Das Gelände der LGS wird auch nach Ende des Großevents sehr gut angenommen. Jedoch mit unangenehmen Nebeneffekt: Zu viel Müll liegt herum. Foto: Baublies

LGS-Gelände wird sehr gut angenommen. Jedoch mit unangenehmen Nebeneffekt: Zu viel Müll.

Lahr - Das Gelände der LGS wird auch nach Ende der Großveranstaltung sehr gut angenommen. Gerade an sonnigen Tagen tummeln sich Hunderte Menschen, vor allem im Seepark. Ein Nebeneffekt: Der Müll wird häufig achtlos weggeworfen.

Eigentlich könnte alles so schön sein. Das Wetter wird immer besser. Und damit füllt sich das Landesgartenschau-Gelände auch wiede verstärkt mit Menschen. Zu Hunderten bevölkern sie den Seepark gerade an Wochenenden. Für manch einen fühlte es sich schon wieder an wie zu besten LGS-Zeiten. Aber nicht alles ist perfekt: Leere Flaschen, Chipstüten oder anderes Verpackungsmaterial, Zigaretten-stummel oder auch Hundekot sind ebenfalls auf dem Gelände zu sichten und trüben die Idylle, wie auch bereits in einigen Leserzuschriften an unsere Redaktion moniert worden ist. Wie sich um den Müll gekümmert wird, darüber haben Stadt und LGS GmbH Auskunft gegeben:

Wer kümmert sich um die Sauberkeit auf dem LGS-Gelände?

Zum Teil kümmern sich ehrenamtliche Helfer des Freundeskreises darum, ansonsten ist der BGL zuständig.

Werden noch mehr Mülleimer aufgestellt?

Zusätzliche Abfalleimer für das Gelände sollen noch diese Woche aufgestellt werden. Im Bürgerpark werden dann insgesamt sechs stehen, im Seepark acht. Für Hundebesitzer sind an den Parkeingängen und am Übergang zum Kleingartenpark insgesamt fünf Hundetütenspender installiert.

Und was ist, wenn die Besucher einmal "müssen"?

Künftig können die von außen zugänglichen Toiletten im Haus am See genutzt werden. Diese sind tagsüber geöffnet. Im Bürgerpark wird es öffentliche Toiletten in der Sporthalle geben. Diese sind von außen nutzbar, auch wenn die Sporthalle zu ist.

Wie wird sich das Thema Müll auf dem LGS-Gelände entwickeln?

"Das Nutzerverhalten von Besuchern in den drei neuen Parkanlagen wird sich nicht wesentlich vom Verhalten in anderen Anlagen unterscheiden", glaubt die Stadt. Der sorglose Umgang mit Abfällen sei ein gesamtgesellschaftliches Problem, das die Kommunen viel Geld koste. Dieser Aufwand ist unabhängig von der Anzahl von Abfallbehältern. "Fehlende Abfallbehälter sind nie ein Grund für verschmutze Anlagen." Das Gelände könne sauber bleiben, wenn jeder Besucher ein Mindestmaß an Verantwortung übernehme.

Wird man auf dem Gelände im Sommer grillen können?

Grillen in öffentlichen Parkanlage sei bisher noch kein bedeutendes Thema in Lahr gewesen. Die Parkordnung werde gerade erstellt. Das Grillen auf der als Liegewiese am Badesee ausgewiesenen Fläche wird untersagt. Und auch im Rest des Parks wird dies verboten sein, zumindest solange es keine ausgewiesenen Feuerstellen gibt. Der Kommunale Ordnungsdienst werde in den Sommermonaten verstärkt Präsenz zeigen, um zu kontrollieren.

Was sagt der Freundeskreis der Landesgartenschau?

Einmal in der Woche ist eine sechsköpfige Gruppe im Seepark unterwegs, um Müll einzusammeln, sagt Ulrike Holland, Vorsitzende des Freundeskreises. Der genaue Aufgabenbereich werde gerade definiert. "Im Sommer wird der Strandbereich aber auf jeden Fall dazu gehören." Bei den ersten Einsätzen konnten die Freiwilligen schon viel Müll sammeln. Auf dem Gelände selbst empfindet Holland die Sauberkeit aber noch als gut. "Dreckig wird es vor allem an der B 3, wo Müll einfach aus den Autos auf das Gelände geworfen wird." Zudem wurde das Wäldchen am Krähennest schon öfters als Toilette benutzt. Holland hofft, dass sich dieses Problem durch die Öffnung der öffentlichen WC-Anlage am Haus am See erledigt. Sie appelliert an die "gute Kinderstube": "Mülleimer sind ja da, aber von alleine geht der Müll eben nicht rein."

Die Parkpfleger

Wer helfen möchte, den Seepark sauber zu halten, kann sich der Gruppe der Parkpfleger des LGS-Freundeskreises anschließen. Sie trifft sich jeden Freitag um 15.30 Uhr am Haus am See. Sie sind gut zu erkennen, denn sie tragen die markanten grünen Westen. Weitere Informationen gibt Freundeskreis-Vorsitzende Ulrike Holland per E-Mail an

u.holland@gmx.de oder unter der Telefonnummer 07821 / 95 59 77.

Kommentar von Lars Weber "Kinderstube"

Hunderte Menschen drehen ihre Runden um das blaue Wasser, Dutzende Kinder klettern auf den Spielgeräten, und im  Haus am See ist kaum ein freier Platz zu finden: Die ersten Sonnenstrahlen haben wieder ordentlich Leben in den Seepark auf dem LGS-Gelände gebracht. Das neue Naherholungsgebiet kommt an. Dass das auch so bleibt, dafür sind vor allem die Besucher selbst verantwortlich. Die Stadt hat recht, wenn sie sagt, dass der sorglose Umgang mit Abfällen ein gesamtgesellschaftliches Problem ist. Nur, weil der nächste Mülleimer einige Meter entfernt ist, heißt das nicht, dass man einfach so die leer getrunkene Flasche ins Gras, auf den Weg oder gar in den See werfen kann. Zumal der nächste Abfalleimer   meist sogar in Sichtweite ist. Es wäre schade, wenn das LGS-Gelände  im Müll versinken würde, nur weil einige ihre gute Kinderstube vergessen. Mit jeder weggeworfenen Flasche oder Verpackung machen die Besucher nicht nur den engagierten ehrenamtlichen Müllsammlern das Leben leichter, sondern auch allen anderen Besuchern. Nur so werden die Lahrer auf Dauer ihr neues Erholungsgebiet auch wirklich so genießen können, wie sie es  in den ersten warmen Tagen des Jahres bereits getan haben.