Eberhard Roth und Marlies Llombart bei der Telefonaktion in der Geschäftsstelle der Lahrer Zeitung Foto: Schabel Foto: Lahrer Zeitung

Kommunalwahl: Kandidaten der Freien Wähler antworten auf Fragen von Lesern der Lahrer Zeitung

Lahr (sl). Vor der Kommunalwahl veranstaltet die Lahrer Zeitung Telefonaktionen mit den Kandidaten für den Gemeinderat. Jetzt waren Eberhard Roth und Marlies Llombart von den Freien Wählern in der LZ-Geschäftsstelle, um Leserfragen zu beantworten.

  Bauen und Wohnen: Anruferin Traudel Bothor sprach Probleme mit Immobilien an und nannte dabei ein Gebäude in der Max-Planck-Straße "eine wahre Schande". Was kann man da tun? Die Stadt habe dem Besitzer ein Kaufangebot unterbreitet – "leider erfolglos", antwortete Roth. Mehr sei nicht möglich, "in Besitzrechte eingreifen – das wollen wir nicht". Llombart ergänzte, dass die Stadt eine Stelle geschaffen habe, um Wohnungsbesitzer bei möglichen Vermietungen zu beraten. Die Freien Wähler selbst haben die Bildung eines Runden Tisches mit Vertretern aus Stadt, Gemeinderat und Wohnungsbaugesellschaften angeregt, um die Wohnungsnot in den Griff zu kriegen. Anrufer Achim Rungius äußerte seine Besorgnis, dass beim Baugebiet Hosenmatten II am Fuß des Altvaters wertvolle Natur verloren geht. Die Antwort von Llombart: Umweltthemen würden den Freien Wählern am Herzen liegen, doch sie bat auch um Verständnis dafür, dass die Stadt Baugebiete erschließen müsse, um Wohnraum zu schaffen.

 Persönliche Motivation: Auf die Frage, weshalb er bei den Freien Wählern sei, betonte Roth: "Ich bin sehr freiheitsliebend." Llombart sagte, sie könne sich nicht vorstellen, in einer Partei zu sein, in der die Richtung der Politik von oben vorgegeben wird. "Und wenn man dann anders abstimmt, wird man schief angeguckt." Roth äußerte den Wunsch, dass die Wähler bei ihrer Wahlentscheidung nicht in erster Linie Programme, sondern Persönlichkeiten in den Blick nehmen. "Man sollte den Menschen wählen", sagte er. Er selbst habe sich seit jeher als Teil der Gemeinschaft gefühlt, für die er sich gern einsetze. Roth ist seit 30 Jahren Mitglied im Gemeinderat, Llombart seit fünf. Sie wolle gern weitermachen, die Kommunalpolitik bereite ihr Freude, hob sie hervor.

  Schwerpunkte der Politik: Nach politischen Schwerpunkten gefragt, kam Roth auf Bildung und Betreuung zu sprechen und gab den Ball gleich weiter an die dreifache Mutter Llombart. Sie habe die Erfahrung gemacht, dass die Betreuungszeiten in Schulen und Kindergärten für berufstätige Mütter noch nicht optimal seien und wolle sich hier für eine Verbesserung einsetzen, sagte sie. Außerdem sprach Llombart über Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, attraktive Veranstaltungen und generell ein gutes Zusammenleben. "Eine Stadt, in der die Menschen sich wohlfühlen", so wünscht sie sich Lahr.

Eberhard Roth hatte am Nachmittag vor der Telefonaktion an einem Termin im Kanadaring teilgenommen und kam so auf die Entwicklung dieses Wohnbezirks zu sprechen. Dort sind unter anderem Wohnungen saniert und eine attraktive Quartiersmitte geschaffen worden. Diese Verbesserungen seien ein gutes Beispiel dafür, was die Freien Wähler wollen, sagte Roth. Der Fraktionssprecher hob auch das Thema Verkehr und "Mobilität in allen Facetten" hervor. Demnach wollen sich die Freien Wähler um Themen wie das Parken in der Innenstadt und Verbesserungen für Fußgänger kümmern. Außerdem soll die Stadt fit für die E-Mobilität gemacht werden. Bei der B 415-Umfahrung setzen sie auf einen Tunnel.