Ab sofort mit vereinter Kraft für die Lahrer Geschichte zuständig: (von links): Stadtarchivar Thorsten Mietzner, Stadthistorikerin Elise Voerkel und die Leiterin des Stadtmuseums, Gabriele Bohnert Foto: Stadt

Für alle Fragen zur Geschichte der Stadt Lahr gibt es nun.

Lahr - Für alle Fragen zur Geschichte der Stadt Lahr gibt es nun eine neue Ansprechpartnerin: Elise Voerkel ist seit Oktober Stadthistorikerin. Der bisherige Amtsinhaber Thorsten Mietzner wiederum bleibt Lahr als Stadtarchivar erhalten.

Mietzner kann sich von nun an den Aufgaben des Archivs widmen und die alten und neuen Bestände aufarbeiten. Sein Schwerpunkt wird von nun an darin liegen, die Unterlagen der Stadtverwaltung nach den Maßgaben der Archivgesetzgebung dauerhaft zu archivieren und ihre Benutzbarkeit und ihren Erhalt sicherzustellen. Außerdem wird ein neues, bislang im Umfang schwer abschätzbares Aufgabengebiet im Bereich der digitalen Archivierung entstehen.

Die 34-jährige neue Stadthistorikerin ist in Leipzig geboren und studierte dort Kulturwissenschaften mit dem Schwerpunkt der Kulturgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts, teilt die Stadt Lahr in einer Pressemitteilung mit. Ein Auslands-Semester führte sie nach Lyon. Seit 2015 war Voerkel an der Universität Basel tätig und begann dort mit ihrer Dissertation, an der sie auch in Lahr weiterarbeiten wird.

Das neue Stadtmuseum Tonofenfabrik öffnete im Februar 2018 seine Pforten und bietet Geschichtsinteressierten in moderner und interaktiver Form Einblicke in die Geschichte der Stadt. Vier Sonderausstellungen pro Jahr und ein breites Angebot an Mitmachprogrammen, Vorträgen und Aktionstagen vertiefen und ergänzen die Themengebiete, schreibt die Stadt. Gabriele Bohnert, heute Leiterin des Bereichs Stadtmuseum und Stadtarchiv, war ursprünglich als Stadtarchivarin eingestellt worden, als sie im Jahr 1999 auch das Museum, damals noch in der Villa Jamm im Stadtpark, übernahm.

Etwa zeitgleich wurde das neue Stadtarchiv mit deutlich mehr Fläche für Magazine, Büros und einem Lesesaal gebaut.Thorsten Mietzner wurde 2002 als Stadthistoriker eingestellt. Da die beiden in einem Büro saßen, funktionierte ihre Aufgabenverteilung oft fließend. Die Arbeit für das Museum nahm jedoch immer mehr zu. So war Mietzner schließlich mehr und mehr mit Besucherbetreuung, Magazinarbeiten und Verzeichnungsarbeiten betraut. Seine ursprüngliche halbe Stelle wurde deshalb stufenweise auf eine Vollzeitstelle aufgestockt, schreibt die Stadt weiter.

Seit dem Umzug Bohnerts in das neue Stadtmuseum im März 2017 übernahm Mietzner die Aufgaben im Stadtarchiv, die zusätzlich zu den Aufgaben als Stadthistoriker nicht ohne Einbußen möglich waren.

Reden stammen ab jetzt aus Voerkels Feder

"Besonders schwierig war es, stadthistorische Arbeiten, wie das Verfassen von Reden oder Vorträgen im tendenziell eher unruhigen Archiv zu bewältigen", so Mietzner über seine Doppelfunktion. Zudem blieben besonders zeitaufwändige Archivaufgaben, wie das Erschließen und Nutzbarmachen neuer Bestände, oft liegen.

Die neuen Aufgaben

Seit Oktober wird Mietzner nun durch Elise Voerkel entlastet, die mit einer 50-Prozent-Stelle die klassischen Aufgaben einer Stadthistorikerin übernimmt. Vorträge oder Workshops zu bestimmten historischen Themen werden künftig vorrangig aus ihrer Feder kommen. Sie ist verantwortlich für die Ausbildung der Stadtführer und bereitet Jubiläen mit vor. Sie arbeitet eng mit dem Stadtmuseum zusammen und unterstützt die Mitarbeiterinnen bei der Vorbereitung von Ausstellungen. Doch auch im Archiv gibt es mitwirkend einiges für sie zu tun. Die Anliegen von Heimatforschern, Mitarbeitern der Stadtverwaltung, Schülergruppen und weiterer Geschichtsinteressierten wollen betreut und bearbeitet werden.