Diana Zöller und Horst Kiss spielen ein Paar, das lange braucht, bis es zueinander findet. Foto: Haberer

"Baal Novo" führt Komödie "Die besten Tage meines Lebens" auf / Schwungvoller Schlagabtausch

Mit dem Stück "Die besten Tage meines Lebens" taucht das Ensemble von "Baal Novo" in die Welt des Boulevardtheaters ein. Horst Kiss und Diana Zöller liefern sich einen munteren Schlagabtausch, ehe sie am Ende verliebt durch den Regen tanzen.

Lahr. Eigentlich funkt es zwischen Anna und Klaus bereits am ersten Schultag. Ihre Begegnungen enden aber meist in einer mittleren Katastrophe, die sie immer wieder darin bestärkt, sich nie wieder begegnen zu wollen. Das Leben hat aber anderes mit ihnen vor. Die beiden prallen immer wieder ungebremst aufeinander, verhaken und verheddern sich auch dann noch, als sie längst mit anderen Partnern mehr oder weniger glücklich verheiratet sind. Irgendwann geben sie den Widerstand gegen das Unvermeidliche auf und verlieben sich ineinander. Sie lassen ihr altes Leben hinter sich, tanzen barfuß im Regen.

Das ursprünglich in plattdeutsch verfasste Stück von Frank Pinkus ist eine romantische Komödie über die Irrwege der Liebe, die Hindernisse und Hürden, die manche Paare überwinden müssen, um zueinander zu finden. Das Regionaltheater "Baal novo" hat den Stoff nun unter der Regie von Edzard Schoppmann aufgegriffen und mit Situationskomik und schrägem Humor auf die Bühne gebracht. Einen Tag nach der Premiere im Salmen in Offenburg wurde das Stück auch im Lahrer "Zeit-Areal" aufgeführt. Diana Zöller und Horst Kiss lieferten sich dabei einen schwungvollen, manchmal fast skurrilen Schlagabtausch, den sie in einer szenischen Zeitreise immer wieder neu befeuerten.

Anna, die vorlaute Zicke, die schon lesen kann, und Klaus, der noch in die Hose macht und Mädchen sowieso blöd findet, sind vom ersten Augenblick an aufeinander geeicht. Zum Vergnügen der Zuschauer reiht sich eine Katastrophe an die andere. Da ist die Tanzstunde, bei der sich die beiden kräftig auf die Füße treten, die Selbstfindungsphase, in der Anna als linke "Spontibraut" eine Kaserne überfällt und ausgerechnet über den Wache schiebenden Sanitätsgefreiten Klaus stolpert. Sie begegnen sich in der Studentenwohngemeinschaft und an Annas Hochzeitstag, rasseln in der Midlifecrisis im Fitness-Studio und in der Sauna ineinander. Immer wieder versichern sie sich selbst und ihren Partnern, dass da nichts ist, während das Publikum längst dem im Grund Unvermeidlichen entgegenfiebert.