Erzählten über ihren Weg zur Kunst: Ina Breig-Köchling (links), Michael Paul und Andrée Blum. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Lesung: Ina Breig-Köchling, Andrée Blum und Michael Paul stellen in der Lahrer Mediathek ihre Lebenswege vor

"Kunst kommt von Können". Inwieweit dies stimmt, haben drei Künstler erzählt: Die Bildhauerin Ina Breig-Köchling, die Schauspielerin Andrée Blum und der Schriftsteller Michael Paul haben in der Mediathek ihren Weg zur Kunst beschrieben.

Lahr. Sabine Frigge moderierte die gut besuchte Veranstaltung der Reihe "Lahr erzählt" am Dienstagabend in der Mediathek, bei der die drei Lahrer ihre sehr unterschiedlichen Biografien unterhaltsam erzählten.

Ina Breig-Köchling hat mit zwei anderen Künstlerinnen vor mehr als 20 Jahren die Idee für "L‘art pour Lahr" – samt der Galerie in der Obertorstraße – gehabt. Dazu hat sie bis zur Rente im Alten Rathaus im Kulturbüro gearbeitet. Aufgewachsen ist Breig-Köchling im Rheinland und in Westfalen. Sie hat unter anderem Bildhauerei an der Kunstakademie in München studiert. Sie sagt, dass sie daher und durch eine Ausbildung in Münster – neben der Kunst – auch die handwerkliche Seite der Arbeit von Grund auf gelernt hat. Sie ist mit ihrem damaligen Mann 1973 nach Lahr gekommen. Neben Ausstellungen und der Familie hat sie sich unter anderem für Außenseiter der Gesellschaft interessiert.

Dabei ist ihr das Handwerk der Bildhauerin mehr als einmal zugute gekommen. Sie schilderte, dass sie bei der Resozialisierung für ehemalige Strafgefangene in Lahr Eindruck machen konnte. Sie konnte mit dem schweren Gerät und den Steinen besser umgehen als die "schweren Jungs".

Andrée Blum, die in Lahr lebt, stammt aus Rhinau, arbeitet beim "Theatre Alsacien" in Straßburg und stand das erste Mal mit 14 auf einer Bühne. Sie erzählt, dass sie Schauspielerin werden wollte, solange sie sich zurückerinnern kann. Also folgten Auftritte in der Schule. 1973 suchte das elsässische Theater eine Hauptdarstellerin. Sie sprach vor und wurde für eine Hauptrolle engagiert.

"Es waren erst Prinzessinnen, später Königinnen oder Feen." Später sei die Rolle der Hexe die Regel gewesen. Dafür gab es Lacher. Das sagt aber ebenfalls viel über ihr Selbstverständnis als Schauspielerin aus. Eine gute Schauspielerin müsse verstehen, was die Rolle verlangt.

Michael Paul ist von Herzen Lahrer, auch wenn er in Offenburg geboren wurde und erst am Ende der Gymnasialzeit nach Lahr zurückkehrte. Der Vater war Redakteur und verfasste Fortsetzungsromane in einer Zeitschrift. Nachdem er in der zwölften Klasse das Gymnasium hingeschmissen hatte, wurde der heutige Autor Bankkaufmann und später freiberuflicher Unternehmensberater. An Engagement fehlte es dem Schriftsteller nicht. Einige Jahre war Paul Vorsitzender des damaligen Lahrer Fußballvereins. Etwa im Jahr 2006 kam ihm die Idee, seine eigene Geschichte zu erzählen. Das tat Paul und suchte sich dazu eine Lektorin. So entstand die Bekanntschaft zu Sabine Frigge.

Weitere Bücher folgten. So hat Paul in der Mediathek vor Jahren einen seiner historischen Romane "Das Haus der Bücher" vorgestellt. Sein aktuelles Buch heißt "Tabun" Am Schluss stellte der Schriftsteller Paul fest, dass er heute zu etwa 40 Prozent als Unternehmensberater tätig sei. Der andere Teil gehört der Arbeit aus Autor.

Den Abschluss der dreiteiligen Reihe "Lahr erzählt" in diesem Jahr bildet eine Veranstaltung zum Thema "Wir helfen!" am Dienstag, 3. Dezember. Beginn ist um 19.30 Uhr in der Mediathek. Moderiert wird auch der letzte Teil der Veranstaltungsreihe "Lahr erzählt" von Sabine Frigge. Der Eintritt ist frei.