Lahr - Neben ihrem Jahresbericht hat die Drogenhilfe Lahr am Montag auch die neue medizinische Praxis für Suchtabhängige in ihrem Haus vorgestellt. Die Gesamteinrichtung macht nach wie vor Verluste.

Die Drogenhilfe Lahr macht in ihrem Jahresbericht erneut auf die hohe Anzahl an Drogenabhängigen im Stadtgebiet aufmerksam. 506 Menschen suchten im vergangenen Jahr Hilfe bei der Jugend- und Drogenberatungsstelle an der Jammstraße 2. "Wir haben nach wie vor eine hohe Nachfrage an Klienten" sagt Hermann Gilsbach, Leiter der Jugend- und Drogenberatungsstelle.

In dem Bericht macht Gilsbach deutlich, dass der auch schon von der Lahrer Suchtberatung erwähnte Anstieg der Mediensucht auch bei der Drogenhilfe weiter zunimmt. "Das Thema wird uns auch zukünftig immer stärker beschäftigen." Die Drogenhilfe macht hierbei einen leichten Anstieg zu den vorigen Jahren aus. "Vor allem Eltern kommen zu uns und klagen über das Medienverhalten ihrer Kinder", sagt Gilsbachs Kollegin Martina Goedtler von der Drogenhilfe.

Insgesamt bleiben trotz immer mehr Medien- und Glücksspielsüchtigen die Hauptdrogen immer noch Opioide wie Heroin. Wie die Beratungsstelle mitteilt, kommen 52 Prozent aller Klienten wegen Opioiden; 20 Prozent der 506 Klienten nannten Cannabis und fünf Prozent Amphetamine als Ursache für ihr Kommen. "Insbesondere Cannabis bleibt ein wichtiges Thema für uns", sagt Gilsbach. Interessant ist auch, dass 69 Angehörige Unterstützung bei der Drogenhilfe suchten. Denn, wenn die Sucht von den Klienten nicht als problematisch wahrgenommen wird, sei es "umso wichtiger, dass wenigstens Familienangehörige oder Freunde sich bei uns melden", sagt Gilsbach. Da Erfolg in heutiger Zeit gerne in Zahlen gemessen wird, berichtet die Beratungsstelle auch davon, 14 Therapien vermittelt und acht ambulante medizinische Rehabilitationen durchgeführt zu haben. Deutlich gemacht wird auch, dass die Drogenabhängigen eng betreut werden und dass oft seit Jahren Kontakt zu vielen Klienten bestehe.