. Am Freitag lud er nun zu einem Pressetermin in die Raiffeisenstraße ein. Dort, auf Höhe des TÜV, hat Vodafone einen Systemkasten errichtet, der Datenleitungen bündelt.

Die Glasfaserleitungen sind auf einer Strecke von insgesamt zwölf Kilometern Länge maschinell verlegt worden, meist in Regen- und Schmutzwasserkanälen der Stadt Lahr und des Zweckverbands IGP. So war es nicht nötig, Kanäle auszubuddeln – damit wurde der Straßenverkehr vom Ausbau nicht beeinträchtigt. "Deckel auf, Leitung rein, Deckel zu", so beschrieb Harry Aichele von der beauftragten Firma Fast Opticum das Verfahren, bei dem zunächst die passenden Trassen gefunden werden mussten. Dafür wurde das Kanalnetz mit einer Kamera untersucht.

Jedes Grundstück ist mit einer eigenen Glasfaserleitung an die Verteilstation angeschlossen worden, sodass die Bandbreite nicht mit anderen Unternehmen geteilt werden muss. "Es steht also jederzeit die volle Leistung zur Verfügung", so Friedrich Arz und Matthias Held von Vodafone.

22 Firmen haben bisher Verträge abgeschlossen

Die besonders schnellen Glasfaserleitungen sind verlegt, die Systemtechnik installiert. Zurzeit sei man "in der Einschaltphase", sagte Arz. Er rechnet damit, dass die 22 Firmen, die mit Vodafone bisher einen Vertrag abgeschlossen haben, bis Ende Februar über das schnelle Internet verfügen werden. Die größeren Unternehmen hatten sich bereits selbst geholfen.

Ibert und Daniel Halter, sein Nachfolger bei IGZ und IGP, betonten, dass der Breitbandausbau "ein entscheidender Standortvorteil" bei der Ansiedelung neuer Unternehmen sei. Man erfülle nun eine wichtige Voraussetzung für die zunehmende Technologisierung und Digitalisierung.

Im OB-Wahlkampf hatte Ibert versprochen, er werde sich für ein schnelles Internet in der Stadt stark machen. Jetzt, da eine Etappe geschafft ist, sagte er: "Wir haben noch lange keine flächendeckende Versorgung mit Breitbandanschlüssen. Alle Gewerbegebiete, die Innenstadt und die Wohngebiete mit Glasfaserkabel zu versorgen, das wird noch ein langer Weg. Der Anschluss von Schulen und öffentlichen Einrichtungen wird der nächste Schritt sein".

Der Glasfaserausbau in den Gewerbeflächen im Lahrer Westen kostet die Stadt keinen Cent, wie OB Ibert beim Pressetermin erfreut hervorhob. Vodafone trägt 100 Prozent der Kosten, laut Friedrich Arz ein "höherer sechsstelliger Betrag".