Das südbadische Pokalfinale um den Rothaus-Pokal wird am Pfingstmontag um 14.30 Uhr im Stadion Dammenmühle angepfiffen. Verbandsliga-Tabellenführer SV Linx trifft auf den Oberligisten FC 08 Villingen, die ARD wird live übertragen.

Während der SV Linx dicht vor der Meisterschaft in der Verbandsliga steht, geht es für die Schwarzwälder noch um die Teilnahme an den Aufstiegsspielen. Villingen ist Tabellenzweiter der Oberliga und hat die Teilnahme an der Relegation im Blick.

SVL-Trainer Sascha Reiss muss sich lange zurückerinnern, wann die Rheinauer zum letzten Mal im Pokalfinale standen: "Ich glaube, das war im Kehler Rheinstadion gegen den Offenburger FV", so Reiss, der seine Truppe gegen den technisch versierten Oberligisten nicht chancenlos sieht: "Ich habe Villingen in dieser Saison zwei Mal beobachtet. Eine ausgeglichene Mannschaft mit hervorragenden Individualisten. Wir sind froh, dass wir bei diesem Highlight dabei sind. Und wir werden uns nicht kleiner machen, als wir sind. Auch wir sind gut besetzt. Allerdings müssen wir schon einen herausragenden Tag erwischen und auch eine Portion Glück haben, um die Schwarzwälder am Montag zu schlagen", meint Reiss kämpferisch, der noch auf den Einsatz von Dennis Klemm hofft, den es an den Adduktoren erwischt hat. Der SV Linx setzt natürlich vor allem auf Adrian Vollmer, mit 31 Treffern der beste Torjäger der Verbandsliga. Der Ex-Offenburger ist der Garant für den Höhenflug der Rheinauer.

Sein Pendant Jago Maric, Trainer des FC Villingen, sagt: "Unsere Konzentration liegt auf der Liga. Da wollen wir in die Relegation. Und dann sehen wir der Partie gegen Linx entgegen. Klar wollen wir gewinnen. Wie jeder, der ins Finale kommt. Wir wissen um die Qualität des SV Linx, der sehr viel Erfahrung mitbringt und nicht umsonst an der Spitze der Verbandsliga steht. Deshalb werden wir uns ab Donnerstag akribisch auf das Finale vorbereiten."

Einer freut sich bei den Nullachtern ganz besonders auf das große Spiel: Torjäger Nedzad Plavci, der bereits beim Verbandsligisten FC Rielasingen unterschrieben hat und kommende Saison dorthin wechselt. Villingen musste zunächst den Vertrag des Spielers kündigen. Dadurch musste Plavci eine eineinhalbmonatige Sperre absitzen, um für den Rest der Saison für die Nullachter wieder spielberechtigt zu sein. "Ich freue mich riesig, nach so einer langen Sperre im Finale dabei zu sein. Und ich hoffe, es läuft wie vor zwei Jahren beim Pokalsieg in Offenburg", betont Plavci.

Pokalfinale wird zum Duell der Torjäger

Damals besiegte der Villinger Angreifer den SV Oberachern mit drei Treffern fast im Alleingang. Warnung genug für den SV Linx, der diesen Ausnahmestürmer nicht aus den Augen lassen darf. "Er hat schon eine besondere Qualität, die nicht jeder Angreifer mitbringt", lobt Trainer Jago Maric.

Die Brisanz der Begegnung liegt darin, dass es nicht nur um den südbadischen Pokalsieg, sondern auch um die damit verbundene Teilnahme an der ersten Runde des DFB-Pokals 2018/19 geht.

  Gastgeber SC Lahr: Für den Sportclub ist es das Spiel des Jahres. Der SC hatte sich um das Finale beworben und den Zuschlag des SBFV erhalten. Einen ausführlichen Vorbericht aus Sicht des ausrichtenden Vereins veröffentlichen wir am Samstag im Lokalsport der Lahrer Zeitung.

Info: Finaltag der Amateure

> Der Pfingstmontag ist bundesweit der "Finaltag der Amateure". Zum dritten Mal überträgt die ARD die Endspiele der Landespokale in einer großen Livekonferenz, zum ersten Mal sind alle 21 Landesverbände beim Finaltag vertreten. Um 12.30 Uhr werden die ersten sieben Spiele angepfiffen. Weitere Anstoßzeitzeiten sind 14.30 Uhr und 17 Uhr, auch hier sind jeweils sieben Partien vorgesehen. Das südbadische Endspiel zwischen dem FC 08 Villingen und dem SV Linx beginnt um 14.30 Uhr.

 >  Mit dem 1. FC Magdeburg, SC Paderborn, Karlsruher SC und FC Carl Zeiss Jena sind vier Drittligisten vertreten, wobei Magdeburg, Paderborn und Karlsruhe bereits über ihre Platzierungen in der Dritten Liga für den DFB-Pokal 2018/2019 startberechtigt sind. Die Regionalliga stellt 21 Finalisten, aus der Oberliga (5. Liga) sind neun Klubs dabei. Hinzu kommen fünf Vereine aus der 6. Liga – darunter eben auch der SV Linx. Der Finaltag bietet somit eine bunte Mischung aus reinen Amateurbegegnungen wie Villingen gegen Linx (Südbaden) und Duellen namhafter Traditionsklubs wie Rot-Weiß Oberhausen gegen Rot-Weiss Essen (Niederrhein).

 > Steffen Simon, als Sportchef des WDR verantwortlich für die Livekonferenz im Ersten, sagt: "Viele Kleine werden gemeinsam zu etwas Großem. Diese Idee ist der Ursprung des Finaltags der Amateure. Ich freue mich sehr, dass diese einzigartige Aktion, die den deutschen Fußball in seiner Regionalität perfekt abbildet, im dritten Jahr die Serienreife erreicht."