Mitte 2018 soll der die Sanierung des 40 Jahre alten Gebäudes am Doler Platz beginnen. Die Mitarbeiter müssen in dieser Zeit woanders unterkommen. Foto: Baublies

Umfangreiche Arbeiten am evangelischen Gemeindezentrum am Doler Platz

Das evangelische Gemeindezentrum am Doler Platz wird ab dem kommenden Jahr für rund 2,5 Millionen Euro aufwendig saniert. Ein Grund für den Umbau ist, dass das vierstöckige Verwaltungsgebäude des Lahrer Kirchenbezirks nicht barrierefrei ist.

Lahr. Planer Michael Conrad stellte das Vorhaben am Dienstagabend dem Kirchengemeinderat vor. Der vorhandene Aufzug erfülle die Anforderung Barrierefreiheit nicht. Das Haus, mehr als 40 Jahre alt, werde beim Umbau energetisch auf den aktuellen Stand gebracht. Die Außenfassade wird gedämmt, neue Fenster sorgen für einen besseren Schallschutz und Wärmedämmung. Der Umbau ab der Mitte des kommenden Jahres wird etwa ein Jahr dauern. Für die Zeit müssten die Mitarbeiter, unter anderem von der Diakonie, woanders unterkommen. Während der Bauzeit sei das Risiko für Mitarbeiter und Besucher zu hoch, so Conrad. "Wir reden hier von einer großen Baustelle." Die Gefahren beim Ausbau des vorhandenen Aufzugs und beim Umbau des gesamten Treppenhauses mit einem neuen Fahrstuhl an der Fensterfront in Richtung zur Bismarckstraße seien nicht zu verantworten. Würde man im laufenden Betrieb des Gemeindezentrums umbauen, würde sich die Bauzeit auf etwa eineinhalb Jahre verlängern. Ein Umbau dieser Größe sei dazu mit erheblichem Lärm verbunden.

Ein Detail sorgte für Diskussion. Ein Windfang am Eingang des Veranstaltungsgebäudes sei nach dem jetzigen Plan zu aufwendig und zu teuer. Gerd Möllmann sprach für die Mehrheit der Mitglieder des Gremiums, als er zu bedenken gab, dass man das neue Foyer wohnlicher gestalten wolle. Daher sei ein Windfang wichtig. Der Rat schloss sich ohne weitere Diskussion dem Votum Möllmanns an. Wie der Eingang umgebaut werden kann, wird also geprüft.

Pfarrer Markus Luy gab zu bedenken, dass die Außenanlage mit Bäumen, Büschen und Sträuchern erhalten bleiben sollten. Conrad versicherte, dass bis auf einen kleinen Baum alles bleiben werde. Im Untergeschoss wird ein zweiter Fluchtweg eingebaut. Eine Böschung samt Treppe wird entsprechend eingerichtet werden. Die bisherige Behindertentoilette wird in das Untergeschoss verlegt. Der Aufzug wird vom Untergeschoss bis zum Dachgeschoss fahren. Da das Treppenhaus und der Fahrstuhl einen eigenen Kern bilden, kann der Aufzug auch im Fall eines Brandes als einmaliger Fluchtweg abwärts bis zum Erdgeschoss genutzt werden. Eine sogenannte Evakuierungsfahrt sei garantiert, auch bei Stromausfall. Die Obergeschosse des Bürogebäudes bleiben weitgehend unverändert. Im ersten Stock werden mehrere Büros zu einem großen zusammengelegt. Auf dem Dach soll eine Photovoltaikanlage aufgebaut werden.

Der Rat nahm die Pläne dann zur Kenntnis. Laut Conrad geht es jetzt an die Abstimmung mit verschiedenen Fachbüros.

INFO

Die Nutzung

Das Gemeindezentrum am Doler Platz beherbergt einen großen Saal für Veranstaltungen und einen kleineren, etwa für Seminare. Das Kellergeschoss wird als Archiv und Lager genutzt. Im viergeschossigen Gebäude neben dem eingeschossigen Saal befinden sich das Dekanat, das Verwaltungs- und Serviceamt des Lahrer Kirchenbezirks und die Dienststelle Lahr des diakonischen Werks im Ortenaukreis.