Ein Bild aus anderen Zeiten: der belebte Adventstreff auf dem Lahrer SchlossplatzArchivfotos: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Corona: Stadt untersagt Bewirtung, Karussell und lebendige Krippe / Werbegemeinschaft zeigt Verständnis

Adventstreff, Karussell und lebendige Krippe – selbst in abgespeckter Form wird es dieses Angebot in der Lahrer Innenstadt in diesem Jahr nicht geben. Die Verwaltung hat der Werbegemeinschaft keine Genehmigung erteilt.

Lahr. Der Grund, warum die Lahrer auf ihre traditionellen Weihnachtsboten verzichten müssen, ist freilich die Corona-Pandemie. Auf LZ-Nachfrage erklärt die Pressestelle der Stadt die Absage so: "Aufgrund der hohen Infektionszahlen konnten wir nach intensiven Überlegungen und auch nach Rücksprache mit dem Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Werbegemeinschaft keine Genehmigung für den Adventstreff erteilen. Grundgedanke dahinter war, keine Attraktion zu bieten, die die Innenstadt zusätzlich belebt." Selbst ein Konzept der Werbegemeinschaft, das die derzeitige Situation berücksichtigt – mit nur einem Stand, dem Kinderkarussell und den Tieren von Schäfer Wolfgang Braun auf dem Schlossplatz – ist damit vom Tisch.

OB Markus Ibert bedauert Ausfall

Oberbürgermeister Markus Ibert bedauert dies, falle mit dem Adventstreff doch "eine besondere Veranstaltung der Vorweihnachtszeit" weg. Allerdings habe die jetzige Situation der Pandemie keine andere Entscheidung zugelassen. Der OB appelliert auch an die Bevölkerung, die Hygiene- und Abstandsregelungen einzuhalten, um die vorgesehenen Lockerungen über die Weihnachtsfeiertage nicht zu gefährden.

Ein "kleineres, besinnliches Weihnachtsfest im Kreise der Familie und der engen Freunde" sei so möglich.

Michael Schmiederer, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, hat Verständnis für die Absage. Es würde in diesem Jahr eben nichts weiteres Weihnachtliches in der Innenstadt geben. "Da kann man niemandem böse sein."

Die Idee eines "Adventstreffs light" – zu Corona-Zeiten – wäre gewesen, dass ein Bewirtungsangebot und Karussell der Firma Hahn auf dem Schlossplatz sowie die Krippe mit Tieren des Schäfers auf dem weitläufigen Museumsplatz nur einen Anlaufpunkt geboten hätte. Abstandsregeln wären da sicher kein Problem gewesen. Guten Willen der Besucher vorausgesetzt.

Die Werbegemeinschaft hat sich im Vorfeld bemüht, dass andere Angebote – wie die geschmückten Weihnachtsbäume – aufgestellt wurden. Laut Schmiederer habe man diese Aktion, die Bäume werden von Grundschulen und Kindergärten an einem Tag geschmückt, in diesem Jahr bewusst entzerrt. So wurden Eltern oder Vertreter der Schulen und Kitas gebeten, die Dekoration anzubringen. Es gab dazu mehrere Tage Zeit.

Ähnlich verhält es sich mit der Aktion der Nikolaus-Stiefel. Die Stiefel können Kinder oder Eltern zentral am Schlossplatz noch bis Ende der Woche abgeben. Vom kommenden Montag an beginnt die Suche. Schmiederer betont, dass man aber nicht alle Stiefel gleichzeitig in den Schaufenstern auslegen würde. Je nach Nummern würden die Stiefel nur an bestimmten Tagen in der kommenden Woche zu finden sein. Auf diese Weise wolle man die Suche ebenfalls so gut es geht entzerren.

Der Wunschbaum ist eine Idee von Nicole Werner (wir berichteten). Auch da gibt es ein Konzept aufgrund der Pandemie. So gibt es am Baum schlicht ein Spendenkonto. Mit dem Geld, das auf dem Konto eingeht, werden Geschenke eingekauft. Die werden dann später verteilt. Zu jedem Gutschein wird es aber ein Weihnachtspaket geben.

Die beliebte Drehorgel wird in der Adventszeit in Lahr trotz aller Einschränkungen zu hören sein. An den Samstagen tourt Helmut Tröster zwischen 10 und 16 Uhr mit dem Instrument durch die Innenstadt. Das verspricht, zusammen mit den geschmückten Tannenbäumen, dann doch etwas adventliches Flair in der Lahrer City.