Klarinette, Saxofon und Tuba samt Gegacker in der Blumenhalle: Das Trio "Cock-Tales" sorgt für tierisches Vergnügen. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Das Wochenende hat auf der Gartenschau einiges geboten. Die "Cock-Tales" überzeugten

Das Wochenende hat auf der Gartenschau einiges geboten. Die "Cock-Tales" überzeugten am Samstag in der Blumenhalle als musikalischer Hühnerhaufen – mit zwischenmenschlichen Schwächen. Dazu kamen noch Ritter Rost und die Strippenzieherinnen.

Die folgende Geschichte ist durch Quellen und die Aufzeichnungen der Chaplin-Filmstudios belegt. Im Streifen "Goldrausch" von und mit Charlie Chaplin, der zu den einflussreichsten Komikern in der Filmgeschichte des 20. Jahrhunderts zählt, sollte sich der Tramp in ein Huhn verwandeln. Keines der damaligen Doubles schaffte das so, dass Chaplin als Regisseur überzeugt gewesen wäre. Also spielte Chaplin sich kurzerhand selbst und das Huhn dann anschließlich auch. Filmschnitte waren längst in Gebrauch. Die Vorstellung der "Cock-Tales" war auch darum eine Klasse für sich.

Lahr. Der Ritter Rost zog am Sonntag gut 600 Zuschauer, darunter viele Kinder zur Bühne in den Seepark. Die Strippenzieherinnen wollten auf der Bühne im Bürgerpark ebenfalls am Sonntag mit Urlaub in Tschernobyl oder mit einem "Herz für Tiere", genauer Gorillas in Uganda, locken.

Die drei Hühner kamen klamm heimlich durch den Seiteneingang in die Blumenhalle stolziert. Das Gegacker und Gekrächze klang echt. Das Kreischen, Flügelschlagen und Gescharre wurde durch eine Geräuschkulisse – bestehend aus Es-Klarinette, Saxofon und Tuba – genial ergänzt. Das gesamte tierische Gehabe wurde durch eine Geräuschkulisse – bestehend aus Es-Klarinette, Saxofon und Tuba – genial ergänzt. Ein Hühner-Trio versprach wildes Leben – nicht nur aus dem Hühnerstall, sondern in der gesamten Blumenhalle. Anders gesagt, es wurde mehr als bunt in der Halle mit der zehnten Themenausstellung.

"Cock-Tales" ist einer der "Walking Acts" des Theaters "Pas Par Tout". Gestik und Mimik von Eva Glasmacher an der Piccolo-Klarinette, Lisi Flämig am Saxofon und Raimund Enkler an der Tuba waren tierisch gut. Der Regen war schuld, dass der "Hühnerhaufen" – so die Ankündigung – nicht das gesamte Gelände aufmischen konnte. Das prächtige Gefieder der drei Musiker hätte im andauernden Nieselregen dann doch gelitten. Hier unterschieden sich Menschen im Gefieder vom echten Federvieh. So erlebten die nicht wenigen Besucher zwischen der Ausstellung "aus Alt mach Neu" Musik, Tanz und das, was Hühner vermutlich als zwischenmenschlich – von Henne zu Hahn – bezeichnen würden.

Unvermeidlich war da der Schlager: "Ich wollt, ich wär‘ ein Huhn". Nur, statt dem Ei, wie im Schlager versprochen, legte eines der Viecher eine Banane. Das diente dann aber dazu, dass sich die Hühner und die Zuschauer gerade dadurch sehr viel näher kamen. Kein Schelm, wer da an zwischenmenschliche Empfindungen denkt. Das Gelächter kam dann irgendwann nahe an die erzeugten Geräusche des Trios heran. Der Beifall war dann umso größer.

Der Auftritt von Ritter Rost mit seinem Burgfräulein Bö ist für Kinder ein Muss

Ritter Rost ist für Kinder ein absolutes Muss. Daher war der kindgerechte Kurz-Auftritt des Ritters mitsamt seinem Burgfräulein Bö auch gut besucht. Statt aufräumen, wie in der Ankündigung versprochen, musste der Ritter dann aber doch wieder einmal "Schrottland" retten. Das sorgte für Spannung und Gelegenheit für die jüngeren Zuschauer mitzumachen. Das war bei den Liedern sicher ein einmaliges Erlebnis für alle Darsteller und Zuschauer.

Puppentheater für Erwachsene präsentierten die "Strippenzieherinnen" aus Stuttgart mit "Emmer isch ebbes". Die Familie "Klämmerle" erlebte Mögliches und Unmögliches. Ein wenig boshaft war der Besuch des Großvaters im Reisebüro schon. Die Empfehlungen: Riesenpilze in Tschernobyl samt einem vom Veranstalter zur Verfügung gestellten Geigerzähler oder ein Herz für Tiere, genauer ein Besuch bei frei lebenden Gorillas in Uganda. Wer es anders haben wollte. Ein Besuch im Trump-Tower sei auch im Angebot. Der Reiz, das Gebäude sollte durch das Treppenhaus "einmal rauf und wieder runter" erkundet werden.