Da stimmte auch die Kostümierung: Die Musikkapelle Reichenbach bot dem begeisterten Publikum beste Unterhaltung. Fotos: Vögele Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: Musikverein Reichenbach bietet abwechslungsreiches Programm / Beifallsstürme am Ende

Einen musikalischen Frühlingsstrauß bescherte der Musikverein Reichenbach unter der Leitung von Manuel Philipp in der Geroldseckerhalle. Das Publikum war begeistert.

Reichenbach. Dirigent Manuel Philipp Gruber und sein Blasorchester zeigten am Samstag die große Bandbreite der musikalischen Möglichkeiten der leistungsstarken Musikkapelle auf. Vorstandssprecherin Andrea Hierlinger hieß die Gäste willkommen.

Deutliche Akzente setzte die Kapelle mit dem Werk "Festival Flourish" von Michael Geisler, das in der Tradition der Tiroler Militärmusik steht und massive Bläserklänge mit lyrischen Sequenzen geschickt verbindet. Fast weihevoll erklang die musikalische Dichtung "Yellow Mountains" von Jacob de Haan. Das hervorragend interpretierte Werk entführte die Zuhörer in die majestätische Bergwelt des Engadins. Der versierte Arrangeur, der für die Blasmusik Meilensteine setzte, nutzt die musikalische Tradition der Alpenwelt und verbindet sie mit zeitgenössischen Stilmitteln zu einem ein- und ausdrucksvollen musikalischen Erlebnis.

Mit dem "Marche des soldats de Robert Bruce" von Jean Brouquieres, der an die Kriege des schottischen Königs Robert erinnert, hatte sich das Orchester ein besonderes Werk vorgenommen. Der Marsch zählt zum Repertoire des Musikkorps der Bundeswehr bei Staatsempfängen. Nach dem Konzert im vergangen Oktober in Reichenbach revanchierte sich das Musikkorps für die Gastfreundschaft, indem dessen Hauskomponist Guido Rennert diesen Marsch in einem eigenen Arrangement der Reichenbacher Musikkapelle übereignete, die ihn muster-gültig und einfühlsam interpretierte.

Walzerseligkeit machte sich im Operetten-Arrangement von Anton Haeck breit. Mit Melodien wie "Tanzen möcht ich" aus der "Csardasfürstin" von Emmerich Kalman hielt die "Bell Epoques" Einzug und versetzte die Zuhörer in die Zeit der untergehenden k. u. k.-Monarchie in Wien. Ein Stück des englischen Musikers Philip Sparke entführte in fernöstliche Sphären: "Lion City Festival" erinnert an Singapur, die Stadt der Löwen. Souverän führte der Dirigent das Orchester durch so manches Dickicht der Partitur.

Nach der Pause waren "Musikalische Kindheitserinnerungen" angesagt. Es war die Aufgabe der Zuhörer, die Reminiszenzen aus Kinderfilmen und Familienserien vergangener Jahrzehnte zu erraten. Je nach Alter riefen sie nostalgische Kindheits- oder Elternerinnerungen wach. Bei Melodien aus "Die Simpsons", "Bugs Bunny", "Biene Maja" oder "Heidi" spielten viele Emotionen mit und begeisterten mit ihrer entwaffnenden Fröhlichkeit die Zuhörer. Die Beifallsstürme am Ende des Konzerts erbrachten einige Zugaben, wobei der Marsch "Hoch Heidecksburg" von Rudolf Herzer den Applaus noch verstärkte.

  40 Jahre Mitgliedschaft: Clemens Tränkle (goldene Ehrennadel des Verbands)

  30 Jahre, davon zwölf Jahre als Vorstandsmitglied: Katrin Ehret

  25 Jahre: Hannelore Feißt und Stefanie Kappis (silberne Ehrennadel)

  15 Jahre aktive Musikerin und Ausbilderin: Julia Kopp