Führten den Umzug an: Die "Schergässler" aus Reichenbach marschierten vorneweg. Foto: Vögele

Mehr als 3000 Hästräger begeistern die vielen Zuschauer. 90 Jahre Dorffasent gefeiert

Reichenbach - Der erste Höhepunkt zum 90-jährigen Bestehen der Reichenbacher Dorffasent hat einen fulminanten Einblick in die alemannische Narretei geboten. Der Umzug lockte viele Besucher ins Dorf.

Die "Schergässler" und die Musikkapelle Reichenbach führten den farbenfrohen Zug an, an dem 45 Gruppen aus nah und fern mit mehr als 3000 Narren und Musikern teilnahmen. Sie boten ein buntes und närrisches Spektakel mit urwüchsiger Gaudi und einer großen Vielfalt an Fastnachtsfiguren.

Die Musikkapellen von Seelbach und Wittelbach, die Guggemusik Schutterschlurbi, der Musikzug der Feuerwehr Lahr, die Fanfarenzüge Ringsheim und Rust, die Stadtmusik Wehr und die Badische Schalmeienkapelle Freiburg sorgten für schrille und mitreißende Musik. Viele Zünfte hatten ihre eigenen Musikzüge mitgebracht. Besonders freute die Reichenbacher, dass die Narrenzünfte Oberwinden und Wehr, die den Schergässlern als Paten beim Verband zur Seite standen, sowie die Zünfte aus Biberach und Niederschopfheim, denen wiederum die Reichenbacher als Paten dienten, am Umzug teilnahmen. Aus der Nachbarschaft waren die Eulen und die Rauh-Lotzi aus Seelbach, die Kühe aus Kuhbach, die Schnaighexen und die Luciushexen aus Wittelbach und die Lahrer Narrenzunft gekommen. Auch die Kruttstumpe aus Schuttern, die Riddl-Schdägge aus Kürzell, die Späudizunft Hohberg und die Hudeli aus Müllen gaben den Schergässlern die Ehre, ebenso die Ramässer aus Ringsheim, die Hanfrözi aus Rust und die Welle-Bengel aus Kenzingen. Die Kinzigtäler Narren waren mit den Zünften Biberach, Steinach und Oberharmersbach vertreten. Mit den Elztäler Narren sind die Schergässler schon seit Jahrzehnten befreundet. Ihre fantastischen Häs brachten viel Farbe in den Zug, ebenso die Oberwindener Spitzbuben, die Schindlejokele aus Niederwinden, die Silberklopfer aus Bleibach und die Bergteufel aus Oberprechtal. Die Narrenzunft "Johlia vom Vögelestein" aus Gutach, die Burghexen aus Waldkirch sowie die "Schreckli" aus Suggental vervollständigten das Aufgebot aus dem Elztal.

Von Freiburg eilten die blauen Narren, die Westhansele und die Wühlmäuse herbei. Aus dem Schwarzwald beteiligten sich die Narrenzunft Oberried, die "Schlappgrets" Oppenau, die Geisenmeckerer aus Schonach sowie die Schnecken aus Burkheim am Kaiserstuhl. Narren aus Müllheim und Hausen sowie aus Wehr und die "Gränz Pfluderi Waggis" aus Weil am Rhein und die in Reichenbach gern gesehenen Narren aus Deißlingen waren ebenfalls zur Stelle. Von den Reichenbacher Dorfgruppen waren die "Richebacher Allzweckwiiber" zu sehen. Das Bähnle, wie immer von den "Waggili" betreut, fuhr zu Freude der Kinder am Abschluss des farbenprächtigen Fasentumzugs.

Die Reichenbacher Hauptstraße und der Lindenplatz rund um den Nörgler hatte sich in eine großer Feiermeile verwandelt. Noch lange nach dem Umzug feierten die Besucher in und vor den verschiedenen Buden und Klausen.

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Info: Der Auftakt

Zum Auftakt der Reichenbacher Fasent anlässlich von 90 Jahren Dorffasent haben die "Schergässler" bereits am Freitagabend in der Geroldseckerhalle mit befreundeten Narrenzünften aus nah und fern gefeiert. Oberzunftmeister Thomas Fischer begrüßte nach dem farbenfrohen Einmarsch die Gäste. Musikalisch heizten die Reichenbacher "Schutterschlubi", die "Wiebergugge Ramba-Zamba", die "Ohrenquäler" aus Ringsheim und die Stadtmusik Wehr mit schrillen und ohrenbetäubenden Lärm den Narren ein. Mit dabei waren Narrenzünfte Kuhbach, Kürzell, Schuttern, Bleibach, Freiburg, Hohberg, Gutach, Waldkirch, Wittelbach, Müllheim, Schonach, Offenburg, Bleichheim, Ohlsbach, Wehr, Weil, Suggental und Oberharmersbach. Die bunte Vielfalt an Fastnachtsfiguren orientiert sich zumeist an historischen Vorbildern, an lokalen Begebenheiten der einzelnen Orte oder einfach an der Kreativität ihrer Erfinder. Die grundverschiedenen bunten und skurrilen Symbolfiguren in ihrem prägenden Häs der alemannischen Fasent boten den Besuchern eine Augenweide. Gefeiert wurde bis in die frühen Morgenstunden.