Jonas Mattes (Mitte) wirft beim 32:25 gegen den Kehler TS vier Tore für den HTV Meißenheim. Foto: Wendling

Handball: TuS verschläft erste Halbzeit gegen das Kellerkind aus Altdorf. Meißenheim besiegt die Kehler TS deutlich

Gegen den TuS Ottenheim konnte Schlusslicht TG Altdorf nur in der ersten Halbzeit mithalten. In Schuttern lief es ähnlich. Während der TuS noch mit einer Drei-Tore-Führung in die Pause ging, kam der Einbruch in der zweiten Hälfte.

TuS Schuttern - HSG Hardt 26:28 (15:12). Bernhard Eble schwächelte ein bisschen. Der Abteilungsleiter Handball des TuS Schuttern schlägt sich seit einigen Tagen mit einer lästigen Grippe herum. Gerötete Augen, laufende Nase, das volle Programm. Dennoch wollte sich das TuS-Urgestein am Samstagabend in der Offohalle die Partie seines Klubs gegen die HSG Hardt nicht entgehen lassen. Doch wie ihr Abteilungsleiter, so kränkelte auch das Spiel des bisher so stark aufspielenden TuS an diesem Abend. Vor allem in der zweiten Halbzeit schien Schuttern bisweilen völlig von der Rolle. Einzige Ausnahme: Keeper Christoph Krajnc, der nicht nur drei Siebenmeter fulminant entschärfte, als auch zahlreiche Tempogegenstöße der Gäste parieren konnte ("Er hat einen wirklich guten Tag erwischt", Trainer Axel Schmidt). Dabei hatte es zur Halbzeit noch ganz gut für das Heimteam ausgesehen. Während die ersten 25 Minuten der Partie noch ausgeglichen verliefen, zog der TuS in den letzten fünf Minuten vor der Pause das Tempo an und machte aus einem 11:12 ein 15:12. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte, als der bis dato stark aufspielende Steffen Gambert mit einer einfachen Körpertäuschung seinen Gegenspieler aussteigen ließ und scheinbar mühelos das 16:13 erzielte, schien der TuS noch Herr im Hause. Doch dann kippte die Partie. Den letzten Ausgleich erzielte Schuttern in der 44. Minute, während die HSG Hardt langsam Oberwasser bekam. Anstatt dass Daniel Krug beim Stand von 21:22 völlig blank den Ausgleich erzielen konnte, hagelte es zwei Zeitstrafen für den TuS durch das häufig nicht souveräne Schiedsrichtergespann, zu dem sich TuS-Trainer Schmidt nach Spielende jedoch lieber nicht äußern wollte. Die Überzahl nutzten die Gäste um auf 24:21 davonzuziehen (52.). Aber der Aufsteiger gab sich nicht geschlagen. Nach einem tollen Kempa-Tor durch Nico Eble folgten zwei weitere Treffer durch Florian Kopf und Samet Gündogdu und plötzlich war der TuS wieder dran (24:25, 54. Minute). Die Riesengelegenheit zum Ausgleich ließ dann jedoch Nico Eble liegen, der einen Tempogegenstoß überhastet aus 13 Metern averwarf. Nach zwei Toren in Folge für die Gäste gelang es dem TuS zwar in den letzten 90 Sekunden noch einmal bis auf ein Tor heranzukommen, am Ende sollte es jedoch gegen einen durchaus schlagbaren Gegner nicht reichen.

"Uns hat heute einfach die Euphorie gefehlt", analysierte ein sichtlich angefressener Axel Schmidt nach dem Spiel die Niederlage. "Der Gegner wollte mehr. Wir haben zu viele unerzwungene technische Fehler gemacht. Aber solche Tage gibt es", so Schmidt, der auch auf die fehlende Feuerkraft aus dem Rückraum verwies, da er mit Henk de Weijer, Arne Nienstedt sowie Christian Lederer wieder mal auf zahlreiche Akteure auf den Königspositionen verzichten musste. Schmidts Gegenüber Mathias Eisele sah gerade den Umstand, dass bei seinem Team alle Spieler einsatzfähig waren, als Hauptgrund für die Aufholjagd in der zweiten Hälfte: "Durch den vollen Kader konnten wir in der Abwehr viel tauschen und waren am Ende frischer als der Gegner. Die Abwehr war ganz sicher der Schlüssel zum Sieg." TuS: Silberer, Krajnc; Krug 1, Kopf 7/3, Leberl 2, Gambert 4, Beck 1, Keller 2, Lischke, Dittrich 1, Eble, Gündogdu 4.

(tom). Kehler TS – HTV Meißenheim 25:32 (13:17). Die Gäste legten stark los, führten beim 8:3 (11.) bereits klar. Dann aber "haben wir wohl gedacht, es genügt, halbherzig aufs Tor zu werfen. Kehl kam mit konsequenten Gegenstößen zurück, weg war der Vorsprung", so HTV-Trainer Frank Ehrhardt. Hier kommt nun aber der Unterschied zur Vorrunde ins Spiel: "Wir haben solche Phasen weiterhin in unseren Spielen, kommen aber schneller und wieder zurück, das war auch in Kehl zu beobachten", so Ehrhardt. Der Riedverein drehte die Partie schnell wieder, über 14:11 (23.) wurden vier Tore Vorsprung zur Pause herausgearbeitet. Während sich bei der TS zunehmender Frust breitzumachen begann, was angesichts lauterer Diskussionen auf dem Feld eher Unruhe in die Gastgeberreihen trug, beschränkte sich Meißenheim auf das Spiel und konnte vom 22:20 (46.) seine Führung wieder ausbauen. "Die Mannschaft ist dominant und konzentriert aufgetreten, hat Kehl nichts mehr ins Spiel finden lassen", konstatierte Ehrhardt zufrieden. Über 21:27 (55.) war der Rest Formsache, weitere wichtige Punkte wanderten auf das HTV-Konto. Ehrhardt lobte das Kollektiv, wobei er Kevin Fortin etwas heraushob: "Was er derzeit offensiv wie defensiv auf die Platte bringt, ist aller Ehren wert." HTV: Wilhelm, Blum; J. Schröder 1, Link 3, Engel 4/2, Fortin 9, S. Schröder, Nickert 5, Mattes 4, Lederle, Jochheim 3, Hügli 3.

(lb). TG Altdorf - TuS Ottenheim 17:27 (10:9). Ottenheim schien in Durchgang eins wohl noch im Fasnachtsmodus zu laufen und ärgerte damit seinen Trainer Daniel Hasemann, zumal nach seiner Wahrnehmung mehr Ottenheimer als Altdorfer Fans in der Halle waren. "Das war ohne Einstellung, unkonzentriert, ohne Aggressivität, ohne Tempo", analysierte dieser und attestierte seinem Team eine desolate erste Halbzeit. Konsequenz daraus war ein Rückstand zur Pause gegen ein ersatzgeschwächtes Altdorf, das die Gunst der Stunde zu nutzen wusste. Nach dem Wiederanpfiff zeigte der TuS endlich das, was Coach Hasemann eigentlich von Beginn an von seinem Team erwartet hatte. Stabil in der Abwehr und konsequent in der Offensive drehten die Gäste das Spiel binnen acht Minuten zum 10:16. "Da hat man gesehen, wie die Partie hätte laufen können, leider haben wir auch das nicht komplett durchgezogen", sagte Hasemann zur spielentscheidenden Phase. In den letzten fünf Minuten hatte Altdorf nichts mehr entgegenzusetzen. Ottenheim: Bertsch, Rauer; Hügel 2, Schnak, Métier 7, Weide 6/1, Jund 1, Thielecke, Heimburger, Heim 2, Oberle 2, Schneckenburger 2/2, Ehret 4, Frenk 1.

(smü). ASV Ottenhöfen – HSG Ortenau Süd 22:21 (12:10). Die HSG musste sich zum zweiten Mal in dieser Saison geschlagen geben. Nachdem die Gäste schnell mit 0:4 zurücklagen, kam die HSG besser ins Spiel und glich zum 4:4 aus. Bis zum 6:6 blieb die Begegnung offen, ehe der Gastgeber wieder mit drei Toren in Folge in Führung gehen konnte. Die HSG produzierte zu viele technische Fehler, Ballverlust und ließ zahlreiche Torchancen liegen. Die Begegnung war sehr offen, dennoch rannte die HSG dem knappen Rückstand bis sieben Minuten vor Ende hinterher, ehe der Tabellenführer zum 19:19 ausgleichen konnte. Nun hatte die Reith-Sieben die Gelegenheit, die Begegnung nochmals zu drehen, hatte auch drei Kontermöglichkeiten, machte aber die Tore nicht. Ottenhöfen nutzte dies und zog erneut auf drei Tore zum 22:19 davon. Der Gast traf drei Minuten vor Ende zum 22:21, doch danach gelang es keinem Team mehr, die Ball im gegnerischen Gehäuse unterzubringen