Lahr - Es ist heiß und überall lechzen die Pflanzen nach Wasser. Damit die Blumen der Landesgartenschau die Sommerhitze und die Trockenheit gut überstehen, erhalten sie zurzeit öfters als sonst eine belebende "Dusche".

Mittwoch, 8 Uhr, im Kleingartenpark und Seepark ist aus mehreren Richtungen das typische "Pfft-pfft-pfft"- Geräusch von Sprinkleranlagen zu hören. Die Rasenflächen, die von den Sprinklern bewässert werden, leuchten intensiv grün. Und die Blumenbeete daneben sind eine Augenweide, ganz so, als hätte es das extreme Wetter der vergangenen Wochen nicht gegeben.

Und trotzdem: Die Gluthitze hat ihre Spuren hinterlassen, sind doch auch trockene Grasstellen auszumachen. Kein Wunder, immerhin sind sie der prallen Sonne schonungslos ausgesetzt – und nur etwa die Hälfte des 38 Hektar großen Gartenschaugeländes wird begossen. Bei Flächen, die am Rand liegen, werden nur die nötigsten Pflegearbeiten ausgeführt, ansonsten wird die Natur dort sich selbst überlassen.

Auch der Rasen am Rand des großen Beets gleich hinter dem Haupteingang hat etwas gelitten, auch dort gibt es Stellen, die sich gelb-bräunlich verfärbt haben. Das komme aber nicht davon, dass dort das Wässern vergessen worden sei, sondern weil Besucher den Rasen betreten, erklärt Tim Rohrer. "Da ist die Belastung dann einfach zu hoch", sagt der LGS-Leiter für Ausstellung und Betrieb.

Man tue alles, damit die Gäste auch in der Sommerhitze eine schöne Landesgartenschau geboten bekommen, hebt der 31-Jährige hervor. "Wir gießen, gießen, gießen", bringt der Acherner die Anstrengungen auf den Punkt. Dafür werde fast ausschließlich das öffentliche Wasserversorgungsnetz genutzt (Rohrer: "Das Wasser zahlen wir"). Eine Ausnahme sei lediglich der Wechselflor in der Nähe des Sees, der aus dem See bewässert wird.

Beim Bau der LGS sind kilometerlange unterirdische Leitungen verlegt worden. Auf dem Gelände gibt es insgesamt sechs Wasserübergabeschächte, an denen sich auch die Gastronomiebetriebe der Landesgartenschau bedienen. Außer mit den Sprinklern, die vor allem im Seepark stehen, werden die Pflanzen auch per Hand aus Schläuchen gegossen. Rohrer schätzt, dass die Blumen zurzeit etwa doppelt so viel Wasser erhalten wie vor der Hitzewelle.

Mit der Aufgabe sind Gärtnerbetriebe betraut, die wegen der hohen Temperaturen ohnehin alle Hände voll zu tun haben: Weil es so warm ist und die Pflanzen viel Wasser erhalten, wachsen sie auch schneller. Deshalb muss etwa der Rasen öfters als sonst gemäht werden. "Auch das Unkraut schießt", so Rohrer. "Es ist mehr Arbeit", stellt der Betriebsleiter deshalb fest.

Info: Wasser soll tief eindringen

Hobbygärtner kennen die Grundregel: Lieber einmal kräftig und lange gießen als fünfmal nur ein bisschen. Wichtig ist, dass ausreichend gewässert wird, damit das Wasser die Wurzeln erreicht. Daran hält man sich auch bei der LGS. In der Praxis bedeutet das, dass die Pflanzen dort zurzeit ungefähr alle fünf Tage begossen werden – dann aber richtig –, statt alle zehn Tage wie vor der Hitzewelle.