Ein B 415-Tunnel Richtung Kuhbach könnte in Lahr auf Höhe Rewe/St. Peter und Paul beginnen, alternativ auch erst auf Höhe des Klostermattenwegs/Sancta Maria und unter der Geroldsecker Vorstadt hindurch bis Kuhbach führen. Foto: Braun Foto: Lahrer Zeitung

B 415-Umgehung: Freiburg darf unterirdische Trasse ab Rewe und Sancta Maria prüfen / Untersuchung läuft

Für die Stadtdurchfahrt der B 415 in Lahr gibt es spektakuläre Pläne: Ein Tunnel könnte die Bundesstraße unter der Innenstadt hindurch bis nach Kuhbach führen. Nach Informationen der LZ prüft das Regierungspräsidium diese Idee ernsthaft.

Lahr/Freiburg. Für die Entlastung der verkehrsgeplagten Bundesstraße von Lahr durch das Schuttertal gibt es seit Jahrzehnten Pläne, Wünsche und Hoffnungen. Aktuell steht das Großprojekt wieder weit oben auf der Prioritätenliste der Verkehrsplaner, weil die B 415 im Bundesverkehrswegeplan in den vordringlichen Bedarf hochgestuft wurde. Also Kategorie "wichtig".

Diskutiert wurden bisher vor allem Umfahrungslösungen für Kuhbach und Reichenbach. Auch zwei Tunnels stehen dort auf der Planungsliste, denn 16 000 Fahrzeuge quälen sich durch die Dörfer.

Doch auch die Lahrer Stadtdurchfahrt zwischen der Geroldsecker Vorstadt und dem Autobahnzubringer ist stark belastet. Deshalb werden im Freiburger Regierungspräsidium Ideen entwickelt, wie man vielleicht den ganz großen Wurf schaffen könnte.

Vorigen Herbst hatte die Behörde mitgeteilt, dass sie aus Berlin die Erlaubnis für eine weitergehende Planung bekommen hatte. Ziel: Lösungen für den Dauerstau auch in der Lahrer Durchfahrtsstraße zu finden. Von einer Verlängerung der Umgehungsstraße war die Rede. Die LZ erfuhr nun: Die Straßenplaner tüfteln auch an einer Tunnel-Variante für die Bundesstraße durch Lahr. Claus Walther, im Regierungspräsidium als Abteilungsleiter verantwortlich für Straßenbau und Verkehr, bestätigt die Neuerung: "Wir dürfen auch einen Tunnel unter der Geroldsecker Vorstadt hindurch bis nach Lahr hinein planen, als eine ergänzende Option zu den bisherigen Trassen." Der Tunnel würde aus Richtung Kuhbach entweder in der Höhe des "Schlüssel" wieder ans Licht kommen, am Klostermattenweg bei der Kirche Sancta Maria. Oder, als längere Variante, unterirdisch sogar bis zur Kirche St. Peter und Paul und dem Rewe-Markt führen. Von dort, beim Friedrich-Ebert-Platz, würde die B 415 dann stadtauswärts an den bestehenden Autobahnzubringer anschließen. Das wäre eine erhebliche Entlastung für den Durchgangsverkehr.

An diesen beiden Varianten eines verlängerten Stadt-Tunnels tüfteln die Freiburger Straßenplaner im Auftrag des Bundes schon. Über die Höhe der Baukosten gibt es nach LZ-Informationen noch keine genauen Erkenntnisse. Klar ist aber: Ein Tunnel unter der Innenstadt, vom Rewe über die Geroldsecker Vorstadt bis nach Kuhbach und dort drunter hindurch wäre megateuer. Ein dreistelliger Millionenbetrag ist zu erwarten. Doch am Ende wird es um das "Kosten-Nutzen-Verhältnis" gehen. Also um die Frage, für wie viel Geld es wie viel Entlastung gibt.

Die Freiburger Planer werden ihre Trassen-Ideen im Frühjahr oder Frühsommer vorstellen. Einen Termin gibt es noch nicht, heißt es aus Freiburg. Erst müsse man die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung abwarten. Freiburg hat den Auto- und Lkw-Verkehr zählen lassen und rechnet die Prognose einer Steigerung für kommende Jahre hoch. Alle erwarten, dass Verkehrszahlen und Belastung weiter stark steigen werden. Auch diese Ergebnisse sollen bald der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Die Straßenplaner haben sich für die aktuelle Planung eines City-Tunnels alte Vorlagen der Stadt besorgt. Denn Tunnel-Ideen für die Stadtdurchfahrt gibt es in Lahr schon seit Jahrzehnten. Oberbürgermeister Markus Ibert ist über die Tunnel-Tüfteleien informiert. Auch er ist gespannt, was da am Ende heraus kommt.

Die Länge eines möglichen Tunnels unter der Geroldsecker Vorstadt bis zum "Schlüssel" oder Rewe ist noch nicht klar. Für die möglichen Tunnels in Kuhbach (1,2 Kilometer) und Reichenbach (1,4 Kilometer) stehen die Längen hingegen schon fest.