Groß ist das Interesse an der Zukunft des Lahrer Flughafen-Areals, zeigte sich bei der Info-Veranstaltung. Foto: Braun

Stadt und Betreibergesellschaft IGZ machen sich Gedanken um die Zukunft

Lahr - Die wirtschaftliche Zukunft der Stadt Lahr entscheidet sich maßgeblich auch an der Nutzung des Flughafen-Areals. Experten raten, das Gelände möglichst für zukunftsträchtige Firmen zu reservieren.

Die Geschichte des Lahrer Flughafens gleicht einem Wechselbad der Gefühle. Vor gut 25 Jahren zogen dort die Kanadier ab und der Übergang zu einer zivilen Nutzung war am Anfang äußerst holprig. Doch am Ende setzte sich das Ziel durch, die Mega-Fläche neben der Autobahn und der Bahnlinie möglichst effizient zu vermarkten. Die IGZ (Industrie- und Gewerbezentrum Raum Lahr GmbH), kümmert sich seit 1995 um die Vermarktung des Areals rund um den Airport. Mit Erfolg. 5000 Jobs und mehr als 150 Firmen sind dort zwischenzeitlich entstanden. Der letzte große Fang war der Modehändler Zalando, der 1000 neue Jobs nach Lahr brachte. Nun sind noch mehr als 100 Hektar übrig. Doch was soll damit geschehen? Stadt und IGZ haben deshalb Experten beauftragt, sich über eine möglichst clevere und zukunftsfähige Nutzung Gedanken zu machen.

Erste Ideen wurden jetzt auf dem Flugplatz vor rund 150 Firmenchefs, Bürgermeistern und Kommunalpolitikern vorgestellt. Allein diese Zahl sieht OB Wolfgang G. Müller schon als großen Erfolg. Das renommierte Fraunhofer-Institut hat erste Ideen vorgestellt. Experte Alanus von Radecki sieht den Flugplatz als idealen Standort für digitale Zukunftsfelder. Lahr könnte so zum "herausragenden Standort in Deutschland, zu einem Leuchtturm werden". Das Areal habe das Zeug, zu einem "Treiber der digitalen Transformation im Ortenaukreis zu werden." Der Experte gab einige Beispiele, welche Wirtschaftszweige und Branchen eine möglichst nachhaltige regionale Wertschöpfung bringen könnten:

Logistik der Zukunft: Die Transport- und Lagerbranche entwickle sich digital rasant. Neue, automatisierte Lagerformen werden entstehen. Drohnen und Areomobile: In Zukunft werden immer mehr Mini-Fluggeräte Waren durch die Luft transportieren und vielleicht auch mal Menschen. Das wäre ideal am Flughafen angesiedelt.  Flugzeug-Recycling: Warum nicht auf dem Areal alte Flugzeuge ausschlachten, verwerten und verschrotten? VIP-Flughafen: Flugbetrieb für wohlhabende Exklusivgäste könnte ein Standbein des Areals werden. Handwerker-Höfe: Handwerksbetriebe verschiedener Art könnten auf dem Gelände zu eigenen Dienstleistungshöfen zusammenfinden.  Batterie-Produktion: Ein Zukunftsfeld, das für ganz viele Branchen immer schneller wichtig wird. Das würde viel Wissen und viele hochwertige Jobs nach Lahr bringen.  Bio-Treibstoffe: Mit was fahren künftige Autos und andere Fahrzeuge? Herstellung von Bio-Sprit wäre ein spannendes Feld der Zukunft. Energie-Plattform: Strom von Sonnenkollektoren der Fabrikdächer könnte im Quartier gespeichert werden und alle am Airport könnten ihn nutzen. Ein zukunftsträchtiger Standortvorteil für den Gewerbepark.  Äcker hochkant: Neuartige Pflanzenzucht könnte in speziellen Firmen laufen. Diese stapeln ihre Anbauflächen in mehrstöckigen Gebäuden. Neugründer stützen: Neu startende Firmen könnten in einem Verbund auf dem Flugplatzareal besser in Schwung kommen.