Christina Obergföll (links) und Elke Oberg eröffneten am Freitag die erste Ausstellung in der Blumenhalle und erhielten zum Dank große Blumensträuße. Foto: Schabel

Der Auftakt der Gartenschau war aus Sicht der Organisatoren ein voller Erfolg

Lahr - Der Auftakt der Gartenschau war aus Sicht der Organisatoren ein voller Erfolg, mit kleinen Pannen. Überregional stand Lahr nach dem Start landesweit breit im Blickpunkt der Medien. Am Freitag wurde der nächste Höhepunkt eröffnet: die Blumenhalle.

Heute startet der Landesgartenschau-Tag um 10 Uhr mit einem Aktionstag der Landeszentrale für politische Bildung: Versprochen wird ein Rätselspaß für die gesamte Familie. Außerdem geht es um "Wälder im Ortenaukreis" (ab 10 Uhr), um "Bollenhut und Brezelfenster" beim Wolfacher Tag (12 Uhr) und den Gewerbeverein Elzach (13 Uhr). Für Musik sorgen "Saitenwind" (14 Uhr), "Violentango" (19 Uhr) und "Die Feldberger" (19.30 Uhr). Ab 16 Uhr gibt es einen Eröffnungsgottesdienst mit den Bischöfen der evangelischen und katholischen Kirche. Der morgige Sonntag beginnt um 10 Uhr mit einem Trachtentag. Zeitgleich wird das Thema "Gartenküchen" behandelt. Außerdem steigen eine Drehorgelmatinee mit dem Badischen Drehorgelorchester (ab 10.30 Uhr) und Auftritte der Band "Dicke Fische" (14 und 16 Uhr). Um 12 Uhr beginnt eine Förderpreisverleihung des Kreisjugendrings.

Ein Auftakt nach Maß, mit perfektem Wetter zum Start: Am Tag zwei der Landesgartenschau 2018 waren die Organisatoren im Glück.

Welche Bilanz ziehen die LGS-Macher?

"Es war ein fantastischer erster Tag, wir sind glücklich über das viele positive Feedback", so Tobias de Haën. Irritationen habe es gegeben, da manche Besucher das Gelände am Donnerstag erst nach 19 Uhr betreten wollten, um zum Abendkonzert der SWR-Band zu gelangen – um diese Zeit sollten die Eingänge laut de Haën aber eigentlich schon zu sein. "Aus Kulanz" habe man die Konzertgäste noch reingelassen. Ausnahmen bei Spätveranstaltungen werde es auch künftig geben, in der Regel werden sich die Eingangstore aber um 19 Uhr schließen, betont der Geschäftsführer. "Wenn ich mir hätte wünschen dürfen, wie der erste Tag werden soll, dann wäre er genauso verlaufen wie der Donnerstag", freute sich auch die Geschäftsführerin Ulrike Karl. Es sei ein rundum schöner Auftakt gewesen.

Wie lief die Bewirtung?

Ulrike Karl räumte ebenfalls ein, dass nicht alles perfekt war. "Wir hatten zum Beispiel längere Wartezeiten in der Gastronomie". Man werde nun das Gespräch mit den Caterern suchen, "wir kriegen das hin", ist Karl überzeugt. Sie selbst habe das Gelände am Donnerstag gegen 22.30 Uhr durch ein Drehkreuz verlassen und sei dabei nicht die Letzte gewesen, die nach Hause ging. "Wir werfen niemand hinaus", wer mag, könne auch bis spät in die Nacht auf dem Areal verweilen, teilt sie mit. Ein Sicherheitsdienst sorge dafür, dass Nachtschwärmer nicht über die Stränge schlagen.

Wie zufrieden ist der OB?

"Sehr zufrieden", sagt er. Die Stimmung auf dem Gelände sei ausgezeichnet gewesen und er habe im Nachgang von vielen Kollegen aus der Ortenau viele lobende Worte für den Auftakt bekommen. Dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann nicht dabeigewesen war, sei allerdings schade, meinte OB Müller.

Wie waren die Pressereaktionen nach der Eröffnung?

Glänzend. Alle großen Zeitungen Baden-Württembergs berichteten über die Eröffnungsfeier und den Start des 186-Tage-Marathons in Lahr. Die meisten Überschriften ähnelten sich: "Lahr blüht auf" war ein beliebter Begriff, den man in vielen Zeitungen las. Auch der Südwestrundfunk und andere Sender berichteten über den Starttag in Lahr. In der Landesschau wurde groß über die LGS Lahr 2018 berichtet, beste Werbung für die Großveranstaltung.

Wie lief der Abend-Einlass?

Noch nicht wirklich gut. Leserin Kerstin Riedel aus Lahr wollte mit ihrem Mann am Eröffnungstag kurz nach acht Uhr abends noch spontan zur SWR-Party. Sie haben Dauerkarten, die laut LGS-Werbung "freien Eintritt zu allen Veranstaltungen" zusichere. Riedels blieben vor dem Tor stehen. Niemand war da, der sie hineinlassen konnte. "Wir sind enttäuscht und wünschen uns, dass dieser Zustand sobald wie möglich geändert wird", sagen sie.

Wie ging die Schau am Freitag weiter?

Der Reigen der Eröffnungsfeiern war am Donnerstag noch nicht beendet, zum Start der ersten Ausstellung in der Blumenhalle gab’s am Freitag einen weiteren Festakt. Bei der Schau "Liebesgeflüster" sind an die 100 Blumenkompositionen zu sehen, gezaubert von baden-württembergischen Floristen, die sich von Liebesgedichten, Liebespaaren, Liebesliedern oder Liebesfilmen inspirieren ließen.

OB Wolfgang G. Müller begrüßte die Besucher, überließ die Bühne bei der von einem Ensemble der Musikschule umrahmten Eröffnungsfeier dann aber seiner Frau. Elke Oberg erzählte, dass sie Blumen und die Natur von klein auf geliebt habe. Mit der Liebe habe die Ausstellung "ein sehr schönes Thema".

Was plauderte Christina Obergföll aus?

Oberg eröffnete die Schau mit Christina Obergföll. Die Speerwurf-Weltmeisterin von 2013 aus Mahlberg sagte, dass sie ihren Sport geliebt habe, der ihr "viele emotionale Momente" beschert habe. Über den Sport habe sich auch ihren Mann kennengelernt, heiratete sie doch ihren Ex-Trainer. "Heute haben wir zwei Kinder miteinander. Dass er meinen Nachnamen angenommen hat, ist der größte Liebesbeweis", sagte sie über ihren Mann Boris Obergföll, geborener Henry.

Klaus Götz, Präsident des Landesverbands der Floristen, betonte, dass diese einen "wunderbaren Beruf" hätten, da sie mit ihren Arbeiten Emotionen wecken könnten. Und Gabriele Haufe, bei der LGS für die Betreuung der Floristen zuständig, hob hervor, dass man die Arbeit der Ausstellungsteilnehmer gar nicht hoch genug schätzen könne, "da sie nebenher auch ihre Läden am Laufen halten müssen".

Wer macht beim Lahrer Liebesgeflüster mit?

Beteiligt sind 15 Floristen, darunter aus Lahr die Blumenhäuser Griesbaum, Schradi und Sauter sowie aus Kippenheim die Firma Wildkraut. Blumenkreationen stehen neben Schautafeln, auf denen Liebesgedichte oder Liebeslieder zu lesen sind und es sind Filmplakate zu sehen, etwa zum Liebesfilm "Out of Africa".