Lahr - Erwartungsgemäß groß war das Interesse an der offiziellen Vorstellung der OB-Kandidaten am Donnerstag. Zahlreiche Lahrer waren ins Parktheater gekommen.

900 Besucher waren zur Podiumsdiskussion der Lahrer Zeitung am 30. August in die Mehrzweckhalle gekommen, diesmal war die Zahl zwangsläufig etwas geringer: 850 Gäste fanden im Saal und im Foyer des Parktheaters Platz. Die Kandidaten stellten sich und ihre Ziele gemäß der Reihenfolge auf dem Stimmzettel vor:

Markus Ibert "will in Lahr etwas bewegen: Ein einfaches ›Weiter so‹ wird es mit mir nicht geben", sagte der IGZ-Chef. Er trete für gute Arbeitsplätze ein, wobei der Flughafen ein "riesiger Glücksfall für Lahr" sei. "Es wird mit mir keinen Verkauf und auch keinen Betrieb durch chinesische Investoren geben", betonte er. Bezahlbarer Wohnraum, "sichere Mobilität" und sozialer Zusammenhalt und Klimaschutz waren weitere Punkte.

 Jürgen Durke würde als "erste und wichtigste Entscheidung" als Oberbürgermeister den Klimanotstand ausrufen. Einer der größten Klimakiller sei die industrielle Massentierhaltung, sagte der Stadtrat. Ein wichtiges Ziel sei, die Stadt attraktiver für Jugendliche zu machen und mehr Grün in die Innenstadt zu bringen. Der Flugplatz könnte ein Zeppelin-Hafen werden, der Langenhard ein "echtes Naturschutzgebiet".  

Christine Buchheit versprach, sich "mit ganzer Kraft für den sozialen Zusammenhalt in der Stadt einzusetzen". Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und die Konzentration auf Kindergärten und Schulen nannte sie als Stichworte. "Wir müssen weg der raum- und verkehrsintensiven Logistik", sagte die Diplomatin. Und: "Umweltverträgliche Mobilität ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung unserer Umweltziele."  

Guido Schöneboom sagte, er wolle den eingeschlagenen Weg in der Stadtentwicklung fortsetzen und dabei eigene Akzente setzen. "Unter meiner Führung wird es kein Ausruhen geben", betonte der Bürgermeister. Als wichtige Themen nannte er unter anderem den gesellschaftliche n Zusammenhalt, den sozialen Wohnungsbau, verstärkte Initiativen bei der Bildung sowie Klima-, Umwelt- und Naturschutz.

Lukas Oßwald bezeichnete die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum als zentrales politisches Anliegen. Als OB werde er die "Fehler und die damit verbundenen Kosten" bei der Planung der Landesgartenschau "schonungslos aufdecken". Außerdem sprach sich der Stadrat von der Linken Liste gegen ein Güterverkehrszentrum und für eine Umwandlung der Landebahn des Flugplatzes in Gewerbeflächen aus.

Info: Katakomben

Die OB-Kandidaten hielten sich während der Vorstellung der anderen Bewerber in den »Katakomben« des Parktheaters auf. Damit sollte laut Stadtverwaltung sichergestellt werden, dass sie die Beiträge der anderen Kandidaten nicht mitverfolgen können. Anschließend konnten die Bürger die potenziellen OB-Nachfolger  befragen. Über den weiteren Verlauf werden wir ausführlich berichten.