Sechs Meter Abstand zum Dirigenten, zwei Meter zum Nebenmann – unter diesen Hygienebedingungen hat der MGV Schuttertal seine Proben wieder aufgenommen. Die Kirche bietet den dafür notwendigen Platz. Foto: Dach

Pandemie: In St. Antonius kann der MGV "Schutterbund" die erforderlichen Sicherheitsabstände einhalten

Schuttertal - Wegen der Corona-Krise konnten die Sänger des MGV "Schutterbund" Schuttertal mehrere Monate nicht gemeinsam üben. Jetzt hat der Chor die Probenarbeit wieder aufgenommen, allerdings unter strengen Hygienevorschriften."Ich freue mich, wieder in Schuttertal zu sein", sagte Dirigent Udo Wendle zur Begrüßung der Sänger. Außerdem teilte er ihnen mit, dass er es sehr wichtig finde, wieder zusammen proben zu können.

Am 11. März sei die letzte Probe gewesen, stellte Wendle bedauernd fest. Damals, zu Beginn der Pandemie, habe man noch gedacht, dass man nun halt Mal zwei oder drei Wochen Pause mache, doch dass es so lange gehe, damit habe man nicht gerechnet.

Allerdings ist es für den MGV weiterhin nicht möglich, im Probenlokal des Vereins, nämlich im Rathaus des Ortsteils Schuttertal, zusammen zu singen. Daher hatte der Vorstand bei der Kirche an der Schutter angefragt, ob man dafür die Kirche nutzen dürfe, was auch geklappt hat. Zuvor hatte der MGV-Vorstand ein umfangreiches Infektionsschutzkonzept ausgearbeitet.

Für jede Probe gibt es eine Hygiene-Aufsichtsperson 

In der katholischen St.-Antonius-Kirche ist es nun kein Problem, die Hygienevorschriften umzusetzen, denn das Gotteshaus ist groß genug, damit der Abstand eingehalten werden kann – in Singrichtung zum Dirigenten sind das sechs Meter und zwischen den Sängern in alle Richtungen zwei Meter.

Das Vorstandsteam mit David Schätzle, Denis Schillinger und Sebastian Singler empfing die Sänger am Kircheneingang, um ihnen ihre Plätze zuzuweisen. Es durften immer drei Sänger in einer Kirchenbank sitzen, an der mit einem Punkt markierten Stelle. Diese Punkte befanden sich ohnehin schon an Ort und Stelle, da auch bei Gottesdienstbesuchen so verfahren wird.

Ein- und Ausgang waren voneinander getrennt. Für jede Probe muss außerdem eine Aufsichtsperson bestimmt werden, um die Einhaltung der in dem Hygienekonzept stehenden Regelungen zu gewährleisten. Am Donnerstagabend war der Vorsitzende David Schätzle dafür zuständig.

Das Einstudieren neuer Lieder sei nahezu unmöglich

Die Sänger waren froh, endlich wieder gemeinsam singen zu dürfen, obwohl es nun nicht mehr so ist wie zuvor, denn mancher Sänger fühlt sich gesanglich nur sicher, wenn er die anderen Sänger seiner Stimmlage neben sich hört. "Neue Lieder unter diesen Bedingungen einzustudieren ist nahezu unmöglich", sagte Wendle.

Doch man habe ja keinen "Konzertstress" und könne daher ganz entspannt bereits die in der Vergangenheit einstudierten Lieder proben. Schließlich sei es auch einfach wichtig, wieder zusammenzukommen und gemeinsam zu singen.

Nach der Probe mussten alle von den Sängern genutzten Bänke desinfiziert werden. Das erledigte der Vorstand. Die gewohnte Geselligkeit wie vor der Pandemie, als es nach der rund zweistündigen Probe meist noch ein unterhaltsames Beisammensein im Probenlokal gab, muss nun allerdings wegen der Vorsichtsmaßnahmen gegen Corona bis auf Weiteres entfallen.Trotzdem freuen sich die mehr als 60 Sänger samt ihrem Dirigenten schon auf die nächste Probe.

Alle Konzerte sind abgesagt

Der nächste große Auftritt des MGV wäre eigentlich an letzten Septemberwochenende beim Ortsjubiläum von Schuttertal gewesen. Er ist wegen der Pandemie ebenso abgesagt worden wie das Kirchenkonzert im November. Auch das im Juni geplante Freilichttheater "Wellenreiter" konnte der Verein bekanntlich nicht realisieren.

Wie es mit den alljährlichen traditionellen Theaterveranstaltungen an Dreikönig kommenden Jahres aussieht, wird der Vorstand demnächst beratschlagen.