Zwei Lunulae-Anhänger, gestaltet von Goldschmied-Meisterin Isabell Kollmer. Foto: Stadt

Kunst: Projektgruppe informiert über 2000 Jahre altes Goldschmied-Handwerk

Lahr - Schmuck fasziniert Menschen seit Jahrtausenden. Seit den Anfängen der Menschheit schmücken sich Männer und Frauen mit Pflanzenfasern, Früchten, Steinen, Lederbändern, Tierzähnen, Knochen und Federn. Seit circa 7000 Jahren können sie auch Metalle wie Kupfer, Zinn, Gold, Silber und Eisen formen.

Die Projektgruppe Ornamentum Abnobae vom "Arbeitskreis Gallo-Römisches Leben-Lahr-Dinglingen" zeigt, sofern es nach dem Lockdown wieder erlaubt ist, in Workshops und an Aktionstagen die Handwerkskunst der Römer. Der Schmuck steht auch während des Lockdowns zum Verkauf.

Schmuck aus dem Schwarzwald

Wie die Stadt Lahr mitteilt, hat sich "Ornamentum Abnobae", was wörtlich übersetzt so viel heißt wie Schmuck aus dem Schwarzwald, bereits im Vorfeld der Landesgartenschau zusammengeschlossen.

Initiatorin der Gruppe ist Isabell Kollmer, Goldschmied-Meisterin und staatlich geprüfte Gestalterin. "Sie interessiert sich schon seit jeher für antike Goldschmiedekunst, vor allem für deren Techniken und Geschichte. Das ist ihre Leidenschaft", so die Mitteilung.

Mit den beiden Ärzten Reinhard Jäger aus Ettenheim und Luzian Taeger aus Lahr habe Kollmer ein engagiertes Trio zusammen geführt. Jäger besuchte als passionierter Kunstsammler gemeinsam mit Kollmer ur- und frühgeschichtliche Vorlesungen an der Universität in Freiburg.

Taeger begleitet das Bastel- und Kinderprogramm der Schmuckgruppe. Weitere Mitwirkende sind Johanna Malik, Doris Volk und Selma Somogy. Bei den Workshops und an den Aktionstagen in der Römeranlage vermittle Kollmer die Goldschmiedetechnik auf einem "anschaulichen und spielerischen Niveau".

Zange, Punze, Hammer und Amboss werden als Werkzeuge genutzt

Im antiken Rom wurden meist Kupfer, Bronze, Silber, Gold, Emaille, Holz, Glasperlen und Eisen zur Schmuckherstellung verarbeitet. Typische Werkzeuge waren Zange, Punze, Hammer und Amboss. Daran habe sich auch bis heute im Wesentlichen nichts verändert.

Bei Aktionstagen arbeiten Erwachsene und Kinder mit Stielkloben (Handschraubstock), Tischklemmen und verschiedenen Formzangen. Kinder können ab etwa zwölf Jahren den Umgang mit den Werkzeugen erlernen. "Sehr beliebt ist neben dem Drahtformen das Punzieren, bei dem mit Hilfe eines Prägestempels Muster und Symbole auf ein Schmuckstück geprägt werden", teilt die Stadt mit.

Geschenkanhänger aus Bronze und Silber, gestaltet von Isabell Kollmer, sind im Museumsshop des Stadtmuseums neben einer Auswahl weiterer Schmuckartikel, Bücher sowie dem Sonderkatalog zur Fotoausstellung "Lahr im Sucher" erhältlich. Die Museumsverwaltung ist seit Montag wieder erreichbar. Der Schmuck könne auch direkt über Isabell Kollmer per E-Mail an isabell.kollmer@t-online.de bezogen werden.