Ein Blick in die neue Ausstellung des Vereins "L’Art pour Lahr". Besucher sind in der Galerie nicht zu sehen – das verbietet die Corona-Verordnung. Foto: Weißenberger

Kultur: "L’Art pour Lahr" thematisiert Gesichtsverhüllung / Objekte nur von der Straße aus zu betrachten

Lahr - Der Verein "L’Art pour Lahr" hat in seiner Galerie in der Obetorstraße 4 eine Ausstellung gestartet – ohne dabei gegen die Corona-Regeln zu verstoßen. Unter der Überschrift "Faceless" – "Gesichtslos" – zeigen 25 Künstler Gemälde, Fotos und Objekte.

Gesichtsverhüllung und Maskierung seien so alt wie die Menschheit und die Beweggründe dafür ausgesprochen vielfältig, heißt es in einer Mitteilung des Lahrer Kunstvereins. Der Bezug zur Ausstellung sei somit ebenso alt wie aktuell. "Faceless" thematisiere zum einen "unsere instabile, ungeschützte Identität, die sich aus unterschiedlichsten Beweggründen nach einer Maske sehnt".

Sehnsucht nach Tarnung und Anonymität

Auf Laufstegen, in der Werbung, in der bildenden Kunst, im kulturellen und gesellschaftspolitischen Kontext zeige sich eine Sehnsucht nach Tarnung und Anonymität. Auch angesichts neuer Technologien der biometrischen Gesichtserkennung und des Verhüllungsverbots in der Öffentlichkeit scheine der Wunsch allgegenwärtig, in die Gesichtslosigkeit abzutauchen und dem Zwang zur Individualisierung etwas entgegenzusetzen, heißt es in der Mitteilung des Kunstvereins.

Denn die Maskierung verhülle nicht nur, sie ermögliche auch die Erprobung unterschiedlicher Rollen, die eine Befreiung aus eingeübten Konventionen darstellen könne. "Faceless" biete somit eine große Bandbreite an Themen und Interpretationen, die in vielfältigen künstlerischen Positionen gezeigt werden, so Dieter Weißenberger von "L’art pour Lahr".

Galerie muss zurzeit geschlossen bleiben

Laut der aktuellen Corona-Verordnung des Landes muss die Galerie zurzeit geschlossen bleiben. Trotzdem möchte man ein Zeichen setzen und Präsenz für die Kunst zeigen, hebt der Lahrer Kunstverein hervor. Ein Teil der Ausstellung könne durch die Fenster der Galerie von draußen gesehen werden, um so Appetit auf den Besuch zu machen, sobald die Galerie wieder geöffnet werden kann.

Die Ausstellung, die in der Vorwoche eröffnet worden ist, soll bis zum 6. März andauern.