Mit mannschaftlicher Geschlossenheit will der SC Lahr am Bodensee für eine Überraschung sorgen. Foto: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Verbandsliga: Lahrs Trainer Oliver Dewes ist vor dem Spiel beim Zweiten nicht bange / OFV begrüßt Pfullendorf

Für den abstiegsgefährdeten SC Lahr kommt es derzeit knüppeldick. Erst das Gegentor in der Nachspielzeit gegen Auggen, dann eine lange Verletztenliste. Und nun wartet mit Rielasingen-Arlen auch noch das wohl beste Team der Liga auf den Sportclub.

(jn). Offenburger FV- SC Pfullendorf (Samstag, 14.30 Uhr). Mit Pfullendorf trifft der OFV auf einen Gegner, der sehr stark einzuschätzen ist. Der Gegner verfügt über eine physisch absolut intakte Mannschaft, die eine hohe individuelle Qualität besitzt. Zwar ging das Team von Florian Kneuker im Hinspiel in einer ausgeglichenen Begegnung durch einen "Lucky Punch" von Marco Petereit mit 2:1 als glücklicher Sieger vom Platz, doch sollte das Glück durch den Gastgeber morgen nicht erneut herausgefordert werden. "Wir wollen variabel spielen und den Gegner immer wieder unter Druck setzen, ohne unsere Defensive und die Kompaktheit zu verlieren. Durch eine offensive Spielweise aus verschiedenen Grundpositionen möchten wir uns Chancen kreieren und konsequenter als vergangenes Wochenende nutzen", macht Kneuker unmissverständlich klar, wohin die Reise gehen soll. Personell kann der Coach fast aus dem Vollen schöpfen. Allerdings steht hinter dem Einsatz von Fabian Feißt wegen einer Fußverletzung noch ein Fragezeichen. (jör). FC RW Stegen - Kehler FV (Sonntag, 14 Uhr). In der Favoritenrolle reist der KFV zum Vorletzten. Trotz der jüngsten Niederlage beim Vierten Radolfzell haben die Grenzstädter den dritten Rang noch nicht aus den Augen verloren. Zum Offenburger FV sind es allerdings nun schon sechs Zähler Abstand. "Es war eigentlich eine völlig unnötige Niederlage. Wir hatten viel Ballbesitz, aber wenig Ertrag", so KFV-Coach Heinz Braun. Unter der Woche nahm Braun seine Jungs in den Trainingseinheiten nochmals ins Gebet: "Selbst am Sechzehnmeterraum haben wir nochmals quer gespielt. So kann man nicht punkten. Da hat die Entschlossenheit gefehlt", ärgert sich Braun. Gegen Aufsteiger Stegen fordert der Kehler Übungsleiter Besserung: "Die Jungs haben etwas wieder gutzumachen. Die kleine Serie hätte nicht reißen müssen. Aber wir müssen wieder bissiger werden und schneller den Abschluss suchen", fordert der Trainer. Dabei kann Braun alle Mann aufbieten. (skl). FC Rielasingen-Arlen - SC Lahr (Samstag, 15.30 Uhr). Aktuell beträgt der Vorsprung der Dewes-Elf zum ersten möglichen Abstiegsplatz nur noch zwei Punkte. Doch Panik wäre bei noch 30 zu vergebenen Punkten fehl am Platze. Dennoch war das späte Gegentor beim 1:1-Unentschieden am vergangenen Wochenende gegen Auggen schon ein Nackenschlag für den verletzungsgeplagten Sportclub, der sich den Start in das neue Jahr sicherlich ganz anders erhofft haben dürfte.

Am Bodensee erwartet die Dewes-Elf nun die wohl spielerisch stärkste Mannschaft der Liga, die seit dem Trainerwechsel von Jürgen Rittenauer zu Michael Schilling richtig aufblüht und dem Freiburger FC an der Tabellenspitze mächtig einheizt. Doch bange machen gilt nicht für SC-Trainer Oliver Dewes vor dem schier übermächtigen Gegner: "Im Hinspiel waren wir auch der klare Außenseiter und haben uns gut verkauft", sagt der SC-Coach mit Blick auf die starke Vorstellung beim 2:2 im Stadion Dammenmühle. Harim Makaya hatte den SC in der 91. Minute mit 2:1 den vermeintlichen Siegtreffer beschert, doch unmittelbar vor dem Schlusspfiff hatte Silvio Battaglia die Ortenauer aus allen Träumen gerissen.

"Wenn wir von Anfang an Gas geben, ist sicherlich etwas drin", sieht Dewes "Kampf" und "Einsatz" als mögliche Faktoren, die zur Sensation beitragen könnten. "Stegen hat es in der letzten Woche vorgemacht", spricht der Lahrer Trainer den hart umkämpften Arbeitssieg der Truppe vom Bodensee gegen den Vorletzten an, bei dem einmal mehr Torjäger Nedzad Plavci zum Matchwinner avancierte: "Wir müssen den Gegner bekämpfen. Wir fangen bei 0:0 an, deshalb stehen die Chancen 50:50. Und Rielasingen hat auch Schwachstellen – wenn auch nur wenige." Den Druck sieht Dewes – Abstiegskampf hin oder her – doch eher aufseiten des Heimteams: "Die Favoritenrolle ist geklärt. Rielasingen muss gewinnen, um an Freiburg dran zu bleiben. Das ist ein Vorteil."

Personell sieht es beim SC immer noch nicht gut aus. Ümit Sen und Luca Grösser werden voraussichtlich die ganze Spielzeit über ausfallen. Mit Abwehrrecke Simon Witt (Gebrochene Nase) und Stéphane Laufenburger (Bänderverletzung am Sprunggelenk, drei Wochen Pause) fehlen zudem zwei Stammkräfte. Der zuletzt angeschlagene Dennis Häußermann dürfte zumindest wieder im Kader stehen. "Wir dürfen uns nicht verstecken und müssen versuchen mitzuspielen", fordert Dewes ohne Rücksicht auf die Personallage: "Und vorne müssen wir dann eiskalt unsere Chancen nutzen."