Schüler der Jahrgangsstufe I, Leistungskurs Kunst, des Clara-Schumann-Gymnasiums und des Max-Planck-Gymnasiums präsentieren einen von ihnen gestalteten Jugendraum mit der Lehrerin Ev Tschentschel (stehend, Zweite von rechts) und Birgit Rohfleisch (rechts), Leiterin der Psychosozialen Beratungsstelle in Lahr.Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Kultur: Lahrer Oberstufenschüler gestalten Jugendraum in der Psychologischen Beratungsstelle

Schüler des Leistungskurses Kunst am Clara-Schumann-Gymnasium und Max-Planck-Gymnasium haben eine Wand in der Psychologischen Beratungsstelle in Lahr gestaltet – eine Aktion mit ernstem Hintergrund.

Lahr. Zu sehen sind Herzen, ein Teddybär, die Weltkugel, Micky Maus, ein großes Haifischmaul und zahlreiche weitere sorgfältig ausgearbeitete Motive. Die Wand ist bunt, soll Kinder und Jugendliche ansprechen und dabei helfen, Hemmungen bei ihnen abzubauen.

Jugendliche erhalten bei der Psychologischen Beratungsstelle sowohl in Einzelgesprächen als auch in der Gruppe Hilfe. Die Zeichnungen – eine Collage verschiedener Ideen, die die insgesamt etwa 15 beteiligten Kunstschüler individuell entworfen haben – sollen Kindern und Jugendlichen helfen, bei einem Besuch Vertrauen zu gewinnen und sich wohlzufühlen, wenn sie dort Hilfe in Anspruch nehmen. Bei der Beratungsstelle in der Willy-Brandt-Straße 11 dient der Raum mit der bemalten Wand als gemütlicher Jugendraum.

Die Stelle ist zuständig für den alten Landkreis Lahr, also von Schuttertal bis Rust und von Schwanau bis Friesenheim. Fachteams aus Psychologen, Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sowie Fachkräfte der sozialen Arbeit und der Heilpädagogik nehmen sich der Hilfesuchenden an.

Birgit Rohfleisch, die Leiterin der Außenstelle, dankte bei der Präsentation allen Schülern und der CSG-Kunstpädagogin Ev Tschentschel für "tolle Ideen, viel Kreativität und eine große Auswahl". Das Kunstprojekt gehörte zum Unterricht der Schüler, die zwischen 16 und 19 Jahre alt sind. Sie alle legen im kommenden Schuljahr ihre Reifeprüfung ab.

Zuerst hatten die Kursteilnehmer anhand von Plänen des Kellerraums ihre Ideen als Teil des Unterrichts zu Papier gebracht. Diese Entwürfe werteten die Mitarbeiter in der Beratungsstelle dann aus. Die Ideen, die als geeignet angesehen wurden, haben dann alle Schüler zusammen an die Wand gemalt – oder gezeichnet. Dafür brauchte es fünf Nachmittage zu je drei Stunden.

Ein Vorschlag, der nicht in dem Jugendraum zu sehen sein wird, war so außergewöhnlich, dass einige Kursbesucher zusätzlich eine große Leinwand mit einem Porträt gestaltet haben. Rohfleisch erklärte, dass diese Idee so gut bei den Mitarbeitern angekommen sei, dass die Leinwand den Kellerflur zusätzlich schmücken wird.

Eine dritte Arbeit sind Türschilder, die zeigen, wer oder was hinter den Türen zu finden ist. Diese Tafeln sind individuell gestaltet. Werden die Schilder umgedreht, informiert die Aussage "Bitte nicht stören", dass hinter der Tür gerade gearbeitet wird. Die Gestaltung ist auch hier wieder so verschieden, wie es die Geschmäcker der Kunstschüler sind.

Die Psychologische Beratungsstelle in Lahr ist für Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern da, die Hilfe benötigen bei Fragen der Entwicklung oder Erziehung, bei familiären Konflikten, Problemen in Kindertagesstätten und Schulen, bei sozialen und emotionalen Problemen. Pro Jahr werden dort mehr als 500 Einzelfallberatungen übernommen.