Martin Weschle wird zur kommenden Saison Co-Trainer beim SC Lahr. Gleichzeitig wird die Runde 2020/21 seine letzte Spielzeit als Aktiver sein. Foto: Künstle

Verbandsliga: Torjäger ab kommender Saison mit Doppelrolle

Der SC Lahr hat die Position des Co-Trainers neu besetzt: Ab der kommenden Saison wird Martin Weschle den Chefcoach Oliver Dewes unterstützen. Gleichzeitig will der Stürmer auch noch spielen – es wird dann aber seine letzte Runde werden.

Idee entstand im Dezember

Die Idee, Martin Weschle als Co-Trainer zu installieren, ist kein Schnellschuss. Schon im Dezember wurde er vom Sportlichen Leiter Petro Müller gefragt. Damals reagierte der Torjäger jedoch noch verhalten. "Im Dezember konnte ich es mir noch nicht vorstellen", sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Mit der Zeit habe das Interesse jedoch stetig zugenommen, sagt Weschle. Dabei immer im Blick: sein Alter. "Ich bin ja nicht mehr der jüngste", scherzt der 31-Jährige, dazu kamen in seiner Laufbahn immer wieder Verletzungen. "Es zwickt schon mal hier ein bisschen und da ein bisschen." Somit kam er zu dem Entschluss, dass die kommende Saison 2020/21 seine letzte sein wird.

Ein Fußballverrückter

Und danach? "Ich bin Fußballverrückt – es würde gar nicht ohne gehen", sagt Weschle. Nach "intensiven Gedanken" sei er dann erneut auf den Sportlichen Leiter Müller zugegangen. Und das Angebot stand noch. Im weiteren Verlauf sei man sich dann "schnell einig" gewesen, sagt Müller, der sich sehr über die Zusage von Weschle freut. "Wir sind froh, dass uns ein Spieler, der schon lange bei uns ist, auch weiterhin unterstützt. Wenn sich so eine Chance dann bietet, habe ich nicht lange überlegt."

Ziel: 150 Verbandsliga-Tore

Auch Weschle freut sich auf die neue Aufgabe, für ihn soll der Co-Trainer-Posten so etwas wie der Einstieg ins Trainergeschäft werden. Derzeit ist Weschle dabei, seine B-Lizenz zu machen. Sein Weg scheint also klar zu sein. Zunächst aber liegt sein Fokus auf den nächsten eineinhalb Jahren. "Ich will auch kommende Runde voll angreifen", sagt der SC-Stürmer. Das Ziel: 150 Tore in der Verbandsliga. "Sechs fehlen dazu noch", sagt Weschle, der zweimal Torschützenkönig in der Verbandsliga war.

Vorstand reagiert positiv

In dieser Liga hat er fast seine komplette Laufbahn über gespielt, im Gespräch bezeichnet er sie scherzhalber als "meine Liga". Daher sei es auch nie ein Thema gewesen, in einer unteren Liga als Spielertrainer einzusteigen. Mit dem Kehler FV kickte Weschle zudem in der Oberliga, mit Schutterwald war er ein Jahr in der Landesliga aktiv. Dazu zählen der Offenburger FV und der SV Stadelhofen zu seinen vorherigen Stationen. Seit 2016 ist er nun beim SC Lahr und zählt dort zu den absoluten Leistungsträgern. "Hier passt alles", so Weschle.

Dewes: "perfekte Lösung"

Ihn nun als Co-Trainer zu installieren ist daher sicherlich keine große Überraschung, auch der Vorstand habe sofort positive Rückmeldung zur Personalie Weschle gegeben, erzählt Müller. Der Mannschaft wurde der neue "Co" am Donnerstag präsentiert. "Sein Wort hat in der Mannschaft viel Gewicht", so der Sportliche Leiter. In diese Kerbe schlägt auch Cheftrainer Oliver Dewes, der Weschle als "perfekte Lösung" bezeichnet. Zudem habe er den Stürmer als "absoluten Teamplayer" kennengelernt, der in der Mannschaft ein hohes Ansehen genieße. Und auch im Zwischenmenschlichen passt es beim Trainerteam, wie beide unabhängig voneinander bestätigen.

Diese Runde noch viel vor

Wie genau Weschles Aufgabe – abgesehen vom Toreschießen – in der Rest-Rückrunde aussieht, muss sich zeigen. Die komplette Übernahme des Co-Trainer-Postens ist zur neuen Saison geplant, sagt er. Da Chefcoach Dewes allerdings die kommenden Wochen nach einem Fahrradunfall ausfallen wird, könne es auch sein, dass er mal einspringen und Dewes’ Vertreter Andrej Zerr – eigentlich Trainer der U23 – unterstützen werde. Auch Kapitän Johannes Wirth, der den Co-Trainer-Job aus beruflichen Gründen nicht mehr ausfüllen kann, und Petro Müller helfen mit. So kann Weschle sich schon einmal langsam an seine neue Aufgabe gewöhnen.