Auch wenn das Wetter am Montag nicht so gut war wie hier beim Trainingsauftakt des SC Lahr im Juli, war beim SC eine Einheit angesetzt. Auch andere Mannschaften aus der Region wollten ihr normales Pensum durchziehen und hofften, dass der Sturm "Sabine" dem Plan keinen Strich durch die Rechnung macht. Archivfoto: Heck Foto: Lahrer Zeitung

Unwetter: Fußballtrainer sehen die Lage entspannt und planen normalen Betrieb / Reiter nutzen die Halle

Straßen waren gesperrt, Züge kamen zu spät: Viele Ortenauer waren am Montag vom Sturm "Sabine" betroffen. Auch die Draußensportler der Region blickten immer wieder aufs Wetter – trainiert werden sollte aber trotzdem.

Als Freiluftsportler sind Fußballer im Trainings- und Spielbetrieb über das Jahr verteilt jeglichen Wetterkapriolen ausgesetzt. Im Sommer machen den Kickern Hitzewellen zu schaffen, im Winter zählen Schnee und Kälte zu den natürlichen Feinden. Das Sturmtief "Sabine", das seit Sonntagabend über Deutschland zieht, war daher für die Trainer der Region bei der Planung am Montag zumindest ein Nebengeräusch.

Viele Bäume rund um die Dammenmühle

"Wir schauen uns das mal an heute Abend", sagte etwa Oliver Dewes, Trainer des Verbandsligisten SC Lahr, am Montagvormittag. Am Gelände an der Dammenmühle habe man viele Bäume ringsherum, daher müsse man schauen, wie sich das Wetter entwickle. Grundsätzlich aber wolle man nach Möglichkeit draußen trainieren, ein kurzfristiges Ausweichen in trockene und windstille Räume sei nicht geplant.

"Fußball ist nun mal ein Sport, der draußen betrieben wird", nimmt es Dewes sportlich. Nach mehr als 40 Jahren als Fußballer mache ihm das Wetter nichts aus. Mit einem Handballtrainer, der immer in der trockenen Halle steht, wolle er daher auch nicht tauschen. "Ich glaube eher, dass die Handballer im Sommer bei schönem Wetter mit uns tauschen wollen", sagte der Sportclub-Trainer mit einem Augenzwinkern.

Coaches wollen spontan entscheiden

Wie beim SC Lahr sieht es auch bei anderen Vereinen der Region aus. "Ich denke, dass es gehen wird", sagte Domenico Bologna, Coach des Bezirksliga-Zweiten FSV Seelbach, am Vormittag. "Aber wenn ich dann in der Kabine stehe und merke, dass es nicht geht, dann lass ich’s", wollte er das Training nicht auf Teufel-komm-raus durchziehen, sondern spontan entscheiden.

Je nach Witterung wollte auch Ichenheims Trainer Christian Thau entscheiden, was gemacht wird. Eins war aber für ihn klar: "Wir machen Training", zur Not in abgespeckter Form. Der Platz des Bezirksligisten sei einigermaßen windgeschützt, große Sorgen mache er sich daher nicht. Je nach Situation vor Ort wollte man dann entscheiden, wie hoch das Trainingspensum sein werde. "Kleinigkeiten werden wir auf jeden Fall machen – wir müssen", so der Trainer der Sportfreunde. Denn in dieser Woche wolle er sein Team fit fürs Trainingslager am Wochenende machen. In der vergangenen Woche habe man zwei Indoor-Einheiten gehabt, so Thau weiter. Diese Woche sei das jedoch nicht geplant.

Er selbst habe mit dem Wetter auch wenig Probleme. "Wenn es kalt wird, packe ich mich ein bisschen ein – aber von den Temperaturen geht’s ja", sagt er. Schlimmer treffe es da teilweise seine Spieler, die bei der schlechten Witterung unter den Platzverhältnissen leiden. "Für die Jungs tut es mir dann leid", so Thau, dem in Ichenheim kein Kunstrasen zur Verfügung steht.

Beim FVL steht Kraft und Ausdauer auf dem Plan

Da geht es Jan Herdrich beim FV Sulz schon besser, seit Kurzem ist der Kunstrasen sogar mit einer neuen Flutlichtanlage ausgestattet. Vor Wind bietet diese zwar keinen Schutz, das war für die Sulzer aber gestern gar nicht notwendig. "Wir haben heute kein Training", sagte Herdrich am Vormittag.

Auch beim FV Langenwinkel, der bei schlechtem Wetter oft auf andere Plätze ausweichen muss, war das Wetter am Montag kein Thema. "Wir haben heute Kraft- und Ausdauerprogramm auf dem Plan, somit ist der Platz unwichtig", so der FVL-Vorsitzende Anton Dahinten.

Manche Pferde sind vom Wind etwas aufgeregt

Auch Springreiterin Anna-Marlena Zehnle vom RV Lahr rechnete mit keinen Problemen für sich und ihre Pferde. "Wir können eigentlich ganz normal trainieren. In der Halle ist das ja kein Problem", sagte sie am Montagnachmittag. Damit die Pferde über Nacht nicht so viel vom Sturm mitbekommen, lasse man daher die Fenster der Stallungen zu. "Unsere Pferde sind relativ ruhig, aber es gibt auch ein paar, die bei dem Wind etwas aufgeregt sind", so Zehnle. Damit könne man aber umgehen. "Soweit sind alle entspannt und können ganz normal trainiert werden", lassen sich Zehnle und ihre Pferde nicht aus der Ruhe bringen.