Freuen sich über den Erfolg der Ausstellung (von links): Roland und Adelheid Wagner und Harry Herzog. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Ausstellung: Harry Herzog stellt im Café Süßes Löchle aus / Lieblingsplätze in Bildern verewigt

"Bunte Ortenau" heißt die Ausstellung, die bis zum 11. November im Café Süßes Löchle zu sehen ist. Der Lahrer zeigt Ölbilder mit Motiven aus der Region.

Lahr. Kirsch- und Apfelbaumblüten, die Burgheimer Kirche oder das Rheinwärterhaus in Ottenheim: Mit Harry Herzog erleben die Gäste im "Süßes Löchle" einen kleinen Spaziergang durch die Ortenau. Der Lahrer Künstler hat Lieblingsplätze in Öl verewigt. "Öl, weil diese Farbe Zeit braucht, der Prozess des Malens zur Expedition selbst wird", erklärte Herzog gegenüber der Lahrer Zeitung. Sein größter Dank gilt Adelheid und Roland Wagner, die ihr Haus "Süßes Löchle" für die Gesellschaft als Kleinod restauriert haben.

"Von Anfang an waren wir überwältigt vom Charme dieses Hauses", sagt Adelheid Wagner. Es ist der Zauber der Vergangenheit, der die Menschen in der Gegenwart innehalten lässt. Sehr gut passen Herzogs Öl-Gemälde in den blauen Salon, in die Zimmer, die früher einmal Kammern für Untermieter waren. Einer der Untermieter war Wilhelm Wehrdt, Klavierlehrer von Harry Herzog. Wo früher das Klavier stand, hängen jetzt Bilder mit Kirschbäumen und Streuobstwiesen an der Wand.

Vernissage stößt auf großen Anklang

Riesig war Herzogs Freude über den großen Anklang, den die Vernissage gefunden hat. Ein herzlicher Willkommensgruß galt der 87-jährigen Adelheid Limberg, Herzogs Grundschullehrerin. "Ich habe erfahren, dass heute Vernissage ist und Harry Herzog war ein ganz besonderer Junge", so die Lahrerin.

Einige Besucher erinnerten sich vor allem gern an Hildegard Seidl mit ihrem vollen, weißen Haar und der frisch gestärkten makellos weißen Schürze. "Viele erinnern sich auch gern an die Landschaftsbilder aus dem Schwarzwald und einige Orte aus der Ortenau, gemalt vom Lahrer Heimatmaler Wilhelm Wickertsheimer", sagte Laudator Kurt Hockenjos. "Jetzt hängen an derselben Stelle wieder gemalte Landschaftsbilder eines Lahrer Malers, Motive der Ortenau, gemalt im Freien, meist ohne Skizze geradewegs auf Leinwand, direkt vor Ort", so Hockenjos. Die Bilder seien ein klares Bekenntnis zur Heimat, zur Stadt und der gesamten Region. Herzog malt im Stil der Impressionisten, spart nicht mit Farbe, und die Werke erinnern an Monet oder van Gogh. Mit seinem Pinselstrich spiele der Künstler ein Stück weit mit der Weltordnung, Himmel erfahre bei ihm einen Hauch neuer spiritueller Zuordnung. Die Werke laden ein, dem Alltag zu entfliehen. "Jedes Bild ist für Harry Herzog eine kleine Expedition, selbst im scheinbar Vertrauten gibt es manchmal Unbekanntes, Kleinigkeiten, die unerwartet wichtig sind", so Hockenjos. "Hier auszustellen ist für mich ein Traum und ein bisschen wie Heimkommen", sagte Harry Herzog glücklich.

Die Ausstellung im Untergeschoss ist dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr, während der Chrysanthema täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Öffnungszeiten der Ausstellung im Obergeschoss sind freitags und samstags von 11 bis 15 Uhr.

Harry Herzog, Jahrgang 1955, begann 1973 mit der Ölmalerei. Beruflich bedingt ruhte die Kunst. Die Werke in der Ausstellung sind aus den Jahren 2004 bis heute. Bekannt ist Herzog auch in seinem Ehrenamt auf der Landesgartenschau, zur Chrysanthema oder im Theaterspiel mit Walter Caroli.