Diese Grafik zeigt alle bekannten Corona-Fälle seit Ausbruch der Pandemie. Vor allem aus Lahr sind viele Infektionen gemeldet worden. Dagegen ist Gutach ein weißer Fleck. Foto: Meurer/LZ

Pandemie: Für Wochenmarkt gilt neue Regelung / Stadt kontrolliert Privatfeiern

Lahr - Der Krisenstab der Stadt Lahr hat am Montagmorgen getagt und eine Maskenpflicht auf dem Wochenmarkt beschlossen. Für die Marktstraße wird das Tragen einer Maske empfohlen, aber nicht vorgeschrieben.

Hintergrund ist das Ausrufen der dritten Pandemie-stufe durch die Landesregierung – aus Stuttgart waren am Samstag neue, verschärfte Corona-Regeln vorgegeben worden (wir haben berichtet). Wie diese Beschlüsse lokal umzusetzen sind, war Thema beim Lahrer Krisenstab.

Erste Konsequenz ist die Einführung der Maskenpflicht für Wochenmarktbesucher, die bereits ab diesem Dienstag gilt. Grundlage dafür ist die Anweisung der Landesregierung, dass ab sofort Masken in der Öffentlichkeit zu tragen sind, wenn der Abstand von eineinhalb Metern zum Nebenmann nicht einzuhalten ist. Auf dem Lahrer Wochenmarkt werden Hinweisschilder auf die neue Regel hinweisen.

Stadt appelliert an Maskenmoral:

In ihrer Mitteilung ruft die Verwaltung alle Lahrer dazu auf, in der Fußgängerzone und auf öffentlichen Plätzen Masken zu tragen. Verpflichtend ist das nicht, es sei denn, dass zu anderen Passanten nicht genug Abstand eingehalten werden kann.

 Privatfeiern eingeschränkt:

An Privatfesten dürfen jetzt nur noch zehn Menschen teilnehmen, wobei es keine Rolle spielt, ob man in einem Gasthaus oder in der eigenen Wohnung zusammenkommt. Wer in den nächsten Wochen heiraten will, kann das also nur im allerkleinsten Kreis feiern. Ausnahmen gelten, wenn sich lediglich Verwandte oder Personen aus zwei Haushalten treffen – dann sind auch größere Treffen erlaubt. Die Stadt kündigt an, dass sie das Einhalten dieser Regel überwachen wird.

Kultur ist nicht betroffen:

Die Teilnehmerzahl von öffentlichen Veranstaltungen hat die Landesregierung auf 100 beschränkt. So mancher Bühnenfreund in Lahr, der sich Karten für das Parktheater gesichert hatte, war daraufhin alarmiert: Werden dort jetzt alle Vorstellungen abgesagt? Nein, keineswegs.

Die Stadt hat hier auf Nachfrage Entwarnung gegeben:

Die 100-Teilnehmer-Regel gelte zum Beispiel für Firmenjubiläen oder Eigentümerversammlungen, nicht aber für Theater und Konzerte. "Hier greift die Corona-Verordnung Kultur", klärte Stadt-Sprecherin Ulrike Karl auf. Demnach dürften Theaterstücke sogar bis zu 500 Zuschauer haben, vorausgesetzt, der Aufführungsort ist groß genug.

Parktheater ist von 100-Besucher-Grenze nicht betroffen

Die Kapazität des Parktheaters ist wegen der Pandemie auf 237 Besucher gedeckelt worden. Wer also Karten für eine Aufführung dort erworben hat, braucht dieses Vergnügen nicht abzuschreiben.

Auch das Hallenbad bleibt in Betrieb, mit einer auf 85 Gäste begrenzten Kapazität. Sportvereine dürfen mit ihrem Spiel- und Trainingsbetrieb ebenfalls weitermachen.

 Weitere Schüer in Quarantäne:

Am Montag wurde bekannt, dass sich eine Klasse mit 24 Schülern des Clara-Schumann-Gymnasiums nach einem Corona-Fall in häusliche Isolation begeben muss.

VHS-Kurse laufen weiter:

Bei der Erwachsenenbildung gibt’s keine Einschränkungen, VHS-Kurse sind nicht abgesagt. Das Tragen einer Maske sei im jeweiligen Gebäude erforderlich, so die Stadt. Am Platz im Kursraum darf die Maske abgenommen werden.

 Krisenstab bleibt in Alarmbereitschaft:

Rund eine Stunde tagte der Lahrer Krisenstab, dann war alles Wichtige fürs Erste besprochen. Der Stab werde nun wieder mehrfach wöchentlich zusammenkommen, teilte Karl mit. Das nächste Mal am Mittwoch.

Kirchen planen Weihnachten

Corona stellt auch die Kirchengemeinden vor neue Herausforderungen. Wie die beiden Dekane der großen Kirchen gegenüber der Lahrer Zeitung erklärten, machen sich sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche Gedanken, wie man die traditionell sehr gut besuchten Weihnachtsgottesdienste für möglichst viele Besucher anbieten kann. Dazu gebe es etwa die Überlegung, einzelne Feiern im Freien anzubieten, auf größeren Plätzen, um möglichst viele Gläubige mitfeiern lassen zu können. Auch eine größere Zahl an Gottesdiensten an  Weihnachten  sei denkbar, um die reglementierten Besucherzahlen einhalten zu können.