Wenn es nach den Plänen der städtischen Tiefbauabteilung geht, verschwindet auch im oberen Teil der Brestenbergstraße das Pflaster und wird durch roten Buntsandstein ersetzt. Dagegen gibt es jedoch starke Bedenken.. Foto: Visalisierung: Stadt

Ausschuss kritisiert Pläne der Stadt für die Brestenbergstraße

Lahr - Bleibt das alte Pflaster der Brestenbergstraße erhalten oder fällt es teilweise einer Modernisierung zum Opfer? Die Mehrheit des Technischen Ausschuss ist dafür, dass der ursprüngliche Charakter der Straße bewahrt wird.

Die Brestenberg- und die Gerichtsstraße sind die letzten Straßenzüge im Sanierungsgebiet "Nördliche Altstadt", die noch nicht umgestaltet wurden. Das soll jetzt ab März über die Bühne gehen, bis August sollen die Bauarbeiten dauern. Eine offene Frage ist, wie die Brestenbergstraße umgestaltet wird: Der untere Teil zur Friedrichstraße ist denkmalgeschützt, das Pflaster muss also bleiben. Im oberen Teil soll nach den Plänen der städtischen Tiefbauabteilung das historische Pflaster verschwinden.

"Im mittleren und westlichen Bereich sollte eine komfortabler begehbare und barrierefreie Straßenoberfläche hergestellt werden", so die Verwaltung. Um den Charakter des durchgehenden Sandsteinpflasters in der Brestenbergstraße zu wahren, soll bei der Sanierung des mittleren und westlichen Abschnitts wieder roter Buntsandstein verwendet werden, so die Tiefbauabteilung.

Bei Walter Caroli (SPD) kamen die Vorstellungen der Tiefbauabteilung für den oberen Bereich nicht gut an. "Man kann künstlich historisieren oder einen historischen Bestand belassen", sagte er. Caroli sprach sich dafür aus, nicht nur im unteren, sondern auch im oberen Bereich der Brestenbergstraße das Pflaster zu belassen. "Dann hätten wir in Lahr zumindest noch eine Straße mit altem Bestand", betonte er.

"Darüber haben wir uns auch Gedanken gemacht", sagte Bürgermeister Tilman Petters. Er wies darauf hin, dass die Straße nur im unteren Bereich weitgehend original sei, im oberen habe es Veränderungen gegeben. "Sandsteinpflaster ist für Menschen mit Rollatoren eine Zumutung", gab er zu bedenken. Trotzdem sprachen sich auch Annerose Deusch (Freie Wähler) und Dorothee Granderath (Grüne) dafür aus, so weit wie möglich das Pflaster in der Brestenbergstraße zu erhalten. Der Ausschuss sprach sich denn auch dafür aus, dass sich die Verwaltung noch einmal Gedanken darüber macht.

Keine Probleme hatte der Ausschuss damit, dass in der Gerichtsstraße das Pflaster durch eine Asphaltdecke ersetzt wird. Das sei wegen des Gefälles sinnvoll, außerdem beginne die historische Altstadt weiter unten. Die Planung für die obere Gerichtsstraße orientiert sich an der Kaiser- und Friedrichstraße. Die Randeinfassung wird mit einem Granitbordstein und einem überfahrbaren Natursteinpflasterstreifen aus Granit ausgeführt. Die Fahrbahn im nördlichen Abschnitt wird asphaltiert. Durch die Reduzierung der Fahrbahnbreite auf vier Meter sind laut Stadt fußgängerfreundlichere Gehwege möglich. Die Gehwege werden mit Granitplatten ausgestattet. Ähnlich wie in der Kreuzstraße soll der Verlauf der Stadtmauer durch einen Materialwechsel im Bereich des Gehweges aufgezeigt werden.

Die Umgestaltung beider Straßen soll nach den bisherigen Plänen rund 575 000 Euro kosten. 315 000 Euro entfallem dabei auf die die Brestenbergstraße. Die Verwaltung rechnet mit Fördermitteln aus dem Sanierungsprogramm "Nördliche Altstadt" in Höhe von 120 000 Euro.