Offenburg Marco Junker wird umzingelt von Stefan Skorski und Andreas Beck. Foto: Fissler Foto: Lahrer Zeitung

Verbandsliga: OFV unterliegt Kellerkind Stegen mit 0:2 / Lahr kassiert Last-Minute-Ausgleich / Kehl geht unter

Chancenlos war der Kehler FV im Topspiel gegen den Spitzenreiter aus Freiburg. Mit 2:6 kamen die Grenzstädter unter die Räder. Freuen konnte sich der FFC auch über die zeitgleiche Pleite von Verfolger Offenburger FV. Die Kneuker-Elf unterlag Stegen.

(jn). Offenburger FV - RW Stegen 0:2 (0:2). Die erste Saisonniederlage des OFV, ausgerechnet gegen den Tabellenvorletzten, war nicht dem Zufall zuzuschreiben, denn das Team von Trainer Stefan Schwär war an diesem Spieltag einfach die bessere Mannschaft. Die Gäste gingen selbstbewusst und offensiv ausgerichtet in die Begegnung, störten früh den Spielaufbau des OFV und konnten immer wieder durch schnell vorgetragene Angriffe das Mittelfeld erfolgreich überbrücken. Zwar bot sich dem OFV in der achten Spielminute durch Fabian Herrmann die Chance zur Führung, aber beim Kopfballversuch fehlten einige Zentimeter. Nur drei Minuten später erkämpfte sich Martin Fischer in der gegnerischen Hälfte das Leder und zog aus 25 Metern ab, wobei Torwart Florian Streif ganz offensichtlich von dem durchaus haltbaren Distanzschuss überrascht wurde und dem Gegner die 0:1 Führung ermöglichte (11.).

In der 26. Minute kam erneut Fischer sträflich ungedeckt an der Strafraumgrenze zum Abschluss, doch konnte Streif den Distanzschuss gerade noch mit den Fingerspitzen zur Ecke abwehren. Die vorentscheidende 2:0-Führung der Gäste bahnte sich in der 41. Minute an, als Yannik Rohrer von der rechten Grundlinie mustergültig Paul Krusenotto am Fünfmeterraum bediente, der das Leder volley in die Maschen jagte. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff jagte Herrmann den Ball an den Außenpfosten.

In der zweiten Halbzeit versuchte der OFV immer wieder druckvoll nach vorne zu spielen, tat sich aber sehr schwer gegen den nun tiefstehenden Gegner, der auf Kontermöglichkeiten wartete. Einen dieser Nadelstiche bot sich in der 69. Minute Yannik Rohrer, der aus spitzem Winkel zum Abschluss kam, doch konnte Florian Streif das Leder am kurzen Pfosten abwehren.

In der Schlussphase war der Gastgeber bemüht, doch noch den Ausgleich herbeizuführen. Marco Petereit bot sich in der 75. Minute am Fünfmeterraum die Chance zum Anschlusstreffer, doch konnte Schlussmann Rafael Rammo mit einer Glanzparade den Gegentreffer verhindern. OFV-Trainer Florian Kneuker sagte nach dem Spiel "Natürlich bin ich enttäuscht, zumal wir nicht richtig ins Spiel kamen. Bei meiner Mannschaft habe ich heute vieles vermisst. Die Niederlage ist verdient." OFV: Streif, Leopold ( 61.Beiser-Biegert), Schlieter, Kehl (46. Martin), Leist, Geiler, Junker, Tsolakis (71. Ernst), Feißt, Petereit, Herrmann (71. Anzaldi). Tore: 0:1 Fischer (11.), 0:2 Krusenotto (41.) (fis). Kehler FV - Freiburger FC 2:6 (1:4). Spitzenreiter FFC stürzt den KFV in die Krise. Bei der 2:6-Heimschlappe wurde ein Klassenunterschied deutlich. Die Breisgauer, letzte Saison in der Relegation um den Aufstieg in die Oberliga gescheitert, spielten in Kehl die Hausherren an die Wand. Nur in der anfänglichen Abtastphase konnten die Grenzstädter noch mithalten.

Freiburg, das sich erneut anschickt in dieser Saison den direkten Aufstieg zu schaffen und schon vier Punkte Vorsprung vor der Konkurrenz hat, war in Kehl eine Klasse für sich. Spielfreudig, ballsicher kombinierten die Breigauer nach Belieben und ließen die Grenzstädter phasenweise recht alt aussehen.

Logische Folge der Dominanz war das 1:0 durch Felix Dreher (21.). Zwar konnte Kevin Sax sechs Minuten später ausgleichen und schürte Kehls Hoffnungen, doch es war nur ein kurzes Strohfeuer der total verunsicherten Hausherren. Binnen weniger Minuten zeigte Freiburg, warum sie ganz oben stehen. Zuerst traf Mike Enderle zum 2:1 und dann zerlegten die Breisgauer durch Martinelli und Torjäger Marco Senftleber zum 4:1 den KFV noch vor der Pause in die Einzelteile.

Ein Doppelwechsel durch KFV-Trainer Karim Matmour, der Sax und Sepp vom Feld nahm, brachte kaum Besserung ins Kehler Spiel. Im Gegenteil: Gästetorjäger Marco Senftleber konnte sich austoben und legte noch zwei Treffer zum 6:1 nach. Der zwischenzeitliche Anschluss des eingewechselten David Göser war nur noch statistischer Natur. Der Sieg des Spitzenreiters war auch in der Höhe verdient: "Das war schon ein Klassenunterschied. Unsere Mannschaft ist total verunsichert, da müssen wir uns auch mal mit dem Trainer zusammen setzen und klären, warum das so ist", so ein angefressener sportlicher Leiter Jürgen Sax. Kehl: Künstle – Ntjam Manguele (66. Traikia), Sax (46. Madihi), D. Assenmacher, Kaplan (33. Bounatouf), Bouziane, Y. Assenmacher, Plautz, Aras, Sepp (46. Göser), Weingart. Tore: 0:1 Dreher (21.), 1:1 Sax (27.), 1:2 Enderle ( 31. ), 1:3 Martinelli ( 34. ), 1:4 Senftleber (38.), 1:5 Senftleber (54.), 1:6 Senftleber (62.), 2:6 Göser (67.) 1. SV Mörsch - SC Lahr 2:2 (0:1). Eine Zwei-Tore-Führung verspielte der SC Lahr noch am Samstag. In den letzten 20 Minuten der Partie machte der Gastgeber aus Mörsch, der die letzten vier Spiele allesamt verloren hatte, aus einem 0:2 noch ein 2:2-Unentschieden. SV-Torjäger Christof Leiss hatte unmittelbar vor dem Schlusspfiff den Gästen aus der Ortenauer mit einem abgefälschten Schüsschen ins lange Eck den schon sicher geglaubten Dreier noch aus den Händen gerissen (92.), nachdem er zuvor schon per Strafstoß erfolgreich gewesen war (70., nach Foul von Max Burgert. SC-Keeper Jonas Witt war noch dran). Ümit Sen hatte den SC Lahr schon früh in Führung gebracht (6.). In der Folge hatte Mörsch zwar mehr Ballbesitz, deutlich gefährlicher vor dem Kasten waren allerdings die Gäste. Folgerichtig dann auch das 2:0, als Yannic Priéto in der 67. vermeintlich den Deckel drauf machte. Doch es kam anders. Immerhin konnte der Sportclub den Gegner durch das Remis im Kellerduell in der Tabelle auf Distanz halten. "Es war schon bitter, denn wir hätten zur Halbzeit schon alles klarmachen können. Nach dem 1:2 hat Mörsch noch einmal die zweite Luft bekommen", so Lahrs Co-Trainer Danny Singrin. "Aber wenn man vergleicht, dass wir vor einigen Wochen gegen Stegen nur drei Torschüsse hatten, ist schon ein klarer Aufwärtstrend erkennbar." Lahr: J. Witt - S. Witt, Wirth, Burgert, Fries, Sen, Gürsoy (71. Gueddin), Neumaier, Häußermann (76. Bologna), Laufenburger, Priéto.