Ob Oldtimer oder moderne Flitzer: Alle Modelle kamen bei den Passanten sehr gut an. Foto: Baublies

Schau der KfZ-Händler hat die Innenstadt am Samstag spürbar belebt.

Lahr - Das Wetter ist am Samstag wenig frühlingshaft gewesen. Was die Neugier an modernen Automobilen, Oldtimern oder edlen Karossen anging, haben aber weder Nieselregen noch Temperaturen knapp über der Zehn-Grad-Marke der Mobilparty geschadet.

Insgesamt war das Treiben zwischen Urteilsplatz, Schlossplatz und auf der gesamten Marktstraße deutlich lebhafter als an einem gewöhnlichen Samstag. Das lag eindeutig an der Mobilparty. Die Passanten in der Innenstadt hatten den Begriff "mobil" eben beherzigt. Auch wenn die Mobilität "nur" zu Fuß vonstatten gegangen ist. Und "Party" war angesichts des bunten und vielfältigen Rahmenprogramms auf jeden Fall angesagt.

Nachdem der Nieselregen gegen 10.30 Uhr eine längere Pause einlegte, füllte sich die Stadt schnell. Die Autohändler nutzten die Kaiserstraße und Friedrichstraße in der verkehrsberuhigten Zone, den Sonnenplatz, die Lammstraße, den Platz ab dem Rosenbrunnen in der Kirchstraße und den gesamten Schlossplatz als Ausstellungsfläche. Der Rathausplatz hat in diesem Jahr aufgrund des Barstreet-Festivals nicht zur Verfügung gestanden. Im untenstehenden Bericht ist auch der Grund zu finden, warum die Food-Trucks erst gegen Ende der Mobilparty ihre kulinarischen Angebote präsentierten.

Die Händler konnten sich über den Andrang und das rege Interesse von Passanten trotz des bedeckten Himmels nicht beklagen. Der Himmel hielt sogar bis gegen 14 Uhr – also der "Hauptverkehrszeit". In der Innenstadt hat es so lange nicht geregnet. Ein ordentlicher Guss von oben kam dann aber kurz vor 14 Uhr. Das wird der Grund sein, warum das Oldtimer-Treffen auf dem Rathausplatz so gesehen ins Wasser gefallen ist.

Liebevoll restaurierte Karossen als Hingucker

Die liebevoll restaurierten Karossen waren echte Hingucker und sorgten für viel Aufmerksamkeit. So war der Bugatti, Jahrgang 1928, in der Kirchstraße ein Renner unter den Passanten, die sich für die vielen Senioren unter den Automobilen besonders interessierten. Da wurde gefachsimpelt und beim Blick unter die Motorhaube zeigte sich, dass bestimmte Dinge wie ein wassergekühlter Reihenmotor recht früh auf der Agenda der Konstrukteure gestanden hatte. Am Eingang der Marktstraße stand ein Citroën Torpedo, ebenfalls Jahrgang 1928. Die französische Autoschmiede scheint schon damals eher auf futuristisch getrimmt gewesen zu sein. Dieses Design der Karossen fand man anderswo erst in den 1930er-Jahren oder noch später.

Heribert Heise, der unter den Arkaden des Alten Rathauses Regenschutz gesucht hatte, unterhielt die Passanten am oberen Eingang der Marktstraße. Er stimmte, als der Regen am Vormittag aufhörte, unverdrossen "It never rains in Southern California" an. Da es eine gute Weile nicht geregnet hatte, war das Glas, um eine Redewendung zu gebrauchen, sicher halb voll – und eben nicht halb leer. Stefan Feißt aus Freiburg spielte auf dem Schlossplatz. "Help". Das war aber kein Hilfeschrei, sondern eine Reminiszenz an einen der bekanntesten Hits der "Beatles". Gemeint sind die "Fab-Four", kein Automodell eines ähnlichen Namens.

Weniger Besuch am Ende des Urteilsplatzes

Am Ende des Urteilsplatzes hatte die SWEG mit einem Elektro-Bus Werbung für den ÖPNV, Mobilität und Ökologie bei der Mobilparty gemacht. Dort war der Besuch im Gegensatz zur gesamten Innenstadt weniger rege. Gegenüber hatten der allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) und die IG ÖPNV ihren Stand aufgestellt. Beide Veranstalter waren vor dem Regen unter die Arkaden des Forums geflüchtet. Helmut Schönberger und Sven Cabas waren am Mittag mit der Resonanz einigermaßen zufrieden. Sie verglichen die Passanten auf dem Urteilsplatz mit denen, die die Jahre zuvor auf dem Rathausplatz gekommen waren. Das Urteil fiel da eindeutig besser aus.