Bis zum 20. November sind die Arbeiten von Marion Eichmann im Alten Rathaus zu sehen. Foto: Haberer Foto: Lahrer Zeitung

Künstlerin aus Berlin zeigt in der Städtischen Galerie im Alten Rathaus ihre Arbeiten

Lahr (ha). Unter dem Titel "next step" präsentiert Marion Eichmann in der Städtischen Galerie im Alten Rathaus ihre neuesten Arbeiten. Die 1974 in Essen geborene und in Berlin lebende Künstlerin zeigt Objekte, Zeichnungen und Collagen, die eine sichtbare Weiterentwicklung gegenüber ihrem Debüt in Lahr im Jahr 2010 dokumentieren.

Marion Eichmann überrascht mit einer ganz neuen Farbigkeit, die in die Fläche geht. Mit plastischen Objektbildern, die eine Lücke zwischen der Zeichnung und ihren plastischen Objekten schließen. Die Zeichnerin, die vor allem mit Schere und Papier arbeitet, hat den nächsten Schritt vollzogen, ohne dabei ihren ganz persönlichen Stil aus den Augen zu verlieren. Eichmann ist nicht die einzige, die sich mit dem urbanen Chaos der Großstadt auseinandersetzt. Sie ist aber so ziemlich die einzige, die den Bleistift gegen die Schere ausgetauscht hat, die neben der längst plastisch angelegten Zeichnung auch Objekte zeigt, die auf serielle Muster aufbauen, die sie im Detail wieder durchbricht. Da steht dann ein Tisch mit unzähligen Knopfschachteln, ein Hocker mit Trinkbechern, die alle eine identische Form haben, in den Etiketten aber voneinander abweichen.

Das dominierende Weiß wird nach wie vor auch nur durch die handgezeichneten Etiketten, die variierende Struktur der Knöpfe, ein paar schwarze Schachteln mit weißen Strichen und Linien aufgebrochen. Die an der Wand hängenden "Zeichnungen" haben sich aber deutlich verändert. Das Auge wird konfrontiert mit plastischen, dreidimensionalen Abbildungen, mit Elementen, die sich mehr als früher überlagern. Ein Fahrrad steht an einer Straße mit einem Zaun dahinter, an dem jemand unzählige Alltagsgegenstände aufgehängt hat. Marion Eichmann hat den "Flohmarkt" so gesehen. An anderer Stelle fällt der Blick von einem Straßencafé auf das Gewimmel einer Fußgängerzone, taucht der Betrachter in das kreative Chaos eines Künstlerateliers ein. Sehr viel stärker als früher arbeitet die Künstlerin auch mit farbigem Papier und kleinen Fundstücken, die sie geschickt in das Panorama einarbeitet. Die neue Farbigkeit explodiert in einer Serie von Stillleben mit Blumenvase. Beeindruckend ist der filigrane Umgang mit der Schere, die sie immer öfter einsetzt, ohne vorher einen Entwurf gezeichnet zu haben.

Die Arbeiten sind bis zum 20. November zu sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 16 bis 18 Uhr, mittwochs auch von 10 bis 12 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr und sonntags von 11 bis 12.30 Uhr.