Feierliche Ortschaftsratssitzung (von links): der bisherige Ortsvorsteher Hansjakob Schweickhardt, OB Wolfgang G. Müller und der neue Ortsvorsteher Georg Bader Foto: Mühl Foto: Lahrer Zeitung

Ortschaftsrat: Oberbürgermeister verabschiedet den bisherigen Ortsvorsteher / Georg Bader Nachfolger

OB Wolfgang G. Müller hat Hansjakob Schweickhardt als Ortsvorsteher offiziell verabschiedet und dessen Nachfolger Georg Bader ins Amt eingeführt. Rund 60 Besucher waren bei der besonderen Ortschaftsratssitzung dabei.

Hugsweier. Hansjakob Schweickhardt amtiert bereits seit dem 1. Oktober nicht mehr als Hugsweierer Ortsvorsteher. Weil Oberbürgermeister Müller jedoch einen letzten offiziellen Termin im Stadtteil am Mittwoch einrichten konnte, wurde dies mit einer Ratssitzung in festlichem Rahmen verbunden. Vor rund 60 Besuchern wurden dabei die Verabschiedung Schweickhardts und die Amtseinführung seines bereits amtierenden Nachfolgers Georg Bader nochmals vorgenommen.

Müller sprach über Hugsweiers Dorv-Projekt, das den Stadtteil von anderen abhebe. "Wenn das Projekt klappt, ist es ein allgemeiner Gewinn", sagte Müller. Alt-Ortsvorsteher Schweickhardt verabschiedete der OB mit einer modernen Kuckucksuhr, gefertigt von der Badischen Malerfachschule. "Ein Onkel, der was dabei hat, ist lieber gesehen als die Tante, die nur Klavier spielt", sagte Müller augenzwinkernd.

Moderne Kuckucksuhr als Abschiedsgeschenk

Schweickhardt sagte, der OB habe "zu viel Lob für mich", gestand aber: "Es hat gut getan." Es sei ein eigenartiges Gefühl, nach 30 Jahren Kommunalpolitik verabschiedet zu werden. Er blickte auf Schlüsselereignisse seiner 27 Jahre als Ortschafts- und 25 Jahre Gemeinderat zurück – Hugsweier habe viel Gutes, aber auch viel Negatives erlebt. Schweickhardt sagte, er sei gerne Ortsvorsteher gewesen. Seine kommunalpolitische Zeit kennzeichnete er als "lang, interessant, strapaziös, nicht immer vergnügungssteuerpflichtig – aber auch nicht ganz ohne Erfolg".

Dem neuen Ortsvorsteher Georg Bader, den der OB als "praktisch denkenden Menschen mit viel Erfahrung" bezeichnete, riet Müller, "dem Gremium zu dienen" und "eine ausgleichende Größe" zu sein. Schweickhardt überreichte "dem neuen Kapitän" symbolisch die Amtskette der früheren Bürgermeister.

Vertreter der örtlichen Vereine und der Kirchengemeinde ehrten in Grußworten die Verdienste des Alt- und begrüßten den neuen Ortsvorsteher.

Müller hatte zunächst einige kritische Themen angesprochen. Die Beteiligung bei der OB-Wahl habe ihn verärgert, gestand Müller – "das habe ich persönlich genommen". Er hoffe, dass sich politisch engagierte Menschen in der Stadt auch künftig nicht entmutigen ließen. Wahlrecht sei "die niederschwelligste Form der Bürgerbeteiligung", wofür anderswo noch immer gekämpft werden müsse. Jenen, die sich kommunalpolitisch engagierten, müsse man Wertschätzung entgegenbringen. Müller nahm Bezug auf "Spekulationen" zum Thema Flugplatz. "Glauben Sie nicht, wir wären zuvor mit den Kompetenten vor Ort in Kontakt getreten bei einem solch bedeutenden Thema? Über einen Verkauf des Flugplatzes wurde nie geredet geschweige denn verhandelt", sagte er.

OB Müller ehrte Ortschaftsratsmitglieder für langjährige kommunalpolitische Tätigkeit. Bernd Eble (Freie Wähler) erhielt für 40 Jahre das goldene Ehrenzeichen des Städtetags mit Lorbeerkranz verliehen. Für 30 Jahre wurden Hansjakob Schweickhardt (CDU) und Susanne Hockenjos (SPD) mit Gold, Michael Heitz (CDU) und Günter Noll (SPD) für jeweils 20 Jahre mit Silber ausgezeichnet.