Lahr - Mit dem Fahrrad auf einem Schnellweg von Lahr nach Emmendingen fahren? Das soll in Zukunft möglich sein: Die Stadt Lahr unterstützt Pläne für Radschnellverbindungen in der Region.

Ohne viele Umwege von A nach B 

Radschnellwege werden immer wieder als "Fahrrad-Highway", "Fahrrad-Rennstrecke" oder als "Fahrrad-Autobahn" bezeichnet. Gemeint sind Radwege, die vom Auto- und Fußverkehr getrennt verlaufen und vor allem für Alltagsradler gedacht sind. Nicht um gemütlich durch die Landschaft zu tingeln, sondern um ohne viele Umwege von A nach B zu kommen – Radschnellwege sollen auf direkte Weise Landkreise, Kommunen oder Stadtteile verbinden. Pendler sollen auf diese Weise motiviert werden, vom Auto aufs Rad umzusteigen und damit den Straßenverkehr dauerhaft zu entlasten. Daher fördert das Land Baden-Württemberg lokale Machbarkeitsstudien für Rennschnellwege.

Radschnellwege sollen in der Region entstehen 

Auch in Region soll es solche Radschnellwege geben. So hat der Planungsausschuss des Regionalverbands Südlicher Oberrhein Mitte Februar einstimmig beschlossen, dass auf Grundlage von Machbarkeitsstudien Radschnellverbindungen in der Region geprüft werden sollen. Die Strecke Lahr, Ettenheim/Rust, Herbolzheim, Kenzingen, Emmendingen ist einer von fünf Korridoren, für die ein hohes Potenzial erwartet wird, teilt die Stadt Lahr mit. 2016 seien insgesamt 17 Korridore einer Potenzialanalyse unterzogen worden. In den Folgejahren wurden zunächst für fünf Korridore vertiefende Machbarkeitsstudien erstellt. Darunter waren auch die Strecken Freiburg, Gundelfingen, Denzlingen, Emmendingen/Waldkirch sowie Offenburg, Friesenheim und Lahr.

"Alle mittlerweile abgeschlossenen Machbarkeitsstudien in unserer Region zeigen, dass auf den bisher untersuchten Strecken die vom Land Baden-Württemberg vorgegebenen Qualitätsstandards für Radschnellverbindungen weitestgehend umsetzbar sind", zitiert die Stadt den Verbandsdirektor des Regionalverbands, Christian Dusch. Er geht davon aus, bei den weiteren zu untersuchenden Korridoren auf ähnliche Ergebnisse zu kommen.

Machbarkeitsstudie soll erstellt werden 

Der Regionalverband kann bei den weiteren Schritten auf die Unterstützung der Stadt Lahr zählen. "Wir freuen uns, dass nun auch eine Machbarkeitsstudie für eine Radschnellverbindung zwischen Lahr und Emmendingen erstellt werden soll", sagt Bürgermeister Tilman Petters. Da sich alle Kommunen in den nächsten Jahren verstärkt mit einer klimafreundlicheren Organisation der Pendlerverkehre auseinandersetzen müssen, "begrüßen und unterstützen wir die Initiative des Regionalverbands, denn Radschnellverbindungen können einen großen Beitrag hierzu leisten".

Auch im Mobilitätsnetzwerk Ortenau befasse sich die Stadt Lahr mit der interkommunalen Verkehrs- und Mobilitätsplanung. Dabei gehe es unter anderem um die Sicherung und den Ausbau gemeindeübergreifender Radwege, die insbesondere von Berufspendlern aus den zehn Mitgliedskommunen genutzt werden. Dieser Themenschwerpunkt stehe auch im Fokus des nächsten Netzwerktreffens, das am 25. Juni in Lahr stattfindet.

Info: Das ist ein Radschnellweg

Ein Radschnellweg ist etwa vier Meter breit, hat einen leichtläufigen Belag sowie einen größtenteils geraden und kreuzungsfreien Verlauf, damit ein zügiges Radfahren gewährleistet werden kann. Im normalen Straßenverkehr werden bisher Autofahrer bevorzugt, zum Beispiel sind grüne Wellen immer auf das Pkw-Tempo abgestimmt.

Die Idee ist, dass ein Radfahrer beispielsweise mit 20, aber auch mit 30 Stundenkilometern fahren kann, ohne ständig anzuhalten. Auch bremsen sich Radfahrer auf einem Radschnellweg nicht gegenseitig aus, denn die Breite ermöglicht auch das einfache Überholen, selbst wenn bereits zwei Radler nebeneinander herfahren. Ein Radschnellweg soll über hochwertige Beleuchtung verfügen und im Winter geräumt werden.