Vor allem an Sonn- und Feiertagen bringen Propellermaschinen Fallschirmspringer nach oben. Bis auf Weiteres gibt es an diesen Tagen eine Flugpause von 12 bis 15 Uhr. Foto: Archiv: Breuer

Fallschirmspringer und Kommunen einigen sich auf Flugpause an Sonntagen

Lahr - Für die Anwohner beim Lahrer Flugplatz soll es mehr Ruhe an Sonn- und Feiertagen geben: In der Zeit von 12 bis 15 Uhr starten bis auf Weiteres keine Maschinen mit Fallschirmspringern.

Seit Mai vergangenen Jahres ist der Breisgauverein für Fallschirmsport auf dem Flugplatz zu Hause und bietet Sprünge an. Die Beschwerden über Fluglärm häufen sich – zuletzt wurden in Schuttern massive Klagen laut. Die IGZ, die sich um die Bewirtschaftung des Flugplatzareals kümmert, drückt das in einer Pressemitteilung so aus: "Die Flugaktivitäten des Breisgauvereins für Fallschirmsport Freiburg haben bei einigen Anrainerbürgern des Flughafens Lahr für Unmut gesorgt." Durch Flüge mit einer Propellermaschine, die insbesondere an Wochenenden die Fallschirmspringer nach oben bringt, komme es zu Lärmbelästigungen.

Das Problem wurde jetzt bei einem Treffen von Kommunalpolitikern, Flughafenbetreiber und Vereinsvertretern thematisiert, so die IGZ. "Die fliegerische Nutzung, wie sie der Fallschirmspringerverein praktiziert, entspricht den geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen des Flughafens", betont IGZ-Geschäftsführer Markus Ibert. Allerdings fühlen sich in allen vertretenen Gemeinden und Ortsteilen Bürger durch das als besonders laut und unangenehm empfundene Motorengeräusch der vom Verein eingesetzten Propellermaschine belästigt, so Ibert weiter. Und insbesondere das mehrmalige Überfliegen während der sonntäglichen Mittagszeit führe zu Protesten. Die Vertreter der Kommunalpolitik appellierten deshalb eindringlich an die Vereinsführung, auf die Belange der Bevölkerung Rücksicht zu nehmen und ein entsprechendes Entgegenkommen anzubieten.

Vor diesem Hintergrund wurden zwischen den kommunalen Vertretern, dem Flughafenbetreiber, der IGZ und dem Breisgauverein für Fallschirmsport Freiburg die folgenden Regelungen vereinbart, berichtet Ibert:  

> Ab sofort gilt bis auf Weiteres eine zweistündige Flugpause im Zeitkorridor von 12 bis 15 Uhr an Sonn- und Feiertagen  

> Der Fallschirmspringerverein prüft verschiedene Maßnahmen zur Lärmreduzierung und setzt sie wenn möglich um.

Noch vor der Sommerpause sollen bei einem weiteren Treffen die Wirksamkeit der Maßnahmen besprochen und weitere Maßnahmen vereinbart werden. Die Mehrheit der Beteiligten ist laut Ibert zuversichtlich, dass diese Regelungen einen gangbaren Weg darstellen. Oberbürgermeister Wolfgang G Müller drückt es so aus: "Dieses Zwischenergebnis trägt auf der einen Seite den Kritikern Rechnung und wird auf der anderen Seite den Interessen des Fallschirmsportvereins beziehungsweise den Freunden des Fallschirmsports gerecht. Im Dialog kann durchaus eine längerfristige Lösung gefunden werden."