Die Punk-Gruppe "The Changed" setzte auf laute Gitarrenriffs, hatte aber auch eine Ballade im Programm. Foto: Breuer Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachwuchsmusiker beweisen bei der "Jungen Bühne" Potenzial

Von Christine Breuer

Lahr. Junge Musiker haben am Freitagabend die Bühne im "Schlachthof" gerockt und viel Applaus geerntet. Die Nachwuchskünstler waren so unterschiedlich wie die Musikrichtungen, auf die sie sich spezialisiert haben. "Elegante Maßarbeit", "The Changed" und "Spring Break" nennen sich die drei Bands, die sich auf die Bühne wagten.

Eines gleich vorneweg: Alle drei Gruppen boten überzeugende Leistungen und bewiesen, dass viel Potenzial in ihnen steckt. Ob als Coverband oder mit eigenen Songs.

Letzteres bot die Punkgruppe "The Changed" aus der südlichen Ortenau, die nur eigene Stücke von Sänger und Gitarrist Joshua Fliehler präsentierte. In passender Lautstärke machten die Musiker ihrem Unmut über Antisemitismus, Rassismus und Drogen Luft, sangen in einem "Liebeslied an den Staat" alles andere als Schmeicheleien. Die Jungs im Alter zwischen 15 und 18 Jahren können aber auch anders. Leo Büsching an der Gitarre, Moritz Hauer am Schlagzeug und Till Hauer am Bass begleiteten ihren Sänger gekonnt, als der sich in einer Ballade über die gut versteckte Gefühlswelt der Männer auslies, die gern auch mal weinen würden, aber durch Konventionen und Erziehung daran gehindert werden.

"Elegante Maßarbeit" setzte auf Pop der 60er-Jahre bis heute. Von den Beatles mit "Lady Madonna" bis hin zu Amy Winehouse mit "Valerie" reichte das Spektrum. Hier überzeugte vor allem Sängerin Guillemette Studer, die ganz in Schwarz gekleidet, mit Stirnband, Federboa und langen Handschuhen etwas exotisches Flair versprühte. Nicht alle Lieder entsprachen ihrer Stimme. Doch bei "Valerie" und einem Stück von Zaz, einer französischen Nouvelle-Chanson-Sängerin, lag sie genau richtig. Ihre Stimme besitzt genau das Quäntchen Frivolität, das die beiden großen Künstlerinnen gemeinsam haben. Markus Dold riss das Publikum mit einem Saxofon-Solo mit, Florian Schäfer gab der Gruppe mit dem Bass das nötige Volumen und Jonas Ziebold überzeugte mit jazzigen Einlagen auf dem Keyboard. Die Band, die ihre Wurzeln in der Musikschule hat und erst seit Anfang des Schuljahrs gemeinsam spielt, fand ihren Rhythmus nach kurzem Anlauf, hielt ihn dann aber durch bis zum Ende. Das Feuer, das er im Blut hat, hätte Drummer Marcel Ohnemus ruhig öfter zeigen können.

Hauptsächlich Songs von den "Red Hot Chili Peppers" wie "Californication" und "Aeroplane" hatten die vier Musiker von "Spring Break" aus Offenburg im Programm. Florian Beck am Mikrofon, Lucas Heinemann an der Gitarre, Jonas Reinecke am Bass und Nathanael Doll am Schlagzeug überzeugten durch souveränes, homogenes Zusammenspiel. Mit der Auswahl der Stücke haben die Offenburger Jungs ein gutes Händchen bewiesen.