Gemeinderat: Planungen für Bau neben Postfrachtzentrum können beginnen / Kürzere Ausrückzeiten möglich
Lahr - Der Gemeinderat hat einstimmig den Weg freigemacht, um eine neue Feuerwache auf dem Flughafenareal zu planen. In dem Gremium waren sich alle einig, dass die Brandbekämpfer den zweiten Standort im Westen der Stadt brauchen.
Wolfgang G. Müller eröffnete den Tagesordnungspunkt mit einer Zahl: 785 Einsätze habe die Lahrer Feuerwehr in diesem Jahr bereits absolviert, sagte der OB, um dann den Fraktionssprechern das Wort zu überlassen. Und die waren mit ihm einer Meinung, dass die Planung der "Feuerwache West" im nächsten Jahr angegangen werden soll. Als Standort hat die Stadt, wie berichtet, unter mehreren Alternativen eine 6000 Quadratmeter große Fläche neben dem Postfrachtzentrum ausgesucht. Die Gesamtkosten für den Bau sollen knapp sechs Millionen Euro betragen, inklusive Grunderwerb und Planung. Zur Erschließung des Areals müsste auch eine neue Straße gebaut werden, die eine Verbindung zur Georg-Schaeffler-Straße und zur Europa-Straße schafft.
"Die Stadt wächst und wächst, es gibt neue Baugebiete und Gewerbegebiete", sagte Hermann Kleinschmidt (SPD). Dabei müsse sichergestellt werden, dass die Feuerwehr weiterhin schnell am Brandort sei. Aus demselben Grund begrüßte auch Rudolf Dörfler (CDU) die Planungen, wobei er ihre historische Dimension hervorhob: "Seit 1936 ist es das erste Mal, dass ein neues Feuerwehrgerätehaus in Lahr gebaut wird." Annerose Deusch (Freie Wähler), die auch Ortsvorsteherin von Langenwinkel ist, sagte, es sei wichtig, den Westen der Stadt zu entwickeln; dazu gehöre auch eine Feuerwache. "Die Feuerwehr ist uns lieb und teuer", der Bau der zweiten Wache sei eine Notwendigkeit, stellte auch Jörg Uffelmann (FDP) fest.
Ehe die Ratskollegen ihr einstimmiges Votum abgaben, betonte OB Müller noch, dass nicht nur die Unternehmen am Flugplatz von dem geplanten Bau profitieren werden, sondern auch die Menschen in Hugsweier, Kippenheimweiler und Langenwinkel.
Mehr als jeder fünfte Einsatz der Feuerwehr entfällt laut Müller auf den Westen der Stadt. Doch von der Feuerwache im Stadtzentrum bis zu den entferntesten Grundstücken am Flugplatz betrage die Entfernung fast zehn Kilometer – für diese Strecke brauche die Feuerwehr bei einem Stau bis zu 20 Minuten, teilt die Stadt mit. Das sei zu viel. Mit einem Neubau könne man außerdem die Alarmbereitschaft jener Wehrleute verbessern, die im Westen der Stadt wohnen oder arbeiten.
Info: Erweiterung für BGL möglich
Beim Neubau der Feuerwache neben dem Postfrachtzentrum sei auch die Ansiedelung des Bau- und Gartenbetriebs in unmittelbarer Nähe möglich, so die Stadt. Einige BGL-Mitarbeiter gehören der Feuerwehr an; sie könnten dann schneller ausrücken.