Marionettenspieler Peter Röß vor einem seiner drei großen Zelte. Einen Briefkasten hat er auch aufgestellt. Foto: Bieber Foto: Lahrer Zeitung

Wohnt an seinem Arbeitsplatz: Weil der Marionettenspieler Peter Röß für die

Wohnt an seinem Arbeitsplatz: Weil der Marionettenspieler Peter Röß für die Unterhaltung der Gartenschau-Gäste arbeitet, darf er auch dort wohnen. Der 59-Jährige kennt das Gelände wie kein anderer und hat daher jede Menge zu erzählen.

Das Gelände-Team hat sein Mitarbeiter-Fest in dem großen Garten von Peter Röß abgehalten. "Ich wurde gefragt, ob das ginge. Natürlich hatte ich nichts dagegen. Es war ein tolles Fest und wir alle hatten sehr viel Spaß", sagt Röß.

Lahr. Er kennt die Landesgartenschau in- und auswendig. Und wird deshalb als "das Auge der Gartenschau" oder "die gute Seele" von Mitarbeitern des Gelände-Teams bezeichnet. Wenn ein Stuhl fehlt, etwas nicht an seinem angestammten Platz steht oder Blumen nicht mehr so frisch aussehen, fällt ihm das sofort auf. "Ich sage es dann meinen Kollegen und die kümmern sich drum", sagt Peter Röß. Für wen dies Charaktereigenschaften eines Kleinbürgers sind, irrt bei Röß komplett. Er ist alle andere als ein Kleinbürger.Der gebürtige Augsburger, 59 Jahre alt, weiße lange Mähne, lustig-sympathische Erscheinung, lebt seit Beginn der Gartenschau auf dem LGS-Gelände.

Und zwar in seinen drei unschwer zu erkennden Zelten in den Farben der Tricolore. Frankreich ist seine heimliche Liebe, daher auch die Farbwahl. "Ich werde immer wieder gefragt, ob ich nachts Angst habe so alleine auf dem riesigen Gelände. Ich sage dann immer: Nein, wieso? Denn nachts ist es friedlich, am Tag laufen die Deppen herum." Eine Anspielung auf so manch einen Besucher, der sich nicht an die Geländeordnung halten will. "Menschen, die Blumen ausreißen, Erdbeeren stibitzen: Das sehe ich hier täglich."

Röß: Die Besucher der LGS machen viel kaputt

Außer zu Beginn der Schau, erinnert sich der Goethe-Fan, dem er bald ein eigenes Kinderstück sogar widmen wird. "In den Anfangsmonaten sind manchmal Jugendliche nachts über den Zaun gestiegen. Ich habe dann geschrien und weg waren sie wieder", lacht Röß.

Der passionierte Schauspieler bekommt somit fast alles mit, wenn er nicht gerade mit seinen Marionetten das Publikum, übrigens jung wie alt, unterhält. Röß, der fest von der LGS engagiert wurde, hat bis 1995 bei der Augsburger Puppenkiste gespielt, bevor er sich dann selbstständig gemacht hat. Seither zieht er mit seinen Siebensachen herum und macht Kindertheater. Seit zwölf Jahren begleitet er zudem bereits Landesgartenschauen im Land –– neben dem Kindertheater sein zweites Standbein. "Ich kenne Landesgartenschauen sehr gut und weiß, wenn etwas schief läuft." Als Marionetten-Spieler habe er sich alsbald "einen guten Ruf" erarbeitet und wurde so immer wieder von der Landesfördergesellschaft für Gartenschauen engagiert.

Röß bietet dreimal täglich Kasperle-Theater an. "Es läuft gut", meint Röß in Bezug auf seine Vorstellungen, die immer gut besucht und "sehr interaktiv" sind. "Kinder und Erwachsene sollen mitmachen, es gibt keine Schamgrenze", erklärt Röß.

Ein Besuch bei Peter Röß lohnt sich übrigens immer. Versprochen.