Seit 2012 gehören 109 Hektar auf dem Langenhard dem Naturschutzbund. Walter Caroli brachte den Wanderern die Geschichte und die Bedeutung des "Nationalen Naturerbes Langenhard" näher. Foto: Maier

Langenhard als Ziel am zweiten Tag / Walter Caroli informiert über "Nationales Naturerbe"

Lahr - Der Langenhard ist das Ziel am zweiten Tag der Wanderwoche von Lahrer Zeitung und Schwarzwaldverein gewesen. Dort informierte Walter Caroli vom Naturschutzbund über das "Nationale Naturerbe".

"Lahrer Höhepunkte" ist das Motto der achten Wanderwoche: Zum Auftakt am Montag ging es auf den rund 300 Meter hohen Schutterlindenberg, am Dienstag war der Langenhard (450 Meter) als zweiter Lahrer Hausberg das Ziel. Zusammen mit Wanderführer Helmut Stingl ging es von der Lahrer Zeitung mit dem Linienbus nach Reichenbach und zu Fuß weiter über Seelbach und auf dem "Jägerpfad" zum Langenhard. Dort wartete Walter Caroli auf die Wanderer: Er kümmert sich zusammen mit Udo Baum, dem Vorsitzenden des Naturschutzbunds Lahr, um das 109 Hektar große Gelände, das seit 2012 der Nabu-Stiftung gehört.

Walter Caroli als "Ersatzpanzer"

Caroli blickte auf die Geschichte des Langenhards zurück, der im Mittelalter ein Weidfeld mit einem größeren Hofgut der Geroldsecker war. 1898 wurde Lahr Garnisonsstadt und stellte auf dem Berg ein Truppenübungsgelände zur Verfügung. Nach dem Versailler Vertrag und der Entmilitarisierung des Rheinlands wurde das Gelände landwirtschaftlich und später wieder militärisch genutzt – von 1936 bis 1945 von der Wehrmacht, nach 1967 von den kanadischen Streitkräften. Die Panzer zerpflügten das Gelände, worüber sich jedoch die Amphibien freuten: Vor allem Gelbbauchunken fanden in den mehr als 40 Tümpeln, die bei den Truppenübungen entstanden sind, ein Zuhause. "Für die Tümpel braucht es heute Ersatzpanzer: Hier steht einer", spielte Caroli augenzwinkernd auf die Pflege der Biotope an. "Das Offenland bleibt offen, der Wald wird nicht genutzt, aber das Gelände muss beweidet werden", sagte er über das "grüne Wunderland der Stadt Lahr". Für die Beweidung sorgen bisher Schafe, ab Januar 2020 übernehmen Hinterwälder-Rinder diese Aufgabe, verriet Carol – Hinterwälder sind eine alte Rasse, die vom Aussterben bedroht ist. Der benachbarte Landwirt Bernd Schmieder kümmert sich um die Rinder.

Die Wanderer machten auch Station bei der früheren Panzerwaschanlage der Kanadier, wo sich heute ebenfalls Amphibien tummeln. Dort leben übrigens auch noch andere Tiere: Das frühere Maschinenhaus der Anlage ist heute eine Winterstube für Fledermäuse.

Einen Veranstaltungstipp hatte der Langenhard-Beauftragte noch für die Wanderer parat: Am 27. September halten Caroli und der Biologe Detlef Lingner bei der Volkshochschule einen Vortrag über die Fauna und Flora des "Nationalen Naturerbes".

Heiß war er zwar am zweiten Tag der Wanderwoche, die Hitze war jedoch einigermaßen erträglich: Die Strecke, die Helmut Stingl ausgewählt hatte, verlief zum großen Teil auf Waldwegen. "Auf den schattigen Wegen war das Laufen angenehm", sagte Irmgard Wetterer, die wie Ilse Müller von Anfang an bei der Wanderwoche und damit zum achten Mal dabei ist. Beide fanden den Vortrag von Walter Caroli über den Langenhard "sehr interessant". Und: "Wir freuen uns jedes Mal über das blaue Zeit", an dem die Lahrer Zeitung für Verpflegung der Wanderer sagt. In diesem Jahr sind kühle Getränke wegen der hohen Temperaturen besonders heiß begehrt.