Anette Weiß an der Flöte und Reinhold Studer am Cembalo überzeugten ebenso wie ihre Mitmusiker. Foto: Kiryakova

Kuhbacher Galluskirche bis auf den letzten Platz besetzt

Kuhbach. Das Kirchweihkonzert am Sonntag in der Kuhbacher Galluskirche hat viele spannende Gegensätze geboten, und das nicht nur musikalischer Art. Die spätmittelalterliche Kirche, immer noch gerne genutzt, war deutlich überfüllt. Viele Besucher hörten deshalb vor der Kirche zu. Die milde abendliche Herbstsonne bot den entsprechenden Rahmen dazu. Das Konzert war auch daher ein besonders Erlebnis. Dass der Namenstag des heiligen Gallus auf den Montag gefallen ist, war allerdings ein schöner Zufall.

Der Kuhbacher Organist Reinhold Studer und die Musiker Annette Weiß (Querflöte und Krummhorn), Moses Schermann (Violine), Jürgen Seitz (Kontrabass), Thomas Scheffold (Orgel) interpretierten Stücke aus der Barockzeit, unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Henry Purcell, Georg Philipp Telemann und Antonio Vivaldi. Zum Auftakt erklang ein "Magnificat" von Jean-François Dandrieu. Das passte gut zu diesem Konzert, da das Marienlob ein fester Bestandteil der katholischen Abendvesper ist. Die kleine Galluskirche besitzt keine Orgel. Scheffold spielte auf einem elektronischen Pendat und bediente dazu ein Cembalo. Die "Sonata a due Organi" (Sonate für zwei Orgeln) von Gaetano Felice Piazza spielten Studer und Scheffold zusammen. Eine ungewohnte Klangfülle boten die typischen Farben des Cembalos, angereichert durch die elektronische Orgel. Eine andere interessante Kombination war ein "Largo", das Seitz am Kontrabass und Scheffold am Cembalo darboten. Das Stück ist im Original eine Klaviersonate. Der typische Klang des Cembalos ergänzt durch die satten Bassklänge waren ein spannender Gegensatz. Ganz andere Klänge boten Schermann an der Violine und Scheffold an der Orgel mit einem "Bourree", in diesem Fall von Händel.

Die Bandbreite der vielen Stücke aus einer Epoche spannten einen insgesamt sehr interessanten Bogen. Purcell als Brite, Händel, der lange in England lebte, Bach, Thomaskantor in Leipzig, oder der Italiener Vivaldi luden die Besucher zu einem musikalischen Bummel durch ein barockes Europa ein.