Lahrs Markus Neu im Duell mit drei Spielern des FC Waldkirch. Rachid Gueddin schaut zu. Foto: Fleig Foto: Lahrer Zeitung

Verbandsliga: Schwacher Auftritt der Dewes-Elf in Waldkirch / Offenburger FV und Kehl holen "Dreier"

Während der SC Lahr in Waldkirch spielerisch einiges hat vermissen lassen, hat sich der Offenburger FV durch drei Junker-Tore souverän gegen den SV Endingen durchgesetzt. Auch der Kehler FV gewann durch einen späten Treffer von Arber Paqarizi.

(skl). FC Waldkirch - SC Lahr 1:1 (1:0). Der SC Lahr hat am Samstagnachmittag gegen den Abstiegskandidaten aus der Orgelstadt erneut Punkte liegenlassen. Nach dem 2:3 im Hinspiel kam der Sportclub auch im Rückspiel in Waldkirch über ein 1:1-Unentschieden nicht hinaus.

Es war ein leistungsgerechtes Remis nach einem schwachen Spiel, bei dem der Dewes-Elf deutlich die ordnende Hand von Regisseur Johannes Wirth (Urlaub) anzumerken war. Zwar hatte der SC gegen passive Gastgeber mehr Ballbesitz, die besseren Chancen hatte jedoch zunächst in der ersten Hälfte Waldkirch. Eine davon sollte der Tabellenvierzehnte auch nutzen. Nach einem haarsträubenden Ballverlust von Max Burgert gegen FC-Stürmer Sandro Rautenberg fast an der Eckfahne, fand dessen Flanke Michael Tischer, der nur noch einzunetzen brauchte (30.).

Zu Beginn der zweiten Hälfte dann fast die kalte Dusche, doch Stephan Disch verzog alleine vor Lahrs Keeper Jonas Witt knapp (47.) Die Aktion war ein Weckruf für den SC. Zunächst scheiterte Konstantin Fries mit einem schönen Distanzschuss noch an Waldkirchs Torhüter Lukas Lindl, doch nur eine Minute später machte es Cem Gürsoy besser. Der defensive Mittelfeldspieler schaltete sich ins Angriffsspiel ein und verwandelte eine Flanke von Markus Neu in den Rücken der Abwehr eiskalt zum 1:1 (54.). Nach weiteren Chancen von Sen (65.) und Neu (66.) hätte Gürsoy fast seinen ersten Doppelpack in der Verbandsliga geschnürt, doch der Distanzhammer des 21-Jährigen strich knapp am linken Pfosten vorbei.

In der 72. Minute dann plötzlich wieder ein Ausrufezeichen der sehr defensiven Gastgeber, die ohne insgesamt zehn Spieler mit einer absoluten Notelf angetreten waren. Der wenige Minuten zuvor für Torschütze Tischer eingewechselte Dominik Frassica scheiterte jedoch am glänzend reagierenden Jonas Witt. Ein Querpass auf den völlig blank stehenden Sandro Rautenberg wäre aber wohl die bessere Option gewesen. Für eben jenen Rautenberg war dann wenige Minuten später nach einer Beleidigung gegen den Linienrichter Feierabend.

SC lässt Doppelchance in der Nachspielzeit liegen

Bis in die Nachspielzeit passierte dann herzlich wenig auf dem Platz. Dann aber so richtig. Zunächst scheiterte der Versuch des starken Gürsoy an der Unterkante der Latte, dann setzte Yannic Priéto den Nachschuss neben das Tor. So blieb es beim 1:1, in einem Spiel, in dem deutlich mehr drin gewesen wäre. "Wir haben die erste Hälfte komplett verschlafen. Ab der 60. Minute waren wir dann zwar feldüberlegen, haben aber zu wenig daraus gemacht", so Lahrs Trainer Oliver Dewes. Der Lahrer Übungsleiter räumte nach dem Spiel jedoch auch ein, dass es auch anders hätte laufen können: "Wenn die das 2:0 machen, nehmen wir wohl keinen Punkt mehr mit. Deshalb geht das Unentschieden in Ordnung." Lahr: J. Witt - S. Witt, Burgert, Gueddin, Neu (80. Bulgakov), Gürsoy, Häußermann, Laufenburger, Fries, Priéto, Sen (84. Makaya). Tore: 1:0 Tischer (30.), 1:1 Gürsoy (54.) Bes.: Rot gegen Sandro Rautenberg (Waldkirch, 77.) wegen Meckerns. (jn). Offenburger FV - SV Endingen 3:0 (2:0). Der OFV musste neben Sturmspitze Fabian Herrmann auch Abwehrchef Nico Schlieter krankheitsbedingt ersetzen. Dennoch dominierten die Hausherren, bei denen Florian Streif für Jona Leptig zwischen die Pfosten zurückkehrte, in der ersten Halbzeit das Geschehen und erarbeiteten sich bis zum Halbzeitpfiff fünf hochkarätige Abschlusschancen. Genutzt wurden derer allerdings nur zwei. Bereits in der 9. Minute konnte Marco Petereit beim ersten Konter Schlussmann Björn Oswald im Eins-gegen-Eins nicht überwinden, Marco Junker staubte den abgeblockten Ball zum 1:0 ab. Das 2:0 in der 28. Minute erzielte erneut Junker, der nach einem Konter von Petereit halbrechts im Strafraum lehrbuchmäßig bedient wurde. Nach einem Freistoß von Samuel Geiler in der 70. Minute aus 25 Metern konnte Schlussmann Oswald gerade noch mit den Fingerspitzen das Leder um den Pfosten lenken und nur wenige Sekunden später verfehlte Junker eine Geiler-Flanke am langen Pfosten um Zentimeter. Den nächsten Konter leitete Dimitrios Tsolakis in der 77. Minute ein, wurde aber im Strafraum von Abwehrspieler Noel Hüglin regelwidrig zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Junker souverän zum 3:0 Endstand.

Kehler FV dreht erst ganz spät auf

OFV-Trainer Florian Kneuker sagte nach dem Spiel: "Es war ein wichtiger und verdienter Sieg, wobei wir es allerdings versäumt haben, die sich bietenden Chancen noch besser und konsequenter auszuspielen." Sein Gegenüber Benjamin Pfahler war dagegen zerknirscht: "Wir sind auf einen konterstarken Gegner getroffen, gegen den wir zu naiv verteidigt haben." OFV: Streif - Leist, Kehl (82. Leopold) Ernst (87. Matthäi), Feißt (87 Osmanov), Beiser-Biegert, Anzaldi, Geiler, Tsolakis (78. Kinast), Petereit, Junker. Tore: 1:0, 2:0 und 3:0 Junker (9., 28. und 77./FE.). (fis). Kehler FV - SV Mörsch 1:0 (0:0). Kehl hatte zwar in den ersten fünfundvierzig Minuten mehr vom Spiel, aber die Mechanismen griffen nicht. Stattdessen gab es viel Ballgeschiebe ohne den nötigen Raumgewinn. Mörsch hatte lediglich einen Lattenknaller im ersten Abschnitt. Da passte die Nullnummer zur Pause genau ins Bild. Nach dem Wechsel zunächst das gleiche Muster. Kehl, das seine Angriffe meist über die rechte Außenbahn über Felix Weingart aufzog, konnte seine Fehlerquote zunächst nicht minimieren.

Erst in der Schlussphase drehten die Hausherren auf. Der in der 71. Minute für Elyes Bounatouf ins Spiel gekommene Arber Paqarizi holte dem KFV sieben Minuten vor Schluss die Kohlen aus dem Feuer.

Seinen stark abgefälschter Schuss von der Strafraumgrenze konnte der auf dem falschen Fuß erwischte Gästeschlussmann Dominik Maier nicht mehr erwischen. Diesen knappen Vorsprung brachte Kehl über die Zeit und rettete drei wichtige Punkte. KFV: Künstle - Göser, Madihi, Sax (76. Manguele), Assenmacher, Bouziane, Laifer, Bounatouf (71. Paqarizi), Aras, Sepp, Weingart. Tor: 1:0 Paqarizi (83.).